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Devran_Kommunikation_Sprache_und_soziales_Milieu_2013 ... - IDS

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‛Mensch Meier’ – Arbeiter is Arbeiter 231Mark für ein Rockfestival mit der Begründung dann siehst mich drei Tagened. Der Vater lehnt die Bitte strikt ab, die Arbeitslosigkeit des Sohnes machtihn ärgerlich <strong>und</strong> wütend. 172Dann folgt ein abrupter Themenwechsel. Ohne Einleitung stellt Otto die bevorstehendeEntlassung seines Fre<strong>und</strong>es Kuno Gruschke aus der Firma fest:OTTO Der Gruschke Kuno wird entlassen.MARTHA Was?OTTO Sieben<strong>und</strong>vierzig Entlassungen. Vierzehn Italiener, acht Türken,der Perser, fünfzehn Frauen <strong>und</strong> neun (hochdeutsch) ältere Arbeitnehmer.Der Gruschke is dabei.MARTHA (schaut) Sei froh, daß du es ned bist.OTTO Und wenn er mein Fre<strong>und</strong> war, der Gruschke. Der einzigeeigentlich.MARTHA Traurig.OTTO Das lauft alles weiter, mit der gleichen Geschwindigkeit, so, alswenn er nie dagwesn wär, der Gruschke. Einfach weg. Der fehlt auchgar nicht. Umstellungen. Ich mach zwei Schraubn mehr, ein paar andereauch, <strong>und</strong> vorn is ein Junger für die Türschlosser neu dazu gekommen.Von unserm Band sind fünf von die neun. Weiter vorn, wos ein nixangeht. Der Meister war schon da, mit die neun Zeitn. Fünf Mann, wievom Erdbodn verschludckt.MARTHA Man muß sich nach der Decke strecken. Die sieben jetzt ebendie Ӓlteren aus. Da bist du nicht dabei.OTTO Das sagst auch, gell, mit zwei<strong>und</strong>vierzig is man noch nicht alt.MARTHA Da is man in die besten Jahre.S. 31). Vgl. dazu auch Goffman (1996b, S. 15): „Das Stigma kann als eine gerechte Vergeltungfür etwas gesehen werden, was der Betroffene selbst verursacht hat, wodurch eineRechtfertigung für die Behandlungsweise geschaffen wird.“172Vgl. dazu Hohmeier (1975, S. 10f.): „Die Begegnung mit einem Stigmatisierten stellt insoferneine Bedrohung der eigenen Identität dar, als man an eigene Abweichungstendenzenerinnert wird. Die Bedrohlichkeit des Stigmatisierten besteht darin, dass dem ‘Normalen’das Instrumentarium fehlt, mit dessen Anderssein kognitiv, emotional <strong>und</strong> instrumental fertigzu werden. Identitätsstrategien wie Ablehnung, Interaktionsvermeidung <strong>und</strong> soziale Isolierungdienen dazu, ein bedrohtes seelisches Gleichgewicht aufrecht zu erhalten.“

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