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MOTORRAD 03/2016

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KTM<br />

1190 Adventure/<br />

1290 Super<br />

Adventure<br />

Die 1290 Super Adventure<br />

(unten ) war das erste Modell<br />

von KTM mit semiaktivem WP-<br />

Fahrwerk. In puncto Stabilität<br />

brachte das enorm viel, nur im<br />

Ansprechverhalten konnte die<br />

1290er noch nicht voll überzeugen.<br />

Bei der 1190 Adventure<br />

(links) mit elektronisch verstellbarem<br />

Fahrwerk ist viel mehr<br />

Bewegung drin<br />

Elektronische Fahrwerke<br />

Ähnlich aufwendig arbeitet das Fahrwerk<br />

der KTM 1290 Super Adventure, das<br />

auf Beschleunigungs- und Wegsensoren<br />

zurückgreift. Bei Enduros mit langen Federwegen<br />

besonders wichtig, weil über den<br />

Dämpfungseingriff Schaukelbewegungen<br />

beim Bremsen oder Beschleunigen gemindert<br />

werden können. Und das ist in der<br />

Tat auffällig, wenn man eine 1290 Super<br />

Adventure mit einer 1190 Adventure vergleicht.<br />

Letztere hat kein semiaktives, sondern<br />

optional nur ein elektronisch einstellbares<br />

Fahrwerk, in etwa vergleichbar mit<br />

dem BMW-ESA. Allerdings verhärtet die<br />

Dämpfung der 1290er mitunter beim Bremsen<br />

stark, sodass das Vorderrad vor Kurven<br />

unkomfortabel über Bodenwellen hoppelt.<br />

Testmaschinen beider KTM-Modelle konnten<br />

aber beim Ansprechverhalten nicht<br />

immer voll überzeugen. „Erst wenn die<br />

Bodenwellen auf die Frontpartie regelrecht<br />

einschlagen, arbeitet die Gabel gut“, schrieb<br />

Autor Ralf Schneider im Top-Test der 1290<br />

Super Adventure (<strong>MOTORRAD</strong> 7/2015).<br />

Obwohl es bei manchem Modell mit semiaktiver<br />

Dämpfung funktionell noch Luft<br />

nach oben gibt, hält die Elektronik rund um<br />

die Einstellung und Überwachung von Gabel<br />

und Stoßdämpfer zunehmend Einzug<br />

in das Motorradangebot. Bei zahlreichen<br />

Zweirädern ist die Elektronik bereits an<br />

Bord, um die Dämpfung komplett oder in<br />

einzelnen Faktoren (oft Federbasis hinten<br />

und/oder Zugstufe) schnell und einfach<br />

an persönliche Vorlieben anzupassen. Noch<br />

häufiger kommen mittlerweile komplett<br />

semiaktiv agierende Fahrwerke zum Zug.<br />

Was auch daran liegt, dass die Federungsspe<br />

zialisten von WP, ZF und Öhlins ihre<br />

Komponenten auf dem Markt anbieten.<br />

Und hö here Stückzahlen lassen die Preise<br />

sinken. Auch bringen moderne Motorräder<br />

die Grundvoraussetzungen in Sensorik<br />

und Elektronik bereits mit, das semiaktive<br />

Fahrwerk lässt sich also leicht integrieren.<br />

Und solange die Regel-Algorithmen<br />

des Steuergeräts, das die Dämpfungscharakteristik<br />

von Gabel und Stoßdämpfer<br />

bestimmt, die passende Abstimmung<br />

aufspüren, dürfen die Finger künftig gerne<br />

öfter sauber bleiben.<br />

www.motorradonline.de/tests<br />

Fazit <br />

Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten:<br />

Elektronischen Fahrwerken<br />

gehört die Zukunft. Der Komfortgewinn<br />

ist nicht zu ignorieren.<br />

Und auch wenn die Funktion<br />

noch nicht in jedem Fall perfekt<br />

erscheint, wird sich hier in den<br />

kommenden Jahren noch viel<br />

tun. Doch auch konventionelle<br />

Fahrwerke haben ihre Vorteile:<br />

Sie sind preisgünstiger, weniger<br />

komplex und arbeiten richtig<br />

abgestimmt auch sehr gut.<br />

38 TEST+TECHNIK 3/<strong>2016</strong>

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