MOTORRAD 03/2016

Deutschen? „Jetzt vielleicht“, lacht Fischer.
Wie wichtig Honda die Dakar ist, dokumentierte
HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto
durch seinen Besuch beim Rallye-Team in
Argentinien. „Er war die ersten vier Tage
dabei und kam zum Zieleinlauf noch einmal
her. Die Dakar ist für Honda das zweitwichtigste
Motorradsport-Projekt nach der
MotoGP-WM“, sagt Fischer. Vielleicht ergab
sich ja nach dem Zieleinlauf die Gelegenheit
für eine erste vertrauliche Bestandsaufnahme
zwischen Fischer und Nakamoto.
Bei der KTM-Mannschaft dürfte am Tag der
Siegerehrung kein Gedanke an der artige
Gespräche verschwendet worden sein.
Nicht nur, dass Toby Price (28) bei seinem
zweiten Dakar-Start als erster Austra lier
überlegen den Gesamtsieg geholt hatte.
KTM-Piloten hatten auch acht der 13 Etappen
gewonnen, zwei allein der Franzose
Antoine Méo, amtierender Enduro-E2-Weltmeister
und als Dakar-Frischling nicht unbedingt
als Sieganwärter taxiert. Einer der
Tageserfolge ging zudem auf das Konto von
Stefan Svitko aus der Slowakei, der mit einem
der KTM-Rallye-Production-Racer unterwegs
war, die Privatfahrer für rund 30 000
Euro weitgehend rennfertig kaufen können.
Der 33-Jährige wurde gar Gesamt -Zweiter,
was den Absatz weiterer KTM 450 Rally
Replica befeuern dürfte. Dass Svitkos Motorrad
eine verkappte Werksmaschine sein
könnte, zumal sie mit einem Zulassungskennzeichen
des Bezirks Braunau unterwegs
war, in dem auch das KTM-Werk liegt, verwies
Teamchef Alex Doringer ins Reich der
Fabel: „Das machen wir bei Kunden schon
Mal, die eine Rally Replica kaufen, sie aber
nicht gleich in ihr Heimatland importieren
möchten. Dazu ist oft auch die Zeit zu
Paulo Gonçalves (Fotos unten) führte
das Honda-Werksteam als Spitzenreiter
nach Bolivien, hatte dann jedoch
viel Pech und stürzte schließlich