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Benzin und

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Der 2,3 Liter-Dieselmotor mit der Bezeichnung ,,601“<br />

wurde bereits vor Einbau in den Vito in andere Fahrzeuge<br />

eingebaut.<br />

Wichtiger Hinweis: Ehe irgendwelche Arbeiten im<br />

Motorenraum durchgeführt werden, sind einige<br />

Punkte zu beachten, die bereits in Kapitel 2 im Zusammenhang<br />

mit dem <strong>Benzin</strong>motor beschrieben<br />

wurden.<br />

3.1 Ausbau <strong>und</strong> Einbau des Motors<br />

Der Aus- <strong>und</strong> Einbau des Dieselmotors geschieht in<br />

ähnlicher Weise wie beim <strong>Benzin</strong>motor. Um an die<br />

einzelnen Teile des Motors zu kommen, muss das<br />

vordere Wagenende beim Ausbau des Motors <strong>und</strong><br />

anderen Arbeiten freigelegt werden. Die diesbezüglichen<br />

Arbeiten sind in Kapitel 2.18 im vorangegangenen<br />

Abschnitt beschrieben.<br />

3.2 Zerlegung <strong>und</strong> Zusammenbau<br />

des Motors<br />

3.2.1 Zerlegung<br />

Alle mit Dieselkraftstoff arbeitenden Motoren sind<br />

sehr empfindlich gegen Schmutz. Bei irgendwelchen<br />

Arbeiten am Motor muss unbedingt darauf geachtet<br />

werden, dass kein Schmutz oder sonstige Fremdkörper<br />

in Leitungen, Anschlüsse <strong>und</strong> dergleichen gelangen<br />

können. Am besten ist es, wenn man alle<br />

Kraftstoffanschlüsse <strong>und</strong> anderen Öffnungen sofort<br />

mit Klebband abdeckt.<br />

Vor Beginn der Arbeiten sind alle Aussenflächen des<br />

Motors gründlich zu reinigen. Alle Öffnungen des Motors<br />

vorher mit einem sauberen Putzlappen abdecken,<br />

damit keine Fremdkörper in die Innenseite<br />

des Motors gelangen können.<br />

Das Zerlegen des Motors wird in Einzelheiten in nachfolgenden<br />

Kapiteln beschrieben. Auf diese Weise<br />

können wir Arbeiten beschreiben, die entweder bei<br />

eingebautem oder ausgebautem Motor durchgeführt<br />

werden können, ohne dass bestimmte Zerlegungsarbeiten<br />

zweimal beschrieben werden. Falls eine<br />

komplette Zerlegung durchgeführt werden soll,<br />

braucht man nur die einzelnen Arbeitsgänge miteinander<br />

zu kombinieren, <strong>und</strong> zwar in der angeführten<br />

Reihenfolge.<br />

Im Allgemeinen sollte man beim Zerlegen daran denken,<br />

dass alle sich bewegenden oder gleitenden Teile<br />

vor dem Ausbau zu zeichnen sind, um sie wieder<br />

in der ursprünglichen Lage einzubauen, falls sie wieder<br />

verwendet werden. Dies ist besonders bei Kolben,<br />

Ventilen, Lagerdeckeln <strong>und</strong> Lagerschalen wichtig.<br />

Die Teile so ablegen, dass man sie nicht durcheinander<br />

bringen kann.<br />

Lager- <strong>und</strong> Dichtflächen auf keinen Fall mit einer Reissnadel<br />

oder gar Schlagzahlen zeichnen. Viele Teile sind<br />

3 Per Dieselmotor<br />

aus Aluminium hergestellt <strong>und</strong> sind dem entsprechend<br />

zu behandeln. Falls Hammerschläge zum Trennen bestimmter<br />

Teile erforderlich sind, nur einen Gummi-,<br />

Plastik- oder Hauthammer verwenden.<br />

Da eine Ganzzerlegung des Motors nur in seltenen<br />

Fällen erforderlich ist, <strong>und</strong> viele Arbeiten bei eingebautem<br />

