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Heute im Angebot: frische Coca-<br />
Blätter gegen die Höhenkrankheit<br />
Völlig unzerschmettert: Da hat der<br />
schöne Falter aber Glück gehabt<br />
infos<br />
Bolivien ist nicht einfach<br />
zu bereisen. Schwierige<br />
Pistenverhältnisse, kaum<br />
Zivilisation, wenig Luxus.<br />
Doch wer sich den Strapazen<br />
stellt, erfährt ein ursprüngliches<br />
Reiseerlebnis.<br />
ALLGEMEINES: Spanisch und<br />
sein Motorrad sollte man schon beherrschen,<br />
um dieses unverfälschte<br />
Bolivien sicher zu erfahren. Dabei<br />
hilft es, nicht zu zimperlich zu sein<br />
und auf Komfort und Luxus auch<br />
mal verzichten zu können.<br />
GELD: Da an den Geldautomaten<br />
nicht immer Geld zu bekommen<br />
ist und die Banken oft geschlossen<br />
sind, kommt man um eine ausreichende<br />
Barreserve nicht herum.<br />
Am besten eignen sich US-Dollar,<br />
die auch der Landbevölkerung<br />
bekannt sind. Den Euro kennen<br />
viele Bolivianer noch nicht.<br />
ÜBERNACHTEN: In allen<br />
Städten gibt es sowohl einfache<br />
Hostels als auch komfortable Hotels,<br />
die sogar über booking.com buchbar<br />
sind. In der Provinz wird es allerdings<br />
spannend, da stehen oft<br />
nur sehr rustikale Unterkünfte zur<br />
Verfügung, die normalerweise von<br />
einfachen Arbeitern frequentiert<br />
werden. Da kann es schon mal vorkommen,<br />
dass man ungebetene<br />
Gäs te (siehe Foto oben links) oder<br />
schmutzige Bettwäsche vorfindet.<br />
Es empfiehlt sich daher, einen<br />
Schlafsack dabeizuhaben. Für den<br />
Fall, dass man mal keine Unterkunft<br />
findet, ist ein leichtes Zelt im Gepäck<br />
kein Fehler. Allerdings kann<br />
man nicht überall gefahrlos zelten.<br />
Am besten, man wendet sich an vertrauenswürdige<br />
Personen vor Ort.<br />
San Ignacio<br />
de Velasco San Matias<br />
SANTA CRUZ<br />
DE LA SIERRA San Miguel<br />
Jesuiten Mission San Rafael<br />
Pampa Grande<br />
Chiquitos<br />
Santa Rosario<br />
BOLIVIEN<br />
Saipina<br />
Aiquile<br />
Pozo<br />
San José de<br />
del Tigre<br />
Chiquitos<br />
Quiroga<br />
Bañados del Izozog<br />
La Higuera<br />
Co. Azanaques SUCRE<br />
Che-Guevara-Denkmal<br />
Silberminen<br />
Potosi<br />
Cucho Ingenio<br />
Betanzos<br />
Padcaya<br />
Salar de Uyuni<br />
PARAGUAY<br />
Co. Tazna<br />
Villa<br />
Villamontes 150 km<br />
Abecia<br />
Chorolque<br />
El Puente Ibibobo<br />
Tarija<br />
C o r d . C e n t r a l<br />
Salinas<br />
Tariquia National Park<br />
Picada Sucre<br />
ARGENTINIEN<br />
Reisedauer: 16 Tage<br />
Gefahrene Strecke: 2200 Kilometer<br />
ANREISE: Da Bolivien ein Binnenland<br />
ist, muss die Anreise zwingend<br />
über die angrenzenden Länder<br />
erfolgen. Für die Grenzübertritte<br />
muss man in der Regel viel Geduld<br />
mitbringen, und die Papiere müssen<br />
gut vorbereitet sein. Wer mit einem<br />
gemieteten Motorrad einreist,<br />
braucht zusätzlich eine notarielle<br />
Autorisierung vom Vermieter. Die<br />
kostet etwa 100 bis 125 US-Dollar.<br />
MOTORRÄDER: Motorräder<br />
gibt es unserer Kenntnis nach nicht<br />
in Bolivien zu leihen. Die nächste<br />
Alternative befindet sich in Chile:<br />
motoaventura.cl bietet alle BMW-<br />
Enduros an, allerdings kostet schon<br />
die kleine G 650 GS etwa 130 US-<br />
Dollar am Tag. Wer sein eigenes Motorrad<br />
mitbringt, sollte besser auch<br />
den Weg über Chile nehmen, da der<br />
Zoll dort problemlos funktioniert.<br />
Die Spedition In Time aus Hamburg<br />
verschifft Motorräder von Hamburg<br />
nach Valparaíso. Die Kosten dafür<br />
liegen bei etwa 2000 Euro hin und<br />
zurück. Das Motorrad muss dafür in<br />
einer Transportkiste verpackt sein.<br />
Wer sein Motorrad nach der Tour in<br />
!<br />
BRASILIEN<br />
Caracas<br />
Atlantik<br />
PERU<br />
BRASILIEN<br />
BOLIVIEN Brasilia<br />
Sucre<br />
Pazifik<br />
CHILE<br />
PARAGUAY<br />
Santiago<br />
Buenos Aires<br />
ARGENTINIEN<br />
Bolivien<br />
Hauptstadt: Sucre<br />
Fläche: 1 098 581 km 2<br />
Gründung: 6. August 1825<br />
Währung: Boliviano (BOB)<br />
Einwohnerzahl: 10 631 486<br />
(Juli 2014)<br />
Südamerika lassen möchte, muss<br />
sich genauestens erkundigen,<br />
wie lange ein Motorrad in welchem<br />
Land bleiben darf. In den meisten<br />
Fällen werden nicht mehr als drei,<br />
höchstens aber sechs Monate erlaubt.<br />
Nur in Uruguay darf ein Motorrad<br />
offiziell für ein ganzes Jahr<br />
vorübergehend eingeführt werden.<br />
In Brasilien wird die Einfuhr gar<br />
nicht mehr dokumentiert, wenn<br />
man als Deutscher ein deutsches<br />
Nummernschild hat. Das Motorrad<br />
des Autors steht in Brasilien. Dort<br />
könnte man auch eine Yamaha XT<br />
660 für 75 Euro am Tag mieten, aber<br />
von Südbrasilien bis nach Bolivien<br />
ist es sehr weit. Genauere Infos über<br />
Miete oder Unterstellmöglichkeiten<br />
gibt es bei motoinbrasil@aol.de<br />
Karte: MAIRDUMONT/Claudia Werel<br />
Gegensätze ziehen sich an: Nach<br />
bestandenen Strapazen auf der<br />
Pis te gönnt man sich gern mal<br />
den Luxus eines schönen Hotels<br />
Mittlerweile ist schon mehr als ein Jahr vergangen. Ich denke immer<br />
wieder an Daniels Definition eines richtigen Abenteuers: „Abenteuer<br />
sind jene Situationen, in denen man nicht stecken möchte, wenn<br />
man gerade drin ist.“ Genau dieser Satz beschreibt die große Reise.<br />
Seither ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht grinsend an das<br />
größte Abenteuer meines Lebens zurückdenke. Am liebsten würde<br />
ich mein Motorrad gleich wieder bepacken und einfach losfahren.<br />
Madeleine Becker (23) aus Remchingen, Studentin der HS Calw im<br />
Masterstudiengang Mediamanagement and Public Communication<br />
www.motorradonline.de LEBEN 101