Benzin und
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9 Die Kupplung<br />
9.1 Allgemeines über die Kupplung 9.3 Störungen an der Kupplung<br />
Bei Fahrzeugen ohne automatisches Getriebe ist die<br />
Kupplung die Trennstelle zwischen dem Motor als<br />
Kraftquelle <strong>und</strong> den weiteren Teilen des Fahrzeugantriebes.<br />
Beim Anfahren verbindet die Kupplung sanft<br />
den drehenden Motor mit den noch stehenden Teilen<br />
der Kraftübertragung. So werden die Zahnräder <strong>und</strong><br />
Gelenke vor übermässigem Verschleiss verschont.<br />
Die Mitnehmerscheibe ist mit einem asbestfreien Belag<br />
versehen. Der Kupplungsdurchmesser <strong>und</strong> die<br />
Anpresskraft der Mitnehmerscheibe sind von der Motorleistung<br />
abhängig.<br />
Die Kupplung im Mercedes Vito, wie auch in vielen<br />
anderen Fahrzeugen, besteht aus den folgenden<br />
Bauteilen:<br />
Zur Kupplungsbetätigung zählen: Kupplungspedal,<br />
Geberzylinder, Rohrleitung, Nehmerzylinder, Ausrückhebel<br />
<strong>und</strong> Ausrücklager. Es folgt in der Getriebeglocke<br />
die eigentliche Kupplung. Sie besteht aus<br />
der Druckplatte, der Mitnehmerscheibe <strong>und</strong> einerAnlagefläche<br />
an der Schwungscheibe.<br />
Beim Betätigen der Kupplung geschieht Folgendes:<br />
Durch den Tritt auf das Kupplungspedal wird in der<br />
Hydraulik ein Druck aufgebaut. Dieser gelangt zum<br />
Geberzylinder an der Getriebeglocke <strong>und</strong> bewegt<br />
dort den Ausrückhebel. Daran ist das Ausrücklager<br />
befestigt, welches mit grosser Kraft in Richtung<br />
Druckplatte bewegt wird. Dort drückt es gegen die<br />
Spitzen der Tellerfeder <strong>und</strong> übernimmt deren Anpresskraft.<br />
Die ringförmigen Reibflächen der Druckplatte<br />
werden so entlastet. Die Mitnehmerscheibe<br />
kann im Raum zwischen den Reibflächen von<br />
Druckplatte <strong>und</strong> Schwungscheibe frei drehen - es<br />
ist ausgekuppelt. Wird das Kupplungspedal Ihres<br />
Vitos wieder entlastet, schliesst die Tellerfeder den<br />
Zwischenraum wieder <strong>und</strong> klemmt die Mitnehmerscheibe<br />
kräftig ein.<br />
9.2 Wartungsarbeiten an der<br />
Kupplung<br />
Voraussetzung für das richtige Arbeiten der Kupplung<br />
ist ein ausreichend gefüllter Bremsflüssigkeitsbehälter.<br />
Sinkt der Stand der Bremsflüssigkeit immer<br />
wieder bis zu dem Niveau ab, wo der Schlauch<br />
zur Kupplungsbetätigung mündet, das System auf<br />
Dichtheit nachsehen. Alle Schlauchleitungen vom<br />
Vorratsbehälter bis zum Nehmerzylinder am Getriebe<br />
müssen dicht sein. Feuchtdunkle Stellen deuten<br />
auf Verluste hin. Trennt die Kupplung nicht <strong>und</strong><br />
lässt sich das Pedal widerstandslos bewegen, ist<br />
Luft im Kupplungssystem.<br />
Rutschende Kupplung<br />
Eine durchrutschende Kupplung bemerkt man erst<br />
beim Fahren im höchsten Gang (wobei die vom Motor<br />
geforderte Leistung am grössten ist), wenn bei<br />
Belastung der Motor ,,durchdreht“, also auffallend<br />
schneller dreht, als es der Fahrgeschwindigkeit entspricht.<br />
Beim Anfahren fällt das Nachlassen der<br />
Kupplung weniger auf. Folgeschäden können sein,<br />
dass neben der Mitnehmerscheibe auch die Reibfläche<br />
von Druckplatte <strong>und</strong> Schwungrad stark verschlissen<br />
werden. Meist muss dann beim Austausch<br />
der Mitnehmerscheibe noch eine neue Druckplatte<br />
montiert werden. Vorbeugend sollten Sie deshalb Ihre<br />
Kupplung prüfen oder prüfen lassen, wie es in Kapitel<br />
9.8 beschrieben ist.<br />
Eine tadellose Kupplung übersteht folgende Gewaltprüfung:<br />
Feststellbremse anziehen, 3. Gang einlegen,<br />
langsam einkuppeln <strong>und</strong> Gas geben. Jetzt<br />
müsste (bei einwandfreier Feststellbremse) der Motor<br />
abgewürgt werden.<br />
Schlechtes Ausrücken der Kupplung<br />
Wird der Schaltvorgang durch kratzende oder krachende<br />
Geräusche begleitet, so trennt die Kupplung<br />
nicht mehr richtig. Als erstes sollte man kontrollieren, ob<br />
sich eingelegte Fussmatten nicht verschoben haben.<br />
Tipp: Wenn Sie sich beim Herunterschalten verschalten,<br />
z. B. vom 5. Gang in den 2. Gang schalten,<br />
erhöht sich die Drehzahl der Kupplungsscheibe weit<br />
über die Motordrehzahl. Dabei braucht z. B. der 2.<br />
Gang noch gar nicht ganz eingelegt zu sein. Schon<br />
über die Synchronringe kann die Drehzahlerhöhung<br />
erfolgen. Infolge der extremen Drehzahlen ist es<br />
möglich, dass der Kupplungsbelag reisst <strong>und</strong> sich<br />
Teile übereinander schieben. Dadurch wird die Kupplungsscheibe<br />
unzulässig dick. Sie können dann das<br />
Kupplungspedal ganz durchtreten, ohne dass die<br />
Kupplung ausreichend trennt.<br />
Rupfende Kupplung<br />
Bei rupfender Kupplung setzt sich der Wagen gewissermassen<br />
stotternd in Bewegung. Die Übertragung<br />
der Motordrehzahl auf die Antriebsräder erfolgt nicht<br />
gleichmässig weich. Für diesen Effekt können unterschiedliche<br />
Ursachen verantwortlich sein:<br />
0 Motor- oder Getriebeaufhängung ist defekt oder<br />
hat sich gelockert. Der Antriebsblock (Motor <strong>und</strong> Getriebe)<br />
gerät beim Einkuppeln ins Schwingen.<br />
0 Der Kupplungsbelag auf der Mitnehmerscheibe ist<br />
verbrannt <strong>und</strong> verhärtet. Meist die Folge übermässiger<br />
Belastung.<br />
0 Die Druckplatte hat sich verzogen oder weist an ihrer<br />
Reibfläche wenigeverwerfungen in geringer Höhe<br />
auf.<br />
0 Das Schwungrad hat auf seiner Reibfläche wellige<br />
Unebenheiten.