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Entwicklung des Antidiskriminierungsrechts in Europa - European ...

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<strong>Entwicklung</strong> <strong>des</strong> <strong>Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsrechts</strong> <strong>in</strong> <strong>Europa</strong>A. Unterrichtung sowie sozialer und ziviler DialogVon den Artikeln der Richtl<strong>in</strong>ien ist bei denjenigen über die Unterrichtung und den sozialen wie zivilen Dialog die formale Umsetzung<strong>in</strong> den Mitgliedstaaten am wenigsten weit fortgeschritten und wahrsche<strong>in</strong>lich am une<strong>in</strong>heitlichsten ausgefallen. Die Gründe hierfürliegen zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad <strong>in</strong> der Unbestimmtheit dieser Artikel und der Interpretation e<strong>in</strong>iger Regierungen, diese Klauseln nicht1:1 <strong>in</strong> nationales Gesetz übertragen zu müssen, sondern lediglich e<strong>in</strong>ige Schritte zu unternehmen, die <strong>in</strong> die gleiche Richtung weisen.Dieser E<strong>in</strong>druck der unzureichenden Umsetzung herrscht zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t bei Bulgarien, Estland, Griechenland, Lettland, Luxemburg,Polen, Slowenien, Spanien und Zypern und <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf Richtl<strong>in</strong>ie 2000/78/EG bei Portugal und Italien vor.Zu Unterrichtungsmaßnahmen zählen beispielsweise m<strong>in</strong>isterielle Veröffentlichungen mit grundlegenden Informationen zuden Grundsätzen der Gleichbehandlung, Informationskampagnen <strong>in</strong> den Medien und die Organisation von Sem<strong>in</strong>aren (wie <strong>in</strong>Bulgarien und Österreich). In Ungarn unterhält das Nationale Netzwerk zur Chancengleichheit e<strong>in</strong> Büro <strong>in</strong> jedem Kreis (Komitat)und <strong>in</strong> Budapest. Das Netzwerk organisiert Forschungsarbeiten und Konferenzen und sorgt für die Vorbereitung und Verbreitungvon Informationsmaterialien und für die Pflege von Kontakten zu Zivilorganisationen sowie den Aufbau e<strong>in</strong>es Netzwerks dieserOrganisationen. In Rumänien hat der Nationalrat zur Bekämpfung von Diskrim<strong>in</strong>ierungen lan<strong>des</strong>weite Kampagnen zur Schaffung<strong>des</strong> Bewusstse<strong>in</strong>s für die Diskrim<strong>in</strong>ierungsproblematik sowie kulturelle Ereignisse, Sommersem<strong>in</strong>are, Kurse und Schulungen sowieDiskussionsrunden über öffentliche Maßnahmen veranstaltet und Förderangebote für K<strong>in</strong>der, Schüler, Lehrer, Beamte, Polizisten,Richter, Rechtsanwälte, NGO-Vertreter, Ärzte und mediz<strong>in</strong>isches Personal e<strong>in</strong>gerichtet.Informationen sollten auf e<strong>in</strong>e Art und Weise zugänglich gemacht werden, dass Personen mit Beh<strong>in</strong>derungen darauf zugreifenkönnen. Sie sollten auch <strong>in</strong> Sprachen verfügbar se<strong>in</strong>, die von M<strong>in</strong>derheiten im jeweiligen Land gesprochen werden. In F<strong>in</strong>nland hatbeispielsweise das Arbeitsm<strong>in</strong>isterium geme<strong>in</strong>sam mit dem SEIS-Projekt e<strong>in</strong>e Broschüre zum Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsgesetz veröffentlicht( 100 ) und <strong>in</strong> Bl<strong>in</strong>denschrift sowie <strong>in</strong> gedruckter und elektronischer Form <strong>in</strong> den Sprachen Arabisch, Englisch, F<strong>in</strong>nisch, Russisch,Samisch, Schwedisch und Spanisch zur Verfügung gestellt. In Frankreich werden Fernsehspots und Websites an die besonderenBedürfnisse von Seh- und Hörbeh<strong>in</strong>derten angepasst. Dagegen wird <strong>in</strong> Bulgarien, der Tschechischen Republik, Ungarn, Lettland,Portugal, der Slowakei und zumeist auch <strong>in</strong> Polen offenbar nicht auf die besonderen Bedürfnisse von Beh<strong>in</strong>derten e<strong>in</strong>gegangen.Die meisten Mitgliedstaaten können bei Sensibilisierungsmaßnahmen auf das Mandat der speziellen Institutionen verweisen,z. B. Dänemark, Estland, Frankreich, Irland, Rumänien, Schweden und das Vere<strong>in</strong>igte Königreich. In den Ländern, <strong>in</strong> denen dieKompetenzen der Institution auf Diskrim<strong>in</strong>ierungen wegen der Rasse oder ethnischen Herkunft beschränkt s<strong>in</strong>d, müssen für denKampf gegen Diskrim<strong>in</strong>ierungen aufgrund von Religion und Weltanschauung, Alter, Beh<strong>in</strong>derung oder sexueller Orientierung andereVorkehrungen getroffen werden. Dies ist e<strong>in</strong> Problem <strong>in</strong> Italien, wo die Unterrichtung h<strong>in</strong>sichtlich der Aktivitäten <strong>des</strong> Nationalen( 100 ) „STOP – F<strong>in</strong>land Forward without Discrim<strong>in</strong>ation”, f<strong>in</strong>anziert durch das Aktionsprogramm der Geme<strong>in</strong>schaft zur Bekämpfung von Diskrim<strong>in</strong>ierungen.November 200988

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