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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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neuer Formen <strong>der</strong> Freizeitgestaltung und desKonsums eine wichtige Rolle.Die Rolle des Fernsehgeräts. Die Einführungdes Fernsehgeräts wird von einer Reihe vonSchlüsselpersonen als Meilenstein im Kontextneuer Formen <strong>der</strong> Freizeitgestaltung beschrieben.Seit es die Möglichkeit des Fernsehensgibt, bleiben die Menschen häufiger zu Hauseund besuchen eher seltener ein Wirtshaus (vgl.P: 1; W: 6; B: 3).Die Rolle <strong>der</strong> Jugend. In <strong>der</strong> Vergangenheitbeschränkte sich <strong>der</strong> Besuch diverser Angebotefür Freizeit und Konsum vorwiegend aufdas Heimat- und Nachbardorf (vgl. M: 4). Heutesind neue Formen <strong>der</strong> Freizeitgestaltungbeliebter als ein klassischer Wirtshausbesuch(vgl. P: 1). Vor allem Jugendliche frequentierenheutzutage Kinos, Diskotheken und Kneipenin nahe gelegenen Mittel- und Oberzentrenund ziehen Events mit Livemusik in <strong>der</strong> Regiondem Wirtshausbesuch im eigenen Ort vor(vgl. M: 3; H: 5; P: 1). Als mögliche Erklärungdieser Entwicklung führen die GastronomieexpertenGründe an, die sowohl <strong>den</strong> FaktorZeit im verän<strong>der</strong>ten Ausgehverhalten als auchAspekte <strong>der</strong> sozialen Kontrolle betreffen. Einerseitsschließt das klassische Dorfwirtshaus fürjüngere Zielgruppen oftmals zu früh (vgl. Ba: 1;B: 5). An<strong>der</strong>erseits schrecken vor allem jungeMenschen vor einem Wirtshausbesuch zurück,weil sie damit das Gefühl verbin<strong>den</strong>, „unterAufsicht zu stehen“ (vgl. M: 4; W: 11). Interessantin diesem Zusammenhang ist, dass bei <strong>der</strong>Vorraer Kirchweih überlegt wurde, auf <strong>den</strong> VeranstaltungsortWirtshaus zu verzichten, weilsonst die Attraktivität für die Jugend allzu sehrlei<strong>den</strong> würde (vgl. M: 6). Die gesellschaftlicheAkzeptanz des Wirtshausbesuchs – und hiervor allem <strong>der</strong> regelmäßige mit übermäßigemAlkoholgenuss – hat gemäß einem Vertreter<strong>der</strong> jungen Generation rapide abgenommen(vgl. ebd.: 3). Der Befragte sieht sich selbst alsOpfer dieser Entwicklung, was mit <strong>den</strong> Worten„[…] schau dir mal <strong>den</strong> M. an, <strong>der</strong> ist 25 Jahre alt,<strong>der</strong> hat ein Alkoholproblem, warum geht <strong>der</strong> [regelmäßig]ins Wirtshaus?“ nachdrücklich zumAusdruck gebracht wird (ebd.: 3).Neue Zentren des Konsums. Parallel zu mo<strong>der</strong>nenFormen <strong>der</strong> Freizeitgestaltung sind in<strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit neue Zentren desKonsums entstan<strong>den</strong>. Bis noch vor wenigenJahrzehnten besaß <strong>der</strong> Wirt das Monopol auf<strong>den</strong> Bierverkauf im Ort (vgl. Hümmer 1980).Die Dorfbewohner suchten die Wirtshäuserauf, um sich mit alkoholhaltigen Getränken zuversorgen (vgl. R: 1). Heutzutage ersetzt <strong>der</strong>Einkauf im Getränkemarkt häufig <strong>den</strong> Wirtshausbesuch(vgl. P: 1).Fazit. Neue Zentren <strong>der</strong> Freizeit und des Konsumsersetzen zunehmend das traditionelleDorfwirtshaus. Hinzu kommt, dass aus <strong>der</strong>Sicht <strong>der</strong> befragten Experten <strong>der</strong> Wirtshausbesuchbeson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> jungen Generationin manchen Fällen mit einem negativenImage behaftet ist, was sich innerhalb dieserZielgruppe hemmend auf die Zahl und Häufig-<strong>Wirtshauskultur</strong> im Wandel | 63

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