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Benzin und

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Bei der Verbrennung des Kraftstoff/Luft-Gemisches<br />

wird es dem Motor ausgesprochen warm. Denn ausser<br />

der Kraft für die Fortbewegung entsteht Wärme,<br />

<strong>und</strong> das nicht wenig: 1/4 Kraft, 3/4 Wärme. Diese<br />

Wärme gilt es über das Kühlmittel abzuführen. Um<br />

Gewicht zu sparen <strong>und</strong> damit der Motor schnell auf<br />

die Betriebstemperatur kommt, ist die Kühlmittelmenge<br />

recht klein.<br />

Das Kühlmittel wird ständig von der Wasserpumpe<br />

vorn am Motor durch die Kanäle <strong>und</strong> Schläuche gepumpt.<br />

Angetrieben wird die Wasserpumpe, wie<br />

auch die anderen Nebenaggregate, über den Flachriemen<br />

von der Kurbelwelle aus.<br />

Geregelt wird das Kühlsystem vom Thermostat. Er<br />

hat im so genannten Thermostatgehäuse seinen<br />

Platz. Je nach erforderlicher Kühlleistung wird der<br />

Kühlmitteldurchfluss durch den Kühler vom Thermostat<br />

gesteuert. Man unterscheidet Warmlaufphase<br />

(Kühlmittelweg durch den Kühler gesperrt), Normalbetrieb<br />

(unterschiedlicher Durchfluss des<br />

Kühlers) <strong>und</strong> Maximalkühlung (das gesamte Kühlmittel<br />

muss durch den Kühler).<br />

Um die Abkühlung des Kühlmittels beim Durchfluss<br />

durch den Kühler noch zu verbessern, sitzen hinter<br />

dem Kühler zwei grosse Lüfterflügel (bei allen Motoren).<br />

Diese unterstützen den Fahrtwind, indem sie<br />

zusätzlich kräftig Luft durch den Kühler saugen. Die<br />

Lüfter aller Motoren werden elektrisch betrieben. Um<br />

nicht unnötig Motorleistung zu verbrauchen, wird der<br />

Lüfter nur dann zugeschaltet, wenn es wirklich etforderlich<br />

ist.<br />

Ihr Mercedes besitzt ein Kühlsystem mit separatem<br />

Ausgleichsbehälter rechts im Motorraum. Unten ist in<br />

den Behälter ein Kühlmittelstandsgeber eingebaut.<br />

Sein Kontakt schliesst <strong>und</strong> eine Kontrolllampe im Armaturenbrett<br />

leuchtet auf, sobald das Kühlmittel unter<br />

die ,,MIN“-Marke abgesunken ist. Durch die Ausgleichsleitung<br />

unten am Behälter wird entweder Kühlmittel<br />

abgesaugt oder zurückgedrückt; je nach Kühlmittel-Volumen<br />

im restlichen System. Die obere Leitung<br />

ist die Entlüftungsleitung. Das Kühlsystem entlüftet<br />

sich beim Befüllen über ein Kugelventil am<br />

Thermostat selbständig. Der Verschlussdeckel auf<br />

dem Ausgleichsbehälter regelt den Druck im Kühlsystem.<br />

Der Überlaufschlauch vom Einfüllstutzen des Ausgleichsbehälters<br />

leitet das giftige Kühlmittel nicht einfach<br />

ins Freie, sondern in einen Überlaufbehälter im<br />

rechten Radlauf.<br />

Die Anlage ist mit Frostschutzmittel gefüllt, je nach<br />

Motor oder eingebauter Klimaanlage sind die Füllmengen<br />

der Anlage unterschiedlich.<br />

Die Wasserpumpe ist am Kurbelgehäuse angeschraubt<br />

<strong>und</strong> wird mit einem ,,O“-Dichtring abgedichtet<br />

<strong>und</strong> mit vier Schrauben gehalten. Die Wasserpumpe<br />

sollte nicht zerlegt werden.<br />

Der Thermostat<br />

Dieser temperaturabhängige Regler steuert den<br />

Strom des Kühlmittels.<br />

Eine mit Wachs gefüllte Buchse <strong>und</strong> eine Feder sorgen<br />

dafür, dass sich die beiden Ventilplatten am Ther-<br />

5 Die Kühlanlage<br />

mostat wunschgemäss bewegen. Der Thermostat<br />

sitzt beim <strong>Benzin</strong>- <strong>und</strong> Dieselmotor nicht an der gleichen<br />

