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Licht im Haus - Bundesamt für Energie BFE

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156PraxisbeispieleSteckbriefGebäudetypSpitalNeubau oder SanierungNeubauFläche 32000 m²StandortStadt ZürichBauherrschaftStadt Zürich,Amt für HochbautenArchitektAeschl<strong>im</strong>ann Prêtre Hasler AG<strong>Licht</strong>planerAmstein + Walthert AGAnforderung SIA Grenzwert41,6 kWh/m²Anforderung SIA Zielwert22,4 kWh/m²Anforderung Minergie-Standard27,2 kWh/m²Projektwert Beleuchtung19,6 kWh/m²Anzahl Leuchten ca. 9000Top-down in allen BereichenOb Flur, Patientenz<strong>im</strong>mer oder Behandlungsraum– in jedem Z<strong>im</strong>mertyp (Beleuchtungskategorie)musste eine virtuelleVersuchsreihe gefahren werden. Das Beispiel«Beleuchtung Bettenz<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Bettenhaus»soll exemplarisch die <strong>Licht</strong>werkstatt<strong>im</strong> «Fall Triemli» erleuchten. Bei denBettenz<strong>im</strong>mern wurden drei Beleuchtungsvariantenin die engere Auswahl genommen– und mit einem Berechnungstoolbewertet: Wandleuchten, die das<strong>Licht</strong> indirekt über der Decke verteilten,zentrale Deckenleuchten und zentralePendelleuchten. Bis fast zum Schlusswurde dabei mit theoretischen Leuchtentypengerechnet. Die konkrete Leuchte sollbewusst erst ganz am Ende des Planungsprozessesgewählt werden. Die Funktionist dabei entscheidend, nicht das Einzeldesign.Diese Top-down-Herangehensweisegalt in allen Bereichen. Denn trotz der Füllean Raumtypen, Geschossen und Funktionenmuss am Ende mindestens der Gesamt-Zielwertder SIA-Normen erfüllt werden.Damit das <strong>Energie</strong>konzept funktioniert,sind aber in der Summe weit tiefereWerte erforderlich. Be<strong>im</strong> kalkulierten Bettengeschosssteht der bereinigte SIA-Zielwertvon 22,4 kWh/m 2 dem Minergiewertvon 27,2 kWh/m 2 gegenüber. Der bereinigteProjektwert liegt bei 19,6 kWh/m 2 .Ein gutes Resultat, zur Euphorie darf esnicht verleiten. Noch stehen Unsicherheitenwie zum Beispiel die genaue Ausgestaltungdes Sonnenschutzes oder das gewünschteRaumgefühl zwischen der <strong>Licht</strong>planungund der zukünftigen Beleuchtung<strong>im</strong> 2000-Watt-Spital. Auch Prozessverbraucherwie Leseleuchten oder Untersuchungsleuchtensind <strong>im</strong> Projektwert nochnicht enthalten, dennoch müssen sie berücksichtigtwerden.Heterogene HerausforderungBei grossflächigen Raumtypen wie denBettenz<strong>im</strong>mern und Fluren ist die energetischeOpt<strong>im</strong>ierung zentral. Kleinste Einsparungenkönnen über das Erreichen derVorgaben entscheiden. Schlecht reflektierendeWandfarben oder andere «Beleuchtungssünden»lassen sich kaum kompensieren.Die geforderte Planungssicherheitlässt sich nur erreichen, wenn die Beleuchtungaller Raumtypen opt<strong>im</strong>al ist. Das giltauch für die Sonder- und Versorgungsräume.Problematisch sind Räume mit sehrheterogenen Beleuchtungsanforderungen.In einem Patientenz<strong>im</strong>mer wird fürdie Funktion «Behandlung» 300 Lux undzur «Reinigung» 100 Lux gefordert. DerWert für die Reinigung gilt auch auf Fussbodenhöheund in den Ecken. Mit dezentralenLeuchten lassen sich 100 Lux abernur schwer flächendeckend gewährleisten.Interessanterweise hat sich die ausden 60-er Jahren bekannte zentrale Deckenleuchtein den Versuchen als effizientesteVariante herausgestellt. Das scheinbarunattraktive Konzept muss neu gedachtund neu interpretiert werden. Blossweil eine Variante auf den ersten Blicknicht attraktiv erscheint, darf sie nicht derZensur der <strong>Licht</strong>planer zum Opfer fallen.Die ästhetischen Wünsche stehen dabeiseitens der Auftraggeber auf Stufe vier,hinter Funktion, <strong>Energie</strong>effizienz und Kosten.Das Bewusstsein, Räume für Menschen– kranke Menschen – zu erstellenund nicht nur eine funktionale Kiste zu erstellen,darf dabei nicht ausser acht gelassenwerden. Geht es um die Beleuchtungder Spitalräume, dann muss neben der allgemeinenBeleuchtungsnorm SIA 380/4auch die Norm SN-EN 12464-1 erfüllt werden.Sie gibt an, wie hoch die Beleuchtungsstärkebei festgeschriebenen Blendwertensein muss. In Fluren sind mit 200Lux andere <strong>Licht</strong>verhältnisse gefordert als

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