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Moto Guzzi V7 Racer<br />
So bremst Guzzi:<br />
Nicht sonderlich bissig,<br />
die Bremsleistung<br />
an sich geht aber in<br />
Ordnung. Das ABS<br />
regelt deutlich feinfühliger<br />
als das der<br />
Yamaha<br />
So muss Cockpit:<br />
runde Dosen, Chromrand,<br />
weiße Ziffern<br />
auf schwarzem Grund.<br />
Ein Fest fürs Auge.<br />
Die Digi-Displays sind<br />
zwar nicht stilecht,<br />
aber dezent<br />
So geht Sound: Weiß<br />
der Geier, wie sie<br />
so viel Klangvolumen<br />
aus so wenig Hubraum<br />
hinbekommen, aber<br />
das Ohr ist erfreut<br />
Moto Guzzi V7 II Racer, Yamaha XV 950 Racer<br />
grelles Make-up in Form eines purplefarbenen Rahmens vervollständigen<br />
die Metamorphose. Technisch bleibt alles beim<br />
Alten, sprich 48 PS, die seit 2015 sechs- statt fünffach übersetzt<br />
via Kardanwelle ans Hinterrad durchgereicht werden. Seitdem<br />
gibt es auch ABS sowie Traktionskontrolle. Auf dass der Schlupf<br />
nicht überhand nehme.<br />
Derlei Zugeständnisse an die Moderne können dem archaischen<br />
Charakter der Guzzi nichts anhaben. Gefühlt Tausend<br />
Mal wurde sie schon beschrieben, die einmalige Geräuschkulisse<br />
des V2, diese Mixtur aus Schnüffeln und Rütteln, aus<br />
Klackern und Tickern, das Ganze untermalt von einem bassigkernigen<br />
Klang, der den beiden Edelstahltöpfen entweicht.<br />
Beim frühmorgendlichen Start lässt es sich der Twin nicht nehmen<br />
– aller Einspritzelektronik zum Trotz – mit Aussetzern und<br />
Verschluckern auf den ersten Metern darauf hinzuweisen, dass<br />
ihm kalt sei und man die ersten Kilometer doch zurückhaltend<br />
angehen möge.<br />
Am Ende des Tages, nach dem Abstellen, bedankt er sich mit<br />
einem Knistern und Knastern und Knacken, das jedem Lagerfeuer<br />
zur Ehre gereichen würde, bei seiner Umgebung. Die Zeit<br />
dazwischen erfreut die Guzzi mit leichtem und zielstrebigem<br />
Handling. Ebene Straßen vorausgesetzt, klappt es auch mit dem<br />
Fahrkomfort, auf holprigem Geläuf zeigt sich die Fahrwerksabstimmung<br />
besonders hinten von der hartleibigen Seite. Da hilft<br />
dann auch die hübsche, mit Wildleder bezogene Sitzbank nicht<br />
weiter. Die zudem, sollte das Motorrad in einer verregneten<br />
Nacht draußen gestanden haben, zuverlässig über Stunden für<br />
kontinuierliche Bewässerung des Schritts sorgt. Die Schaltbox<br />
dieses Testmotorrades ließ sich nur mit Bedacht bedienen, da<br />
So geht Racing: Stummellenker,<br />
Solo-Sitzbank<br />
– alles da. Fehlt<br />
nur noch die Leistung<br />
46 TEST+TECHNIK 3/<strong>2016</strong>