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Licht im Haus - Bundesamt für Energie BFE

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8<strong>Licht</strong>eindruck der verschiedenen Wellenlängendes Farbspektrums. Die Kurve der spektralenHellempfindlichkeit hat be<strong>im</strong> Tagsehenein Max<strong>im</strong>um bei 555 nm (grün-gelb) undsinkt bei 400 nm respektive 700 nm nahezuauf null. Da Menschen <strong>Licht</strong>effektesehr unterschiedlich empfinden, gilt dieKurve nur für das normalsichtige menschlicheAuge. Die spektrale Helligkeitsempfindlichkeitist am Tag und in der Nachtunterschiedlich (Abbildung 5).Biologische Wirkung des <strong>Licht</strong>esNeben Assoziationen spielen bei der Wahrnehmungauch biologische Wirkungendes <strong>Licht</strong>es eine wichtige Rolle. Die Wirkungskettedes <strong>Licht</strong>es folgt separatenNervenverbindungen, welche von derNetzhaut zum zentralen Steuerorgan derKörperfunktionen (der Hypophyse) führen.Über dieses werden Stoffwechsel und Hormonhaushaltbeeinflusst. Der Rhythmuswird vorwiegend durch das Tageslicht best<strong>im</strong>mt.«Gutes» <strong>Licht</strong> fördert deshalb dasKonzentrationsvermögen, verbessert dieMotivation und verhindert vorzeitige Ermüdung.Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit,sogar bei Tätigkeiten, die wenigoder gar nicht sehabhängig sind, wie z. B.Denkvorgänge. Diese Wirkung wird vorallem durch das seitlich ins Auge einfallende<strong>Licht</strong> ausgelöst. Deshalb ist es in Arbeitsräumenwichtig, nicht nur Arbeitsplätze,sondern auch deren Umfeld gut zubeleuchten. Beleuchtungsstärken unter500 Lux genügen dazu allerdings nicht.Tageslicht lässt sich nicht vollständig durchkünstliche Beleuchtung ersetzen.WahrnehmungsprozesseIn der Wissenschaft werden heute visuelleund nichtvisuelle Prozesse unterschieden.Die visuellen Prozesse bilden dabei:] Das eigentliche Sehen (über Zapfen undStäbchen)] Die Wahrnehmung unserer subjektivenRealität] Teils chronobiologische Prozesse ebenfallsdurch die Zapfen und StäbchenDie nicht visuellen Prozesse zeigen, dass<strong>Licht</strong> mehr bewirkt, als uns bewusst ist:] Hormonelle Beeinflussung über dieHaut oberfläche] <strong>Licht</strong> als chronobiologischer Schrittmacher] Beeinflussung einer grossen Anzahl weiterführendenProzesse <strong>im</strong> Körper durch diedirekte Wirkung der Sehzellen und Ganglien,ohne visuelle Prozesse auszulösen.Visuelle ProzesseBei Dunkelheit werden ausschliesslichStäbchen gereizt. Sie sind ca. 100 000-malempfindlicher als Zapfen. Auf diese Weisewird ein ausreichendes Sehen selbst in derNacht ermöglicht. Da es nur eine Stäbchenartgibt, können lediglich Hellikeitswerteunterschieden werden. Neben denca. 120 Millionen Stäbchen sind <strong>im</strong> Augeca. 6 Millionen Zapfen angesiedelt. Diestärkste Konzentration findet man in derFovea Centralis (Netzhaut, höchste Sehschärfe).Die Zapfen haben verschiedene spektraleEmpfindlichkeiten. Ca. 12 % der Zapfensind vorwiegend auf Blau empfindlich, dieverbleibenden restlichen 88 % sind auf Rotund Grün empfindlich.Neben dem reinen Zapfensehen (Farbsehen,photopisches Sehen) und dem reinenNachtsehen mit Stäbchen (Grauwerte,skotopisches Sehen) spricht man auchvom mesopischen Sehen, also einem Zwischenbereich,indem Farbsehen undNachtsehen möglich ist.Die Wahrnehmungstheorien basieren aufvisuellen Sehprozessen. Dabei werdenLernprozess (Reiz-Antwort-System) undProgramm (mentales Konzept; Look-up-Wahrnehmung nach Gregory) unterschieden.Lernprozesse können mit dem Erreicheneiner Stufe des Erfolges durch Trainingrelativ klar über das Reiz-Antwort-System und dem dadurch erreichten Konzept,der Look-up-Wahrnehmung, beschriebenwerden. Das Reiz-Antwort-Systembildet also den Weg und die Look-up-Wahrnehmung das Ziel.Die Verkehrsampel zeigt beispielsweise alsReiz den Wechsel von Rot zu Grün. AlsAntwort wechselt der Autofahrer seinenFuss vom Brems- zum Gaspedal. Typischfür solche Systeme sind die damit verbun-

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