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MOTORRAD 03/2016

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Moto Guzzi V7 Racer<br />

So bremst Guzzi:<br />

Nicht sonderlich bissig,<br />

die Bremsleistung<br />

an sich geht aber in<br />

Ordnung. Das ABS<br />

regelt deutlich feinfühliger<br />

als das der<br />

Yamaha<br />

So muss Cockpit:<br />

runde Dosen, Chromrand,<br />

weiße Ziffern<br />

auf schwarzem Grund.<br />

Ein Fest fürs Auge.<br />

Die Digi-Displays sind<br />

zwar nicht stilecht,<br />

aber dezent<br />

So geht Sound: Weiß<br />

der Geier, wie sie<br />

so viel Klangvolumen<br />

aus so wenig Hubraum<br />

hinbekommen, aber<br />

das Ohr ist erfreut<br />

Moto Guzzi V7 II Racer, Yamaha XV 950 Racer<br />

grelles Make-up in Form eines purplefarbenen Rahmens vervollständigen<br />

die Metamorphose. Technisch bleibt alles beim<br />

Alten, sprich 48 PS, die seit 2015 sechs- statt fünffach übersetzt<br />

via Kardanwelle ans Hinterrad durchgereicht werden. Seitdem<br />

gibt es auch ABS sowie Traktionskontrolle. Auf dass der Schlupf<br />

nicht überhand nehme.<br />

Derlei Zugeständnisse an die Moderne können dem archaischen<br />

Charakter der Guzzi nichts anhaben. Gefühlt Tausend<br />

Mal wurde sie schon beschrieben, die einmalige Geräuschkulisse<br />

des V2, diese Mixtur aus Schnüffeln und Rütteln, aus<br />

Klackern und Tickern, das Ganze untermalt von einem bassigkernigen<br />

Klang, der den beiden Edelstahltöpfen entweicht.<br />

Beim frühmorgendlichen Start lässt es sich der Twin nicht nehmen<br />

– aller Einspritzelektronik zum Trotz – mit Aussetzern und<br />

Verschluckern auf den ersten Metern darauf hinzuweisen, dass<br />

ihm kalt sei und man die ersten Kilometer doch zurückhaltend<br />

angehen möge.<br />

Am Ende des Tages, nach dem Abstellen, bedankt er sich mit<br />

einem Knistern und Knastern und Knacken, das jedem Lagerfeuer<br />

zur Ehre gereichen würde, bei seiner Umgebung. Die Zeit<br />

dazwischen erfreut die Guzzi mit leichtem und zielstrebigem<br />

Handling. Ebene Straßen vorausgesetzt, klappt es auch mit dem<br />

Fahrkomfort, auf holprigem Geläuf zeigt sich die Fahrwerksabstimmung<br />

besonders hinten von der hartleibigen Seite. Da hilft<br />

dann auch die hübsche, mit Wildleder bezogene Sitzbank nicht<br />

weiter. Die zudem, sollte das Motorrad in einer verregneten<br />

Nacht draußen gestanden haben, zuverlässig über Stunden für<br />

kontinuierliche Bewässerung des Schritts sorgt. Die Schaltbox<br />

dieses Testmotorrades ließ sich nur mit Bedacht bedienen, da<br />

So geht Racing: Stummellenker,<br />

Solo-Sitzbank<br />

– alles da. Fehlt<br />

nur noch die Leistung<br />

46 TEST+TECHNIK 3/<strong>2016</strong>

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