Motor durchgeführt werden können, werden<br />

die einzelnen Arbeiten in den nächsten Kapiteln getrennt<br />

beschrieben. Falls der Motor komplett überholt<br />

werden soll, braucht man nur die einzelnen Arbeitsgänge<br />

miteinander verbinden.<br />

3.3 Zylinderkopf<br />

Der Zylinderkopf ist aus einer Leichtmetalllegierung<br />

gegossen. Motorkühlmittel, Motoröl, die Luft zur Verbrennung<br />

des Kraftstoffs <strong>und</strong> die Abgase strömen<br />

durch verschiedene Bohrungen, bzw. Kanäle im Kopf.<br />

Die Glühkerzen, die Einspritzdüsen, die Vorkammern,<br />

die Ventilfedern <strong>und</strong> die Ventilstössel sind im Zylinderkopf<br />

montiert. Ebenfalls im Kopf gelagert ist die<br />

Nockenwelle. Der Auspuffkrümmer <strong>und</strong> die Saugrohre,<br />

sozusagen der Ansaugkrümmer, sind an der Aussenseite<br />

des Zylinderkopfes verschraubt. Der Kraftstoff<br />

strömt auf der einen Seite des Zylinderkopfes ein<br />

<strong>und</strong> verlässt ihn auf der anderen Seite. Man spricht<br />

deshalb von einem ,,Querstrom-Zylinderkopf“.<br />

Der Zylinderkopf ist mit verschiedenen Gebern,<br />

Fühlern <strong>und</strong> Schaltventilen versehen, welche alle bestimmte<br />

Funktionen der Temperaturregulierung usw.<br />

übernehmen.<br />

Da der Zylinderkopf aus Leichtmetall hergestellt ist,<br />

kann er sich leicht verziehen, wenn man zum Beispiel<br />

die Reihenfolge zum Lösen <strong>und</strong> Anziehen der Zylinderkopfschrauben<br />

nicht beachtet. Ebenfalls darf man<br />

einen Zylinderkopf nicht ausbauen, wenn der Motor<br />

heiss ist.<br />

Im eingebauten Zustand kann man einen Zylinderkopf<br />

nicht überprüfen. Es kann passieren, dass die<br />

Zylinderkopfdichtung durchbrennt. Eine kurze Kontrolle<br />

kann man nach Öffnen des Verschlussdeckels<br />

des Dehngefässes vornehmen. Falls bei heissem<br />

Motor Luftblasen im Vorratsbehälter zu sehen sind,<br />

kann man annehmen, dass die Dichtung durchgebrannt<br />

ist. Weitere Anzeichen einer durchgebrannten<br />

Dichtung sind weisser Auspuffrauch, Öl im Kühlmittel<br />

oder Kühlmittel im Öl. Der letztere Schaden kann<br />

am herausgezogenen Ölmessstab gesehen werden.<br />

Falls die Ölmarke am Messstab ein weiss/graues<br />

Aussehen hat, kann man annehmen, dass die Dichtung<br />

Schaden genommen hat.<br />

Falls man sicher ist, dass bereits Wasser in die Zylinder<br />

eingedrungen ist <strong>und</strong> man benötigt das Fahrzeug<br />

zur Heimfahrt oder dergleichen, muss man die Einspritzdüsen<br />

ausschrauben <strong>und</strong> den Motor mit dem<br />

Anlasser durchdrehen. Dadurch wird das Wasser<br />

ausgestossen. Danach die Düsen wieder einschrauben,<br />

den Motor anlassen <strong>und</strong> zum Fahrziel fahren,<br />

ohne den Motor wieder abzustellen. Nur so können<br />

schwere Schäden am Kurbeltrieb vermieden werden<br />

(verbogene Pleuel zum Beispiel).<br />

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