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Licht im Haus - Bundesamt für Energie BFE

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11<strong>Energie</strong>effiziente Beleuchtungsen und Helligkeiten bildet dabei <strong>im</strong> Wahrnehmungsprozessein wichtiges Bindegliedzu den erlernten und gespeichertenKorrekturprozessen. Es ist zudem eine charakteristischeEigenschaft der Wahrnehmung,einfache und verständliche Deutungenzu bevorzugen (Symmetrie, Gestaltgesetzeetc.).Äussere Reize werden nicht nur rationalwahrgenommen, sondern haben aucheine emotionale Ebene. Diese persönlicheund überlagerte Empfindung der Umweltund ihrer Objekte können als angenehmoder unangenehm, als beruhigend oderanregend, als kontrolliert oder ausgeliefert,etc., gedeutet werden. Diese Bewertungwird affektive Färbung genannt. Dabeibeeinflussen sich Mustererkennungund affektive Bewertung gegenseitig. Wirsind beispielsweise geneigt, affektiv uninteressanteReize zu unterdrücken. Zusätzlichzeigt sich, dass eine affektive FärbungZeitströmungen unterliegt und damit demWandel der Zeit folgt (Schönheitsideal,Atomstrom, Autodesign, Materialisierungetc.).Diese äusseren Reiz<strong>im</strong>pulse können zusätzlichdurch eine eigene Bewertung beeinflusstwerden. Wir haben, ausgelöstdurch Medien, Gespräche, Gehörtes oderGesehenes, eine Vorstellung darüber, obsich eine best<strong>im</strong>mte Wahrnehmung positivoder negativ auf unsere Gesundheit auswirkt.Beispiele dafür gibt es viele, wennauch oft falsch interpretiert oder demAberglauben nahe. Zum Beispiel die öffentlicheDiskussion über das unnatürlicheund daher ungesunde <strong>Licht</strong>spektrum vonLeuchtstofflampen. Bei der Behauptung,«Neonröhrenlicht macht krank», wird dasmentale Konzept über Leuchtstofflampenmit einem Konzept über die Gesundheitverknüpft.Diese Bewertung best<strong>im</strong>mt das weitereVerhalten gegenüber dem Wahrgenommenen.Sie beeinflusst sowohl affektiveFärbung wie auch den Prozess der Mustererkennung.Das heisst auch, dass sie mitbest<strong>im</strong>mt,welches mentale Konzept vonder Look-up-Wahrnehmung ausgewähltwird.Nichtvisuelle EffekteBiologische Prozesse, ausgelöst durchnichtvisuelle Effekte, sind unsichtbar unddaher auch lange unentdeckt geblieben.Sie zeichnen sich durch Körperrhythmen(24 Stunden, Tag-Nacht, etc.), durch Aufmerksamkeit,St<strong>im</strong>mung, Stress und weiterebeschreibbare psychologische Merkmaleaus. Man kann daraus schliessen,dass es sich um die gesundheitsbezogenenQualitätsaspekte von Beleuchtungsanlagenhandelt. Erst 2002 wurde durch DavidBerson und anderen ein neuartiger Photorezeptorbeschrieben, entdeckt in derNetzhaut von Säugetieren. Damit war derMechanismus hinter den von <strong>Licht</strong> undDunkel gesteuerten biologischen Effektenals neuartiger Photorezeptor erkannt. Dasbedeutet nun, dass die Qualitätskriteriender Beleuchtung um den Faktor Gesundheiterweitert werden muss.Folgende Oberbegriffe der Qualitätskriterienkönnen neu genannt werden:] Sehaufgabe] Gesundheit] Räumliche VerteilungDie Beleuchtung einer Sehaufgabe unterliegtanderen Kriterien als jene für die circadianeRhythmik. Ebenso hat die ästhetischeRaumbeleuchtung noch nicht denBeweis erbracht, weitere Qualitätskriterienzu erfüllen. Das Zusammenspiel dieserRelative Empfindlichkeitcircadian skotopisch photopisch10,80,60,40,20Abbildung 10:Empfindlichkeitskurvender Empfänger<strong>im</strong> Auge.Photopisches Max<strong>im</strong>um(Tagessehen)bei 555 nm; SkotopischesMax<strong>im</strong>um(Nachtsehen) bei507 nm; CircadianesMax<strong>im</strong>um (nicht visuell)bei ca. 480 nm(neueste wissenschaftlicheErkenntnisse;bislang wurden460 nm angenommen)400 500 600 700Wellenlänge in nm

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