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Mehr Ausstrahlung: Knackiger, drahtiger wirkt die Speedy<br />
<strong>2016</strong>. Die teurere R-Version trägt Öhlins-Federelemente,<br />
einen roten Heckrahmen und weitere Edelkomponenten<br />
Triumph Speed Triple R<br />
die spürbar gesunkene Betätigungskraft<br />
beim Ziehen des selbstverständlich einstellbaren<br />
Hebels. Okay, mit dem nach<br />
wie vor geringen Lenkeinschlag muss man<br />
beim Rangieren leben. Ein Erbe des vorne<br />
breit bauenden, stilbildenden Doppelrohr-<br />
Brückenrahmens aus Aluminium.<br />
Bald schon liegt die Stadt hinter, die<br />
Landstraße vor uns. Nicht nur auf kurvigen<br />
Landstraßen Kataloniens profitiert der Triple<br />
von seinem unverändert langen Hub: 71,4<br />
Millimeter bei 79er-Bohrung. Dies bringt viel<br />
Kraft von unten. Von Anfang an schlägt die<br />
Speedy mit enorm viel Punch zu. Noch<br />
gleichmäßiger wurde die Kraftentfaltung,<br />
zwischen 5000 und 7000 Touren soll es<br />
fünf Prozent mehr Power geben, das Drehmoment<br />
gipfelt in maximal 112 Newtonmetern.<br />
Eine gute Ausbeute für einen gut eingeschenkten<br />
Liter Hubraum. In der Spitze<br />
sind fünf PS hinzugekommen, höher verdichtenden<br />
Kolben, modifizierten Nockenwellen<br />
und neuen Einspritzdüsen sei Dank.<br />
Abgesehen von den nun elektronisch<br />
kontrollierten Drosselklappen wurde an der<br />
Gemischaufbereitung viel gearbeitet: Mehr<br />
Verwirbelung und eine feinere Zerstäubung<br />
verbessern die Füllung und verringern den<br />
Verbrauch. Nicht zu vergessen: Durch das<br />
Flyscreen wird nun kühlere Luft angesaugt.<br />
Zudem kann der Motor durch optimierte<br />
Krümmer und Silencer freier ausatmen.<br />
Was man davon spürt? Begeisternde<br />
Kraft aus dem Drehzahlkeller und feineres<br />
Ansprechen auf Gasbefehle als je zuvor. Und<br />
der Triple dreht nun höher: Kniff früher bereits<br />
bei 9500 Touren ein wenig unvermittelt<br />
der Drehzahlbegrenzer zu, liegt heute bei<br />
dieser Marke die Nenndrehzahl – als Maximum<br />
sind volle 10 000/min drin. Eine Drehzahlreserve,<br />
die man auf der Renn strecke<br />
oder selten mal beim Über holen braucht.<br />
Gewichtsersparnis und geschärftem Design<br />
geschuldet ist der kleinere Tank: Er fasst<br />
nur noch 15 statt bislang 17,5 Liter. Doch<br />
mit Euro 4 erhält auch das Thema Benzinverbrauch<br />
einen größeren Stellenwert. Gut<br />
fünf Liter je 100 Kilometer gibt Triumph laut<br />
Homologation an; dann wären trotzdem<br />
300 Kilometer Reichweite drin. Für Triumph<br />
untypisch weich arbeitet das modifizierte<br />
Getriebe, die Gänge flutschen nur so rein.<br />
Das neue Ride-by-Wire ermöglicht fünf<br />
verschiedene Fahrmodi: Rain, Road, Sport,<br />
Track und ein frei programmierbarer: Sie<br />
beeinflussen die Gasannahme und die<br />
Regelprogramme (Eingriffsschwellen) von<br />
ABS und Traktionskontrolle. Im in di vi duell<br />
gestaltbaren Rider-Modus können Pistenprofis<br />
ABS und Traktionskon trolle auch<br />
unabhängig voneinander ausschalten.<br />
Schön direkt sprechen die Drosselklappen<br />
in „Sport“ und „Track“ an. Trotzdem ist<br />
„harsche Gasannahme“ aus Rollphasen<br />
heraus, zuletzt noch ein Kritikpunkt im<br />
Roads ter-Ver gleichstest in <strong>MOTORRAD</strong><br />
10 TEST+TECHNIK 3/<strong>2016</strong>