denkanstösse zur überwindung der finanzkrise - Cross-Border ...
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ei Schwarzarbeit um ein Kavaliersdelikt handelt. Es scheint weithin noch<br />
unbekannt zu sein, dass bestimmte Formen <strong>der</strong> Schattenwirtschaft empfindlich<br />
geahndet werden können, wobei das Strafmaß bis zu mehrjähriger Haft reicht und<br />
Ordnungswidrigkeiten mit sehr hohen Geldbußen belegt werden können. Die<br />
zuständigen Stellen <strong>der</strong> öffentlichen Hand sollten sich alle Mühe geben, <strong>zur</strong><br />
Bewusstseinsän<strong>der</strong>ung beizutragen und überzeugend klar zu machen, dass es sich<br />
bei Schwarzarbeit um „handfeste Wirtschaftkriminalität“ handelt, „die dem<br />
Gemeinwesen schweren Schaden zufügt“ (Bundesminister <strong>der</strong> Finanzen). Den<br />
Schaden haben letztlich auch jene Bürger, die unter den Folgen <strong>der</strong> Finanzmisere<br />
ihrer Heimatgemeinde leiden.<br />
Von ähnlicher Bedeutung ist die Steuerhinterziehung. Auch sie gilt in weiten<br />
Kreisen <strong>der</strong> Gesellschaft als Kavaliersdelikt, obwohl es sich um eine Straftat handelt,<br />
die in schweren Fällen mit bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden kann.<br />
Das mangelnde Unrechtsbewusstsein vieler Steuerpflichtiger sollte den<br />
Steuergesetzgeber aus mehreren Gründen nachdenklich machen. Dieses fehlende<br />
Bewusstsein dürfte nicht zuletzt eine Folge dessen sein, dass das deutsche<br />
Steuerrecht mit den in <strong>der</strong> Öffentlichkeit häufig diskutierten legalen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten vom „normalen Steuerzahler“ als zu kompliziert und<br />
ungerecht empfunden wird. Auch das Fehlverhalten einzelner führen<strong>der</strong> Vertreter<br />
von Politik und Wirtschaft auf dem Steuersektor kann dazu beitragen, dass die<br />
„Steuermoral“ sehr lax gehandhabt wird. Schließlich vermitteln Steueramnestien mit<br />
<strong>der</strong> rückwirkenden Legalisierung gravieren<strong>der</strong> Rechtsverletzungen den<br />
Eindruck, dass selbst <strong>der</strong> Gesetzgeber schwerwiegende Verstöße gegen das<br />
Steuerrecht bagatellisiert. Solche Erfahrungen führen leicht zu <strong>der</strong> Überzeugung,<br />
dass „<strong>der</strong> Ehrliche immer <strong>der</strong> Dumme“ ist. Die Regierungen wie auch die Parlamente<br />
im Bund und in den Län<strong>der</strong>n sollten diese naheliegenden Zusammenhänge bei <strong>der</strong><br />
Steuergesetzgebung gebührend berücksichtigen; in Erkenntnis dieser<br />
problematischen Ursachen und Folgen sollten sie sich um mehr Praktikabilität und<br />
Transparenz, Redlichkeit und Gerechtigkeit im Steuerrecht bemühen. Das<br />
Steuermodell des früheren Bundesverfassungsrichters und anerkannten<br />
Steuerrechtslehrers Prof. Paul Kirchhof 125 trägt diesen Zusammenhängen<br />
Rechnung und zielt daher in die richtige Richtung. Entsprechende Schritte würden<br />
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