Licht im Haus - Bundesamt für Energie BFE
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112Steuern und Regeln<strong>im</strong> Sommer und <strong>im</strong> Winter. Gut sichtbarsind an beiden Tagen die Standby-Verlustleistungender Vorschaltgeräte währendder Nacht. Am trüben Wintertag (blaueKurve) schwankt der Kunstlichtanteil zwischen20 % und 50 %, die Regelung erfülltihren Zweck perfekt. Anders <strong>im</strong> Sommer(rote Kurve): Am strahlend schönen 14.Juli 2006 brauchte es kein Kunstlicht; dieRegelung lässt das Kunstlicht aber auf wenigenProzenten <strong>Licht</strong>strom stehen. Diese2 % bis 3 % <strong>Licht</strong>strom verursachen eineelektrische Leistungsaufnahme von 15 %der max<strong>im</strong>alen Leistung.Im ungünstigsten Fall (Räume mit wenigerals 1000 Nutzungsstunden pro Jahr) verbrauchenKonstantlichtanlagen also mehr<strong>Energie</strong>, als sie einsparen. Abhilfe ist in jedemFall nötig und auch möglich:] Standby der Regelung durch Relais-Schaltung <strong>im</strong> Elektro-Tableau ausserhalbder Betriebszeiten abschalten oder Vorschaltgerätemit sehr kleinen Verlusten verwenden(kleiner 0,3 Watt).] D<strong>im</strong>mwerte der Beleuchtung unter 20 %vermeiden und die Leuchten für diese Betriebsweisein den Standby setzen oderganz abschalten.Installation und Inbetriebnahme von Konstantlichtregelungensind deutlich anspruchsvollerals dies bei einfachen Tageslicht-Schaltungender Fall ist. In der Messkampagneder Stadt Zürich hat die Konstantlichtregelungin einem der zwei untersuchtenSchulhäuser gut funktioniert, <strong>im</strong>andern Gebäude nicht. Die Skepsis grosserBauherrschaften – wie der Stadt Zürich –in Bezug auf Konstantlichtregelungen istalso angebracht.Fazit: Über die Einsparpotenziale von Tageslichtabhängigen Regelungen und Präsenzmeldernwird viel debattiert. Von Industrieseitewerden oft beeindruckendeMessungen präsentiert, die zeigen, wiehoch <strong>Energie</strong>einsparungen von solchenRegelungen sind. Allerdings darf nicht ausserAcht gelassen werden, dass Einsparungenvon bis zu 50 % nur bei opt<strong>im</strong>alenTageslichtverhältnissen und korrekter Installationund Inbetriebnahme wirklich erreichtwerden können. Für die Beurteilungder Tageslichtsituation bietet das Berechnungstooldes SIA zur Beleuchtung (beziehbarunter www.energytools.ch) einzuverlässiges Instrument.Die Tageslichtkampagne wurde 2006durchgeführt, als <strong>im</strong> grösseren Stil nochkeine LED-Beleuchtungsanlagen zur Verfügungstanden. 2011 hat sich dies starkverändert – <strong>im</strong>mer häufiger werden Teileoder ganze Gebäude mit LED-Technik ausgerüstet;die LED-Technik bietet den Vorteil,dass sie <strong>im</strong> Gegensatz zur Leuchtstofflampenverlustfrei und flink d<strong>im</strong>mbar sind.Durch Einsatz von LED könnten die obenbeschriebenen Probleme mit der <strong>Licht</strong>regulierungteilweise behoben werden.6.5 Korridorbeleuchtungmit LED (Pilotprojekt)Das Hochhaus Werd in der Stadt Zürichwurde 2005 total saniert. Be<strong>im</strong> Umbauwurde speziell auf Nachhaltigkeit und<strong>Energie</strong>effizienz geachtet, auch bei der Beleuchtung.So wurden die ersten Minergie-Stehleuchteneingesetzt, die für diesesGebäude entwickelt wurden und halb soviel Strom brauchen wie damals üblicheStehleuchten. Auch die Korridorbeleuchtungwurde nach dem damals bestenStand der Technik realisiert. Das architektonischenKonzept verlangte durchgehende<strong>Licht</strong>bänder (Abbildung 122). Diesewurden mit den effizientesten Leuchtstoffröhren(35 Watt, Typ T5) bestückt; undweil die <strong>Licht</strong>bänder bei Volllast mehr alsdie verlangten 100 Lux Beleuchtungsstärkelieferten, wurde eine konstanteD<strong>im</strong>mung der elektronischen Vorschaltgeräteauf rund 60 % des <strong>Licht</strong>stromes programmiert.Mittels Bewegungsmeldernwurde zudem eine automatische Abschaltungder Korridorbeleuchtung bei Abwesenheitvon Personen installiert (nach jeweils10 Minuten).Messungen zeigten später, dass die Personenfrequenzin den Korridoren so hoch ist,dass es mit der 10-minütigen Ausschaltverzögerungbei den Bewegungsmeldernnur zu sehr wenigen Abschaltungenkommt und die erhoffte Reduktion der Betriebszeitendieser Beleuchtung mit über