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MOTORRAD 03/2016

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BIKE-<br />

BEAMER<br />

Gründe für den Transport des eigenen Motorrades gibt es<br />

reichlich. Wer im europäischen Ausland Urlaub plant und die<br />

lange Anreise auf eigener Achse scheut, kann die Dienstleistungen<br />

von Speditionen oder Autozüge in Anspruch nehmen.<br />

Die Verbringung in andere Erdteile sollte man Unternehmen<br />

mit Erfahrung in der Motorrad-Logistik anvertrauen.<br />

Von Markus Biebricher; Fotos: Archiv, In Time, Olaf Kleinknecht<br />

Motorrad-Urlaub im sonnigen<br />

Süden? Keine Lust auf oder<br />

Zeit für die verschleißträchtige<br />

Fernfahrt mit dem eigenen<br />

Bike? Dann wird die Anreise per Shuttle-<br />

Service interessant. Sie beruht auf der Geschäftsidee<br />

einer Reihe von Spediteuren<br />

oder Reiseveranstaltern, die Motorräder<br />

mit Leichttransportern samt Hängern, mit<br />

LKWs oder Kleinbussen zum Ziel zu bringen.<br />

Der Motorradfahrer fährt entweder im<br />

Bus mit oder fliegt zum Ziel. Interessant<br />

sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Darüber hinaus macht diese Variante<br />

speziell bei Gruppenreisen oder Veranstaltungen<br />

Sinn. Eine weitere Möglichkeit<br />

ist die Verladung des Motorrades auf einen<br />

Autozug. Nachdem die deutsche Bahn aus<br />

Kostengründen die meisten ihrer früher<br />

so hilfreichen Verbindungen eingestellt hat,<br />

gibt es aber in den Nachbarländern durchaus<br />

noch Möglichkeiten, das Motorrad<br />

recht weit in sonnige, südliche Gefilde bringen<br />

zu lassen. Interessant für Motorradfahrer<br />

aus dem Norden: Die Deutsche Bahn<br />

unterhält <strong>2016</strong> noch zwei Verbindungen<br />

von Hamburg nach München und nach<br />

Lörrach. An 135 Tagen im Jahr soll der Autozug<br />

mit einem Schlafwagen, fünf Liegewagen<br />

und sieben Fahrzeugtransportwagen<br />

rollen: von März bis Oktober an drei Tagen,<br />

während des übrigen Jahres ein- oder zweimal<br />

pro Woche. Hinzu kommen Sondertermine<br />

über Weihnachten und Neujahr.<br />

Alle Infos: www.dbautozug.de. 2017 will die<br />

Bahn leider auch diese Strecken einsparen.<br />

Grund: Die Nachfrage konzentriere sich<br />

auf die Sommermonate, rund 90 Prozent<br />

der 200 000 Passagiere pro Jahr seien<br />

Sommerurlauber. Und dieses fast reine<br />

Saisongeschäft könne nicht für schwarze<br />

Zahlen sorgen, so die Bahn.<br />

Doch es gibt Trost: Ein interessantes<br />

Angebot kommt von der holländischen<br />

„Treinreiswinkel“ in Verbindung mit Euro-<br />

Express. Die Niederländer schicken <strong>2016</strong><br />

von Mitte Mai bis Ende September jede<br />

Woche einen Autozug von Düsseldorf nach<br />

Verona in Italien. Das Ganze zu attraktiven<br />

Konditionen: Zum Beispiel kostet ein „Oneway-Ticket“<br />

am 21. Mai <strong>2016</strong> für eine Person<br />

samt Motorrad 148 Euro. Alle Infos unter<br />

Telefon 00 31/7 15 16 19 82 oder http://<br />

www.bahnreiseladen.de/autozug/italien/<br />

autoslaapt rein-dusseldorf-verona<br />

Österreich bietet interessante Verbindungen<br />

von Feldkirch nach Villach oder Graz.<br />

Oder von Wien beispielsweise nach Verona,<br />

Livorno, Düsseldorf oder Hamburg. Buchungen<br />

und Infos unter www.oebb.at.<br />

Es gibt sogar einen Zug (ca. 36 Stunden)<br />

von Edirne in der Türkei bis ins österreichische<br />

Villach (www.optimatours.de). Auch<br />

Frankreich unterhält ein attraktives Netz:<br />

www.b-europe.com. Verlässliche Infos über<br />

Strecken in Italien und Spanien sind momentan<br />

schwer zu bekommen und werden<br />

Gegenstand eines erneuten Artikels sein.<br />

Wer davon träumt, mit der eigenen<br />

Maschine die außereuropäischen Traumstrecken<br />

dieser Welt zu befahren, sollte eine<br />

Spedition kontaktieren. Am besten eine, die<br />

auf Motorradtransporte spezialisiert ist (siehe<br />

Firmenporträt und Kasten mit Adressen).<br />

Ein solcher Transport macht natürlich nur<br />

dann Sinn, wenn die Reise etwas länger<br />

dauern soll und eventuelle Mietgebühren<br />

für ein Motorrad im Zielgebiet die Transportkosten<br />

übersteigen würden.<br />

Luftfracht gilt als problemlose und<br />

rasche Transportmöglichkeit. Wenn die<br />

Kosten eine untergeordnete Rolle spielen,<br />

kann das Motorrad an fast jeden Ort der<br />

Welt versendet werden. Zunächst sollte<br />

man von mehreren Speditionen Angebote<br />

anfordern, denn die Art und Weise des<br />

Transportes kann so unterschiedlich ausfallen<br />

wie die Preisgestaltung. Wichtig ist, dass<br />

man bei der Anfrage die Abmessungen<br />

und das Gewicht seines Fahrzeuges kennt.<br />

Einige Unternehmen verfügen bereits<br />

über verschieden große Spezialpaletten für<br />

Motorräder, auf denen die Maschine ohne<br />

große Demontage verzurrt werden kann.<br />

Falls kein Festpreis oder ein besonderes<br />

Angebot existiert, wird der Betrag aus dem<br />

Volumengewicht der kompletten Fracht errechnet.<br />

Die Formel lautet: Länge × Breite ×<br />

Höhe (in Zentimetern) geteilt durch 6000.<br />

Dieser Wert wird schließlich mit dem Kilopreis<br />

multipliziert (size-count-formula).<br />

Dazu addieren sich die Gebühren für das<br />

Be- und Entladen, den Zoll, ein Gefahrengutachten<br />

und eine mögliche Transportversicherung.<br />

Im Zielland können am Flughafen<br />

weitere kleine Gebühren anfallen.<br />

Wer sich die Mühe macht, sein Motorrad<br />

teilweise zu zerlegen (Vorderrad und<br />

Lenker demontieren) und es mit einer entsprechend<br />

kompakten Palette oder Kiste<br />

aufgibt, kann aufgrund des geringeren<br />

Volumens Geld sparen. Tipp: Vor der Arbeit<br />

Die einfachste, aber keinesfalls günstigste<br />

Art des Lufttransportes. Motorrad auf Palette<br />

zurren, fertig<br />

www.motorradonline.de LEBEN 89

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