Stelle. Bilder 191 <strong>und</strong> 191 a zeigen später, wo<br />

der auch als Kühlmitteltemperaturregler bezeichnete<br />

Thermostat sitzt. Der Thermostat regelt die Temperatur<br />

des Kühlmittels in zwei Phasen:<br />

Warmlaufphase: Das Hauptventil am Thermostat<br />

versperrt den Weg zum Kühler. Das Kurzschlussventil<br />

auf der anderen Seite lässt Kühlmittel gleich wieder<br />

zur Wasserpumpe strömen. Von dort gelangt es<br />

wieder in den Motor. Dieser so genannte ,,Kleine<br />

Kreislauf“ dient dem möglichst schnellen Erwärmen<br />

von Motor <strong>und</strong> Heizung.<br />

Normalbetrieb: Der Durchfluss durch den Kühler<br />

wird teilweise freigegeben, <strong>und</strong> der direkte Weg zur<br />

Wasserpumpe bleibt mehr oder weniger weit geöffnet.<br />

So wird bewirkt, dass sich kalte Flüssigkeit vom<br />

Kühler etwas mit warmem Kühlmittel vermischt, bevor<br />

es in den Motor gepumpt wird. Ein Kälteschock<br />

für den Motor wird verhindert.<br />

Maximale Kühlung: Das Hauptventil ist ganz geöffnet,<br />

das Kurzschlussventil voll geschlossen. Das gesamte<br />

Kühlmittel durchströmt den Kühler.<br />

Hinweis: Die in den folgenden Kapiteln beschriebenen<br />

Arbeiten beziehen sich auf den <strong>Benzin</strong>motor. Alle<br />

auf den Dieselmotor zutreffenden Arbeiten werden<br />

getrennt beschrieben.<br />

5.1 Kühlmittel<br />

5.1.1 Ablassen <strong>und</strong> Auffüllen der Kühlanlage<br />

Tipp: Den Verschlussdeckel auf dem Ausgleichsbehälter<br />

oder Kühler nur bei einer Kühlmittel-Temperatur<br />

unter 90°C öffnen. Den Deckel bis zur ersten<br />

Raste lösen, den Druckabbau abwarten <strong>und</strong> den<br />

Deckel vollständig abnehmen.<br />

Zum Ergänzen kleiner Kühlmittelverluste normales<br />

Wasser verwenden. Mit völlig kalkfreiem Wasser, Regenwasser,<br />

destilliertem oder entsalztem Wasser tun<br />

Sie der Kühlanlage keinen Gefallen, weil diese Wasserarten<br />

korrosiver wirken.<br />

Falls Sie unterwegs erhebliche Wassermengen aus<br />

dem Kühlsystem verloren haben, soll bei heisser Maschine<br />

kein kaltes Wasser nachgegossen werden,<br />

denn der Zylinderkopf kann sich verziehen oder gar<br />

Spannungsrisse bekommen. Kleinere Wassermengen<br />

dürfen aber auch bei warmem Motor nachgegossen<br />

werden.<br />

0 Falls der Motor heiss ist, die Verschlusskappe zum<br />

Einfüllen des Kühlmittels langsam öffnen, damit der<br />

Dampf entweichen kann. Das Kühlmittel mussauf jeden<br />

Fall eine Temperatur von weniger als 90°C haben.<br />

Zum Öffnen den Deckel bis zur ersten Raste öffnen,<br />

den Druck entweichen lassen <strong>und</strong> dann erst zur<br />

zweiten Raste öffnen.<br />

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