denkanstösse zur überwindung der finanzkrise - Cross-Border ...
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Anspruch <strong>der</strong> Kommunen auf adäquate Finanzausstattung näher begründet<br />
worden.<br />
Die kommunalen Spitzenverbände haben wie<strong>der</strong>holt an den Bundestag und die<br />
Bundesregierung und inzwischen auch an die neue Bundesregierung appelliert, die<br />
Gemeindefinanzverfassung grundlegend zu überarbeiten und dabei die seit langem<br />
bekannten Missstände des bisherigen Systems zu beseitigen. Hierbei geht es nicht<br />
nur allgemein um eine größere Finanzmasse. Vielmehr gilt es u. a., an die Stelle des<br />
gewohnten konjunkturbedingten erheblichen Auf und Ab <strong>der</strong> bedeutsamen<br />
Gewerbesteuereinnahmen einen stetigeren Einnahmefluss zu setzen. Sodann ist<br />
es erfor<strong>der</strong>lich, die Steuerkraft strukturschwacher Städte erheblich zu stärken.<br />
Schließlich geht es generell um eine gerechtere Verteilung entsprechend <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Aufgabenstellung <strong>der</strong> Beteiligten. Eines <strong>der</strong> Kernprobleme des<br />
bisherigen Finanzsystems besteht darin, dass <strong>der</strong> gebotene Finanzausgleich<br />
zwischen größeren Städten und den kleineren Umlandgemeinden nicht<br />
funktioniert und auch durch die Finanzausgleichsgesetze <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> nicht<br />
gewährleistet wird. Bekanntlich produzieren und transferieren größere Städte als<br />
Zentren <strong>der</strong> Administration, <strong>der</strong> Bildung und Kultur bedeutende Leistungen auch für<br />
und in das Umland und übernehmen sie – nicht unbedingt gewollt – als<br />
Sammelbecken für soziale Problemgruppen eine gewisse Mitversorgung <strong>der</strong><br />
Umlandgemeinden, ohne für diese Leistungen und Angebote von den<br />
Nachbargemeinden ausreichende Beiträge erlangen zu können. Seit Jahrzehnten ist<br />
zu beobachten, dass diese Stadt-Umland-Problematik durch Abwan<strong>der</strong>ung aus<br />
den größeren Gemeinden verstärkt wird. Diese und an<strong>der</strong>e Probleme sind in <strong>der</strong><br />
Gemeindefinanzkommission ausgiebig diskutiert worden, wobei sich gezeigt hat, dass<br />
es unverzichtbar ist, vor <strong>der</strong> Umsetzung von Än<strong>der</strong>ungsvorschlägen <strong>der</strong>en<br />
Auswirkungen in Modellrechnungen abzuprüfen.<br />
Deshalb ist <strong>der</strong> Auffassung des Präsidiums des Deutschen Städtetages (Beschluss<br />
vom 20. September 2005) zuzustimmen. Danach müssen sich aus Sicht <strong>der</strong> Städte<br />
alle Vorschläge <strong>zur</strong> Än<strong>der</strong>ung des Gemeindesteuersystems an folgenden Zielen<br />
orientieren:<br />
– eine deutlich stetigere Entwicklung <strong>der</strong> städtischen Steuereinnahmen,<br />
– eine erhebliche Stärkung <strong>der</strong> Steuerkraft strukturschwacher Städte,<br />
– die ungeschmälerte Erhaltung des finanziellen Bindegliedes zwischen <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und ihren Hauptstandorten, den Städten,<br />
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