07.12.2012 Aufrufe

Benzin und

Benzin und

Benzin und

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fahrzeuge eingebaut. Auch der im nächsten Abschnitt<br />

beschriebene Dieselmotor ist auf der bereits<br />

existierenden Serie aufgebaut.<br />

Der Zweck der folgenden Beschreibung ist es also,<br />

Ihnen die wichtigsten Änderungen des neuen Motors<br />

der Serie 111 (Vierzylinder) zu geben.<br />

0 Der schon in der Einleitung erwähnte Zylinderkopf<br />

mit vier Ventilen pro Zylinder (16 insgesamt) ist aus<br />

Gewichtsgründen <strong>und</strong> wegen der besseren Wärmeleitfähigkeit<br />

aus Leichtmetall gegossen. Die Ventilsitze,<br />

die aus gehärtetem Stahl gefertigt sein müssen,<br />

werden bei erhitztem Zylinderkopf eingesetzt. Dadurch<br />

sind sie nach dem Abkühlen fest ,,eingeschrumpft“.<br />

Die Ventile selbst gleiten in Messing-<br />

Ventilführungen <strong>und</strong> ragen von oben in den Brennraum<br />

oberhalb der Kolben.<br />

0 Zwei Nockenwellen sind für das rechtzeitige Öffnen<br />

<strong>und</strong> Schliessen der Ventile verantwortlich. Die in<br />

Fahrtrichtung rechts angeordnete Nockenwelle<br />

betätigt die Auslassventile, die links eingebaute die<br />

Einlassventile. Die Lagerstellen der Nockenwellen<br />

befinden sich nicht direkt im Zylinderkopf.<br />

0 Die Stössel sind zwischen Nockenwelle <strong>und</strong> Ventilschaftende<br />

angeordnet. Auf sie drücken die einzelnen<br />

Nocken der Nockenwelle, um die Ventile zu öffnen.<br />

Durch ihre Form bedingt werden die Stössel bei<br />

Mercedes Tassenstössel genannt-sie erinnern an eine<br />

über den Ventilschaft gestülpte Kaffeetasse.<br />

0 Einstellen des Ventilspiels ist bei diesen Motoren<br />

nicht mehr notwendig. Der hydraulische Ventilspielausgleich<br />

schafft bei jeder Ventilbetätigung das richtige<br />

Spiel. Der Ventiltrieb arbeitet dadurch spielfrei,<br />

aber dennoch ist dafür gesorgt, dass die geschlossenen<br />

Ventile fest auf dem Ventilsitz aufliegen <strong>und</strong> damit<br />

einwandfrei abdichten. Diese Hydrostössel haben<br />

ausserdem den Vorteil, dass aufgr<strong>und</strong> des spielfreien<br />

Ventiltriebs ein geräuscharmer Betrieb zustande<br />

kommt.<br />

0 So arbeitet der Ventilausgleich: Bei geschlossenem<br />

Ventil gelangt Öl aus dem Schmierkreislauf des<br />

Motors über eine Ringnut in den Hydrostössel. Nach<br />

Passieren des Rückschlagventils im Stössel fliesst<br />

der Schmierstoff in den momentan noch völlig drucklosen<br />

Hochdruckraum <strong>und</strong> füllt diesen ganz aus.<br />

Parallel zu diesem Vorgang drückt die Druckfeder<br />

den Stössel spielfrei an die Nockenweile bzw. den<br />

Zylinder gegen das Ende des Ventilschafts. Dreht<br />

sich nun die Nockenwelle <strong>und</strong> drückt ihr exzentrischer<br />

Nocken gegen den Stössel, so steigt der Druck<br />

im Hochdruckraum. Das Rückschlagventil verschliesst<br />

die Zulaufbohrung <strong>und</strong> sorgt dafür, dass<br />

kein Öl mehr entweichen kann. Da sich das Öl nicht<br />

komprimieren (in sich zusammendrücken) lässt, ist<br />

damit eine starre Verbindung zwischen Hydrostössel<br />

<strong>und</strong> Zylinder hergestellt. Das Ventil kann also durch<br />

