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Contact Center 2020

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15 Qualitäts-Management (Monitoring, speech analytics) Marc Ohlmann<br />

Die entscheidende Frage ist also nicht, wie sich die Technologie weiterentwickelt. Viel wichtiger ist, wie<br />

viel von der bereits vorhandenen Technologie sich in Deutschland umsetzen lassen wird. Dies hängt primär<br />

von der künftigen Gesetzgebung zum Datenschutz ab, die z. B. Auswirkungen auf die Zulässigkeit von<br />

Gesprächsaufzeichnungen hat.<br />

Unter der Annahme, dass hier keine neuen Hürden aufgebaut werden, kommt eine Reihe von Aufgaben,<br />

aber auch Chancen auf die Kundenserviceorganisationen zu:<br />

Sprach- und Textanalyse helfen, die einzelnen Spuren zusammenzuhalten, die Kunden auf den verschiedenen<br />

Kanälen in der Interaktion mit einem Unternehmen hinterlassen: Webseiten, <strong>Contact</strong> <strong>Center</strong>, Geschäftsstellen<br />

und Soziale Medien.<br />

Nur mittels einer umfangreichen Analyse der anfallenden Vorgänge kann man sicherstellen, dass ein<br />

Kunde auf unterschiedlichen Kanälen eine durchgängig positive Kundenerfahrung sammeln kann.<br />

Durch die Sammlung von Daten kann man besser das Verhalten von Kunden verstehen und vorhersagen.<br />

Vor allem mit der Technologie der Sprachanalyse kann eine der Errungenschaften durch die Einführung<br />

des Internets, die Entstehung von Self-Service Anwendungen, entscheidend verbessert werden. Self-Service<br />

wird den Customer Service natürlich nicht abschaffen, aber einschneidend verändern.<br />

Heutige virtuelle Assistenten wirken noch unnatürlich, und bei vielen benötigt man die Hände zur Kommunikation,<br />

um Fragen einzutippen. Mithilfe einer Spracherkennungssoftware kann ein persönlicher,<br />

virtueller Assistent in die Lage versetzt werden, uns unangenehme und zeitaufwendige Aufgaben abzunehmen.<br />

Dieser Trend wird sich verstärken.<br />

Verweist man mit Begriffen wie Sprach- und Textanalyse auf das Modethema Big Data, sollte man nicht<br />

außer Acht lassen, dass viele <strong>Contact</strong> <strong>Center</strong> noch nicht einmal richtig begonnen haben, „Small Data“ richtig<br />

auszuwerten. Bei allen Rufen nach Veränderung stellt man jedoch ebenfalls in der Branche fest, dass<br />

es eine nicht geringe Anzahl von <strong>Contact</strong> <strong>Center</strong>n gibt, die sich in den letzten 10-15 Jahren nicht verändert<br />

haben. Sie benutzen noch immer die gleichen Prozesse mit den gleichen Tools.<br />

Small Data kann man definieren als alle Informationen, die Unternehmen auch heute schon aus ACD-Systemen<br />

und QM-Prozessen gewinnen können. Dazu gehört auch das heute oftmals als Anekdotenwissen<br />

bezeichnete Wissen von Mitarbeitern am Telefon und Supervisoren aus der Bewertung von Kundenkontakten.<br />

Small Data sind alle Informationen, die uns auch heute schon Kunden bereitwillig geben, um uns<br />

darüber zu informieren, was nicht wie gewünscht funktioniert hat.<br />

Big Data wird flächendeckend kommen, jedoch kann man erwarten, dass sich viele <strong>Contact</strong> <strong>Center</strong> noch<br />

eine Weile mit Small Data beschäftigen werden. Genau an dieser Schnittstelle sind Quality Monitoring<br />

und Sprachanalyse entscheidende Verbindungspunkte, um die vielbeschworene Kundenzentriertheit<br />

Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Dabei nutzen Kunden heute die verschiedensten Kanäle, um mit einem Unternehmen – oder eben auch<br />

über ein Unternehmen – zu kommunizieren. Dazu gehören Telefon, Webchat, E-Mail, Bewertungsportale<br />

und Soziale Medien.<br />

Wenn ein Unternehmen es schafft, die „Stimme des Kunden“ zu hören, auszuwerten und entsprechend<br />

zu reagieren, kann es die richtigen Entscheidungen fällen. Es kann seine Produkte, Dienstleistungen und<br />

Angebote verbessern, seine Kunden stärker an sich binden, seine Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und seine<br />

Umsätze und Gewinne steigern. Und nicht zuletzt wird durch besseres und regelmäßigeres Feedback<br />

auch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht.<br />

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