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Zur Studie - Für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur

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geringe Jahresumsätze verzeichnen. BestimmteAuflagen und Gesetze wür<strong>den</strong> von diesenWirten als zusätzliche intensive Belastungwahrgenommen. Beson<strong>der</strong>s das Rauchverbotwird von Gastronomen negativ bewertet, wirdjedoch nicht von allen durchwegs negativ gesehen.Ebenso umstritten ist, vor allem unterdem Aspekt <strong>der</strong> „Mobilität“, <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong>Promillegrenze auf die Zahl <strong>der</strong> Wirtshausbesuche.6.2.2 | MobilitätDas Phänomen des ‚Wirtshaussterbens’ wirdgern in einen engen Zusammenhang mit demAnstieg <strong>der</strong> Mobilität gebracht und mit <strong>der</strong>Aussage verknüpft, dass in <strong>der</strong> Freizeit bevorzugtZiele außerhalb des Heimatdorfs aufgesuchtwer<strong>den</strong>. Dieser Aspekt wird von mehrerenSchlüsselpersonen betont (vgl. P: 1; M: 4;H: 5). Die gestiegene Mobilität ist nach Auffassungeines Landwirts gleichzeitig aber auchdas Ergebnis des Verlusts <strong>der</strong> Funktionsvielfaltauf <strong>den</strong> Dörfern (vgl. S: 4f).An<strong>der</strong>erseits sehen die befragten Expertenauch die Notwendigkeit, möglichst mobil zusein, wenn es um einen Wirthausbesuch geht.Um dem Bedürfnis nachzukommen, ein traditionellfränkisches Wirtshaus zu besuchen,fahren viele Einwohner Vorras bis ins 20 kmentfernte Lieritzhofen (vgl. H: 8). Auch fehlendeParkplätze wer<strong>den</strong> von einem Befragten alsArgument für die rückläufigen Wirtshausbesucheangeführt (vgl. S: 4). Im Umkehrschluss bedeutetdas, dass <strong>der</strong> Erfolg eines Wirtshausesin hohem Maße auch von <strong>den</strong> Faktoren „Lage“und „Anschluss an das Verkehrssystem“ abhängigist (vgl. Wt: 1)Fazit. Vor dem Hintergrund eines enormen Anstiegs<strong>der</strong> Mobilität während <strong>der</strong> vergangenenJahrzehnte ist <strong>der</strong> Besuch neuer Zentren desKonsums und <strong>der</strong> Freizeit außerhalb des Heimatdorfsvon nicht unerheblicher Bedeutung.Es wer<strong>den</strong> mit zunehmen<strong>der</strong> Ten<strong>den</strong>z Ziele außerhalbdes Heimatdorfes frequentiert. Gleichzeitigist ein hohes Maß an Mobilität für dieDorfbewohner zwingend notwendig, wenn siebestimmte Einrichtungen aufsuchen möchten.Dies bedeutet an<strong>der</strong>erseits, dass die Lage einesBetriebs sowie <strong>der</strong> Anschluss an das Verkehrssystemwichtige Erfolgsfaktoren darstellen.6.2.3 | Neue Formen des Konsums und <strong>der</strong>Freizeitgestaltung„Ein Wirtshaus so gestalten, dass alle es attraktivfin<strong>den</strong>, die 80jährigen und die 18jährigen,das ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung“, so bringtes <strong>der</strong> jüngste <strong>der</strong> befragten Experten auf <strong>den</strong>Punkt (M: 7). Heutzutage wird regelmäßigenWirtshausbesuchen, etwa im Rahmen desFrühschoppens, nur noch geringfügige Bedeutungzugesprochen (vgl. S: 3). Zudem sprichtdas klassische Dorfwirtshaus nicht mehr dasGros <strong>der</strong> Bevölkerung an (vgl. M: 7). In diesemZusammenhang spielt auch das Aufkommen62 | Genuss mit Geschichte?

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