Benzin und
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Bild 320<br />
Kontrolle einer Bremsscheibe<br />
auf Schlag.<br />
1 Bremsscheibe<br />
2 Messuhrständer<br />
3 Messuhr<br />
158<br />
16 Die Bremsanlage<br />
Nach dem Einbau der Bremsscheibe diese auf<br />
Schlag kontrollieren. Dazu eine Messuhr mit einem<br />
geeigneten Halter so anbringen, dass der Taststift gegen<br />
die Aussenkante der Scheibe ansitzt <strong>und</strong> die<br />
Scheibe langsam durchdrehen (siehe Bild 320). Falls<br />
der Schlag mehr als 0,12 mm beträgt, die Bremsscheibe<br />
wieder abnehmen <strong>und</strong> auf der Radnabe versetzen.<br />
Ebenfalls kontrollieren, dass die Anlageflächen<br />
frei von Fremdkörpern sind.<br />
Das Bremspedal einige Male durchpumpen, damit<br />
sich die Bremsklötze an die Bremsscheiben heransetzen<br />
können. Dabei den bereits gegebenen Anweisungen<br />
unter ,,Hinweis - Bremsklötze” folgen.<br />
16.6 Hauptbremszylinder<br />
Die Kolben im Hauptbremszylinder bauen den Druck<br />
der Bremsflüssigkeit auf, von wo sie dann über<br />
Bremsleitungen <strong>und</strong> Bremsschläuche zu den einzelnen<br />
Radbremsen gelangt. Der Hauptbremszylinder<br />
kann <strong>und</strong>icht werden. Dann lässt sich das Fusspedal<br />
bei grossem Fussdruck immer tiefer treten. Ausserdem<br />
kann man feststellen, dass das Gehäuse des<br />
Bremskraftverstärkers unterhalb des angeflanschten<br />
Hauptbremszylinders feucht ist. Eine neuer Hauptbremszylinder<br />
wird dann fällig.<br />
Bei allen Fahrzeugen ist ein Tandem-Hauptbremszylinder<br />
eingebaut, welcher mit einem Doppelvorratsbehälter<br />
versehen ist (obwohl der Behälter nur eine<br />
Einfüllöffnung hat), so dass beide Abschnitte der<br />
Zweikreisbremsanlage mit Bremsflüssigkeit versorgt<br />
werden können. Die Bremsleitungen sind vorn <strong>und</strong><br />
hinten geteilt, so dass der Druckkolben, der sich am<br />
nächsten zur Stösselstange befindet, die Vorderradbremsen<br />
<strong>und</strong> der Zwischenkolben die Hinterradbremsen<br />
versorgt. Der Stand der Bremsflüssigkeit<br />
wird durch eine Warnleuchte in der Instrumententafel<br />
überwacht.<br />
16.6.1 Aus- <strong>und</strong> Einbau des<br />
Hauptbremszylinders<br />
Der Hauptbremszylinder ist an der Stirnfläche des<br />
Bremskraftverstärkers angeschraubt <strong>und</strong> kann von<br />
r<br />
I<br />
der Motorraumseite her ausgebaut werden. Bild 321<br />
zeigt die Montageteile des Zylinders zusammen mit<br />
dem Bremskraftverstärker. Beim Ausbau des Zylinders<br />
folgendermassen vorgehen:<br />
0 Einen Entlüftungsschlauch an einer der Entlüftungsschrauben<br />
an den vorderen Bremssätteln anbringen,<br />
das andere Ende in ein Gefäss hängen, die<br />
Schraube öffnen <strong>und</strong> die Bremsanlage durch Betätigen<br />
des Pedals leerpumpen. Andernfalls die Flüssigkeit<br />
mit einem Sauger aus dem Vorratsbehälter aussaugen.<br />
Dabei einen Lappen unter den Zylinder halten,<br />
damit die Bremsflüssigkeit nicht auf Teile im Motorraum<br />
tropfen kann.<br />
0 Den Luftansaugschlauch aus dem Motorraum<br />
ausbauen.<br />
0 Den Unterdruckschlauch vom Bremskraftverstärker<br />
abschliessen (von vorn gesehen, rechts im Motorraum).<br />
0 Stecker vom Warnschalter der Bremsflüssigkeit<br />
neben der Verschlusskappe des Vorratsbehälters abziehen.<br />
0 Die Bremsleitungen vom Hauptbremszylinder (3)<br />
abschrauben. Hier sind die Unterschiede zu beachten:<br />
Bei Fahrzeugen mit ABS zwei Leitungen abschliessen;<br />
bei Fahrzeugen ohne ABS vier Leitungen.<br />
Die Leitungen vorsichtig zur Seite drücken. Die Enden<br />
der Leitungen müssen gegen Eindringen von<br />
Schmutz geschützt werden. Wiederum darauf achten,<br />
dass keine Bremsflüssigkeit auf Teile im Motorraum<br />
tropfen kann. Die Überwurfmuttern werden<br />
beim Anschliessen mit 12 - 14 Nm angezogen.<br />
0 Vorratsbehälter durch Hin- <strong>und</strong> Herwackeln aus<br />
den Gummitüllen lösen <strong>und</strong> herausziehen -Achtung:<br />
Auch hier kann es tropfen.<br />
0 Zylinder abschrauben <strong>und</strong> in waagerechter Lage<br />
zur Stösselstange des Bremskraftverstärkers herausziehen.<br />
Unbedingt darauf achten, dass der Zylinder<br />
dabei nicht abgekippt wird, um die Stössel-<br />
Stange nicht aus ihrer Einbaulage zu zwingen.<br />
Der Einbau des Zylinders geschieht in umgekehrter<br />
Reihenfolge wie der Ausbau. Die Schrauben mit 20<br />
Nm anziehen. Die Stösselstange des Bremskraftverstärkers<br />
braucht nicht eingestellt werden. Beim Eindrücken<br />
des Vorratsbehälters die Innenseiten der<br />
Gummitüllen mit Bremsflüssigkeit einschmieren <strong>und</strong><br />
den Behälter durch Hin- <strong>und</strong> Herwackeln bis zum Anschlag<br />
einschieben. Abschliessend den Vorratsbehälter<br />
wieder aufstecken, die Anlage mit Bremsflüssigkeit<br />
füllen <strong>und</strong> entlüften, wie es später beschrieben<br />
wird. Zu beachten ist die Füllmenge, welche<br />
bei Fahrzeugen mit ABS (0,8 Liter) <strong>und</strong> ohne ABS<br />
(0,4 Liter) unterschiedlich ist.<br />
16.6.2 Hauptbremszylinder überholen<br />
Eine Überholung des Hauptbremszylinders ist nicht<br />
vorgesehen. Falls der Zylinder ausgefallen ist, baut<br />
man einen neuen Zylinder ein. Beim Bestellen eines<br />
neuen Zylinders immer das Modell <strong>und</strong> das Baujahr<br />
angeben, da Zylinder manchmal ohne vorherige Bekanntmachung<br />
in ihrem Durchmesser geändert werden<br />
<strong>und</strong> sich verbesserte Zylinder vielleicht in ältere<br />
Fahrzeugmodelle einbauen lassen.