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P A K T<br />
DATEN<br />
MOTOR: Einzylinder-Viertakt-Motor, Bohrung x<br />
Hub 57,0 x 48,8 mm, 124 cm³, 12 PS bei 8750/<br />
min, 9 Nm bei 7750/min, Fünfgang-Getriebe<br />
FAHRWERK: Rohrrahmen aus Stahl, Telegabel,<br />
Ø 38 mm, Zweiarmschwinge, zwei Federbeine,<br />
Scheibenbremse vorn, Ø 250 mm, Scheibenbremse<br />
hinten, Ø 200 mm, Speichenräder mit<br />
Stahlfelgen, Reifen 110/70 17; 130/70 17, Lenkkopfwinkel<br />
61,0 Grad, Sitzhöhe 780 mm,<br />
Gewicht vollgetankt 125 kg, Zuladung 145 kg,<br />
Tankinhalt 14,0 Liter, Höchstgeschwindigkeit 105<br />
km/h<br />
Garantie<br />
zwei Jahre<br />
Farben<br />
Weiß/Grün, Schwarz/Weiß<br />
Preis<br />
2390 Euro<br />
◼Fahrbericht ◼<br />
Mash Seventy Five<br />
Nachklapp: kokett oder adrett?<br />
Adrett: weiß unterlegter<br />
Tacho mit integrierter kleiner<br />
Ganganzeige. Nicht<br />
an Bord: Drehzahlmesser<br />
Bunt: Tank in Zweifarb-<br />
Lackierung mit feinem<br />
Logo (nicht überlackiert)<br />
und schickem Kniekissen<br />
Erst ab 1960 traten japanische Motorräder<br />
ihren weltweiten Siegeszug an. Heute<br />
sind koreanische Autos und Roller aus Taiwan<br />
gut etabliert. Wiederholt sich Geschichte<br />
nun bei Motorrädern aus dem Millionenmarkt<br />
China? Dort lässt die französische<br />
Firma France Equipment ihre Mash Motos<br />
fertigen. Ein Test des zierlichen Retro-Bikes<br />
Mash Seventy Five in <strong>MOTORRAD</strong> 5/2015<br />
kam in puncto Verarbeitungsqualität dieser<br />
125er noch zu einem eher ernüchternden<br />
Ergebnis. Doch laut Importeur würde die<br />
Produkt-Güte kontinuierlich verbessert.<br />
Grund für diesen Nach-Test des klassischen<br />
Naked Bikes frei für Piloten ab 16.<br />
Nun präsentiert sich die vordere Bremsleitung<br />
besser verlegt, lassen sich die Blinker<br />
mit nun verchromten Gehäusen nicht mehr<br />
hängen. Chinesen lernen schnell. So werde<br />
mittlerweile der Vergaser eines anderen<br />
Herstellers genutzt (Mikuni-Nachbau), sowie<br />
eine geänderte Zündspule samt Laderegler<br />
verbaut. Adrett wirkt die schicke<br />
Zweifarb-Lackierung („Gulf Blau-Weiß“ –<br />
sieht aber eher aus wie grün) am 14-Liter-<br />
Tank mit traditionellem Kniekissen. Britische<br />
Vorbilder zitiert die verchromte Auspuffanlage<br />
der 125 Kilogramm leichten 125er.<br />
Auf den ersten und noch zweiten Blick<br />
wirkt das „Mashinchen“ sehr manierlich. Allerdings<br />
muss man zum Preis von komplett<br />
2390 Euro einfache Blechstanzteile, billige<br />
Stilmix: Hippe, aber einfach<br />
gemachte Upsidedown-Gabel,<br />
Speichenräder<br />
mit schwarzen Felgen<br />
Baumarktschrauben, den plumpen Bremshebel<br />
und nicht überlackierte Aufkleber<br />
hinnehmen. Tauglich, doch rustikal sind<br />
die Schweißnähte am Rahmen sowie die<br />
Schweißpunkte an der vorderen Schutzblech-Halterung.<br />
An ältere Suzuki-Motoren<br />
erinnert der luftgekühlte Zweiventil-Einzylinder.<br />
Spontan nimmt er per E-Starter betätigt<br />
die Arbeit auf, braucht aber ein paar<br />
Sekunden, um sauber Gas anzunehmen.<br />
Nominell 11,6 PS reißen keine Bäume<br />
aus; die Tachonadel kratzt nur bergab an<br />
der Markierung „100“. Bergauf sind Lkw<br />
ernstzunehmende Gegner. Echt retro, diese<br />
Fahrleistungen. Oben heraus vibriert das<br />
Motörchen herzhaft bis kernig. Ein Drehzahlmesser<br />
fehlt dem Fahr-und-Spar-Cockpit.<br />
Immerhin zeigt eine Digital-Anzeige an,<br />
welcher der nur fünf Gänge anliegt. Beim<br />
Griff zur einzelnen Scheibenbremse verwindet<br />
sich die auf wichtig machende Upsidedown-Gabel.<br />
Die hinteren Federbeine sind<br />
komfortorientiert weich abgestimmt.<br />
Wenig Grip wie Rückmeldung bieten<br />
chinesische Kingstone-Reifen. Mit dem gleichen,<br />
zahmen 125er-Motor offeriert Mash<br />
einen coolen Café Racer mit Stummellenker<br />
und Höckersitzbank sowie einen trendigen<br />
Scrambler mit hochgezogenem Auspuff<br />
und 18-zölligem Vorderrad. Live zu besichtigen<br />
bei bundesweit über 80 Mash-Händlern<br />
oder unter www.moto-mash.de. TSR<br />
Fotos: Jacek Bilski<br />
40 TEST+TECHNIK 3/<strong>2016</strong>