die Kraft des Nackens niedergedrückt werden.<br />

0 Nach dem Schliessen des Ventils entsteht durch<br />

Leckölverlust ein geringfügiges Ventilspiel, das aber<br />

durch die Druckfeder - sie drückt den Hydrostössel<br />

nach oben -sofort wieder ausgeglichen wird. In das<br />

vergrösserte Volumen des Druckraums strömt nun<br />

bei geöffnetem Rückschlagventil wieder Öl nach.<br />

2 Der <strong>Benzin</strong>motor<br />

Damit ist der Stössel bereit zur nächsten Ventilbetätigung.<br />

In Bild 10 ist ein Schnitt durch einen<br />

Hydrostössel gezeigt, wo Sie die Arbeitsweise verfolgen<br />

können.<br />

0 Langlebiges Antriebselement der Nockenwellen ist<br />

im Vierventil-Motor die Steuerkette (Duplex). Die Kette<br />

verläuft von der Kurbelwelle zur auslassseitigen<br />

Nockenwelle <strong>und</strong> weiter zur Einlassnockenwelle. Damit<br />

sie auf dem langen Weg nicht flattert oder<br />

peitscht, wird sie von einer hydraulisch gedämpften<br />

Spannschiene <strong>und</strong> Gleitschienen im Zaum gehalten.<br />

0 Die Höchstdrehzahl zeigt, dass man dem Motor in<br />

Sachen Drehfreudigkeit einiges abverlangen kann.<br />

Denn die Ventile werden über Tassenstössel direkt<br />

von den obenliegenden Nockenwellen betätigt. Dabei<br />

sind nur geringe Massen zu bewegen, was hohe<br />

Drehzahlen ohne Gefahr für den Ventiltrieb gestattet.<br />

Unbelastet wird die Drehzahl früher begrenzt. Bei<br />

Bergabfahrt im 5. Gang wird zum Schutz der Gelenkwelle<br />

die Drehzahl auf einen bestimmten Wert<br />

begrenzt. Das übernimmt das Steuergerät der<br />

Zünd/Einspritzsteuerung.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Ehe irgendwelche Arbeiten im Motorraum durchgeführt<br />

werden, sind einige Punkte zu beachten, die<br />

auch zu einem gewissen Mass beim später beschriebenen<br />

Dieselmotor gelten. Dies gilt vor allem,<br />

wenn der Motor läuft.<br />

Der Motor ist mit einer elektronischen Zündanlage mit<br />

einer sehr hohen Spannung versehen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> muss man unter allen Umständen unterlassen,<br />

die Bauteile der Zündanlage, wie z.B. Zündspule,<br />

Zündkabel, Zündkerzenstecker oder Teststeckdosen,<br />

anzufassen, wenn:<br />

0 der Motor läuft<br />

0 der Motor angelassen wird<br />

0 der Schlüssel im Lenkschloss in Stellung (2) steht<br />

<strong>und</strong> der Motor mit der Hand durchgedreht wird. Ausserdem<br />

sind im Abschnitt ,,Zündanlage“ bestimmte<br />

Vorsichtsmassnahmen angeführt, die man ebenfalls<br />

durchlesen sollte, ehe man mit irgendwelchen Arbeiten<br />

am Motor beginnt.<br />

Bild 10<br />

Die Arbeitsweise der Hydrostössel.<br />

Über die Bohrungen<br />

im Ventilstössel<br />

(1) gelangt Öl in den Ventilstösselraum<br />

(a), weiter<br />

in den kleinen Vorratsraum<br />

(b) <strong>und</strong> ggf. über<br />

das Kugelventil in den Arbeitsraum<br />

(c). Die verbleibenden<br />

Pos. sind unten<br />

angegeben.<br />

1 Ventilstössel<br />

2 Druckbolzen<br />

3 Sicherungsring<br />

4 Druckfeder<br />

5 Kugelführung<br />

6 Kugel<br />

7 Kugelführung<br />

8 Führungshülse<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!