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MOTORRAD 03/2016

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„WIR KOMMEN NUR LANGSAM<br />

VORAN, TUN UNS SCHWER<br />

MIT DER PISTE UND DEN LKWS!“<br />

Neugierige Dorfjugend: An der Straßenkarte<br />

auf dem Tankrucksack sind alle interessiert<br />

Bolivien<br />

Spinnt der jetzt komplett? Ich werde hier<br />

von zehn Männern umringt, hatte gerade<br />

noch eine geladene Waffe vor dem Gesicht,<br />

und jetzt soll ich meinen Blick in den dunklen<br />

Himmel richten? Ein Soldat brüllt mich<br />

unvermittelt an: „Was macht eine 23-Jährige<br />

aus Deutschland mitten in der Nacht an<br />

der bolivianischen Grenze? Mit einem brasilianischen<br />

Motorrad, häh?“<br />

Ja, das ist allerdings eine gute Frage.<br />

Was mache ich hier eigentlich? „Haben Sie<br />

Waffen dabei?“ „Nein!“ „Haben Sie Kokain<br />

dabei?“ „Nein!“ Zwei Soldaten fummeln<br />

an mir herum und tasten mich am ganzen<br />

Körper ab! Gott sei Dank habe ich dicke<br />

Motorrad-Klamotten an. Nach einer gefühlten<br />

halben Stunde ertönt der erhoffte Satz:<br />

„Usted puede pasar!“ Wir dürfen weiterfahren!<br />

Endlich! Ich atme tief durch und schaue<br />

erleichtert nach oben.<br />

Wow! Dieser funkelnde Sternenhimmel.<br />

Er ist wirklich wunderschön.<br />

Nach dieser Befreiung laufen die 50<br />

Kilometer bis Villamontes wie schwerelos<br />

unter unseren Grobstöllern durch. Zivilisation,<br />

die erste in Bolivien, empfängt uns<br />

94 LEBEN<br />

3/<strong>2016</strong>

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