denkanstösse zur überwindung der finanzkrise - Cross-Border ...
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Selbstverwaltung. 146 Innenminister Dr. Ingo Wolf hat Anfang April 2006 die geplante<br />
„Privatisierung staatlicher Aufgaben“ wie folgt begründet: „Der Staat muss sich auf<br />
seine Kernaufgaben konzentrieren. Nordrhein-Westfalen kann sich bei einer<br />
Schuldenlast von über 112 Mrd. € einen Staatsapparat mit über 400.000<br />
Beschäftigten in über 800 Behörden und Einrichtungen nicht mehr leisten.“ 147<br />
Die genannten Zahlen <strong>der</strong> Beschäftigten sowie <strong>der</strong> Behörden und Einrichtungen<br />
lassen den Umfang und die Umsetzungsprobleme <strong>der</strong> bevorstehenden Maßnahmen<br />
erahnen. Es geht dabei nicht nur um den parlamentarischen Entscheidungsprozeß,<br />
son<strong>der</strong>n vorab u. a. um die notwendige Bestandserhebung, die Entwicklung und<br />
Prüfung von Lösungsalternativen, die Beteiligung <strong>der</strong> Betroffenen, darunter die<br />
Abstimmung mit kommunalen Institutionen, die <strong>zur</strong> Übernahme von Aufgaben in<br />
Betracht kommen.<br />
Es wäre vermessen, im Rahmen einer Studie <strong>zur</strong> kommunalen Finanzkrise zugleich<br />
ein Lösungskonzept für ein <strong>der</strong>art anspruchsvolles Vorhaben zu entwickeln. Das<br />
könnte nur in einem umfassenden speziellen Gutachten geschehen, im Rahmen<br />
dessen die große Zahl <strong>der</strong> betroffenen Institutionen und Personalkörper angemessen<br />
angehört und die Positionen <strong>der</strong> zu prüfenden Landeseinrichtungen einerseits und <strong>der</strong><br />
denkbaren neuen Aufgabenträger an<strong>der</strong>erseits abgeprüft werden müssten. Überdies<br />
ist die Sammlung <strong>der</strong> <strong>zur</strong> Frage <strong>der</strong> Verwaltungsstrukturreform in den letzten Jahren<br />
ergangenen Gutachten beachtlich und umfangreich. Zu verweisen ist ferner auf<br />
Vorschläge für einzelne Aufgabenbereiche.<br />
Eine <strong>der</strong> aktuellsten Ausarbeitungen ist <strong>der</strong> „Strukturvorschlag <strong>der</strong> Region<br />
Ostwestfalen-Lippe (OWL) für die Umweltverwaltung in NRW“ vom 06. März 2006.<br />
Dieses Gutachten ist eine Gemeinschaftsleistung <strong>der</strong> Bezirksregierung, <strong>der</strong> kreisfreien<br />
Städte und Kreise, <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammern, <strong>der</strong> zuständigen<br />
Handwerkskammer sowie <strong>der</strong> OWL Marketing GmbH. Die Region OWL hat sich darin<br />
auf einen Vorschlag verständigt, <strong>der</strong> sich zunächst auf die Umweltverwaltung<br />
konzentriert, und diesen als „tragfähige und vor allem effiziente Lösung“ bezeichnet,<br />
die für das ganze Land Geltung finden könne. Mit diesem Strukturvorschlag werden<br />
insbeson<strong>der</strong>e die zersplitterten Zuständigkeiten zwischen den Kreisen und kreisfreien<br />
Städten, den Staatlichen Umweltämtern und <strong>der</strong> jeweiligen Bezirksregierung sowie<br />
145<br />
Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP vom 16.06.2005, Teil I., Abschnitt „Weniger Staat – mehr<br />
Selbstbestimmung“.<br />
146<br />
Quelle wie vor; vgl. auch Regierungserklärung von Ministerpräsident Rüttgers vom 13.07.2005,<br />
Abschnitt II.<br />
147<br />
Mitteilung des Innenministeriums <strong>zur</strong> Sitzung des Landeskabinetts vom 04. April 2006.<br />
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