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PS 03/2017

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HONDA: MARC MÁRQUEZ<br />

Drei der letzten vier Weltmeistertitel<br />

gingen an Marc Márquez.<br />

Klar, dass er im Kampf<br />

um die nächste Krone eine<br />

Favoritenrolle einnimmt. Viele Fahrer<br />

stürzten im vergangenen Jahr übers<br />

Vorderrad, während Márquez mit dem<br />

Michelin besser umzugehen wusste. In<br />

der neuen Saison sind die Reifen verbessert<br />

und für mehr Stabilität am Kurveneingang<br />

ausgelegt. Theoretisch<br />

muss der Honda-Pilot nur alles genauso<br />

machen wie im letzten Jahr. Doch<br />

HRC arbeitet mit Hochdruck<br />

an der Motorabstimmung.<br />

Mehr Speed<br />

am Kurveneingang und<br />

Ausgang muss her. Das<br />

starke Auftreten von Viñales<br />

nimmt Marc Márquez<br />

so cool wie möglich<br />

die gutmütigeren Vorderreifen werden<br />

der Konkurrenz natürlich in die Karten<br />

spielen. Der Vorsprung der Startnummer<br />

93 dürfte schmelzen.<br />

„Letztes Jahr hatte ich einen großen<br />

Vorteil, ich verstand die Vorderreifen<br />

recht schnell“, sagt Márquez. „Der neue<br />

Reifen funktioniert besser, und die anderen<br />

Fahrer werden sich damit am<br />

Limit wieder leichter tun.“ Im Klartext:<br />

Wahrscheinlich werden wir Rossi,<br />

Lorenzo und den Rest nicht so oft auf<br />

der Nase liegen sehen wie in 2016.<br />

Momentan feilt Hondas Rennabteilung<br />

HRC immer noch an der Abstimmung<br />

des neuen Motors. Dieses Big<br />

Bang-Triebwerk soll die über die Renndistanz<br />

sehr fordernde RCV leichter<br />

beherrschbar machen. Es gibt sein<br />

Drehmoment besser kontrollierbar ans<br />

Hinterrad, steigert so die Traktion am<br />

Kurvenausgang und reduziert die zeitraubende<br />

Wheelie-Neigung auf den<br />

Geraden. Außerdem muss Honda die<br />

Magneti Marelli-Software mit der neuen<br />

Motorabstimmung in Einklang bringen.<br />

Kein einfaches Unterfangen. HRC tut<br />

sich noch immer schwer damit, die italienische<br />

Elektronik zu durchschauen.<br />

Dazu kommt natürlich, dass Márquez<br />

seinen Fahrstil am Ein- und Ausgang<br />

der Kurven wieder anpassen muss, um<br />

das volle Potenzial des neuen Motors<br />

ausschöpfen zu können.<br />

Neues Duell: Marc vs. Maverick<br />

Und dann betritt auch noch ein neuer<br />

Gegner die Bühne. Seitdem Márquez<br />

2013 in die MotoGP aufgestiegen ist,<br />

hießen seine Konkurrenten immer Jorge<br />

Lorenzo und Valentino Rossi. Sicher<br />

werden ihm diese beiden erneut Probleme<br />

bereiten, aber noch wahrscheinlicher<br />

ist, dass sein größter Rivale im<br />

Titelkampf Yamaha-Neuling Maverick<br />

Viñales sein wird. Márquez sollte seinen<br />

jungen Kontrahenten genau unter<br />

die Lupe nehmen und dessen Fahrstil,<br />

die Strategie im Rennen und seinen<br />

Charakter studieren. Die beiden sind<br />

sich recht ähnlich. Ruhige und freundliche<br />

Zeitgenossen im Fahrerlager,<br />

aber wilde Tiere auf dem Bike – was<br />

Márquez das Studium des Gegners<br />

am Ende sogar erschweren könnte.<br />

„Maverick ist fit für den Kampf um<br />

den Titel. Er ist schnell, konstant und er<br />

kann mit Druck ziemlich gut umgehen“,<br />

schätzt Márquez. Nach seinem Dafürhalten<br />

stellen Viñales und Rossi die<br />

härtesten Gegner dar. Dass Lorenzo bei<br />

seinem Ducati-Debüt eine ernsthafte<br />

Konkurrenz im Kampf um den WM-Titel<br />

sein könnte, glaubt er bisher nicht.<br />

Viñales: mit M1 immer schnell<br />

Kein Zweifel: Der 22-jährige Maverick<br />

Viñales ist der große neue Mann. Er<br />

war Moto3-Weltmeister 2013, gewann<br />

gleich sein zweites Rennen in der Moto2<br />

und sitzt nun auf der Yamaha, der<br />

besten Allround-Maschine im ganzen<br />

MotoGP-Starterfeld. Anhand seiner<br />

bisherigen Testergebnisse ahnt man,<br />

dass er das Zeug hat, die Nummer eins<br />

im Yamaha-Team zu werden. Bleibt<br />

abzuwarten, welchen Effekt sein Speed<br />

auf Teamkollege Rossi haben wird.<br />

106 <strong>PS</strong> 3/<strong>2017</strong>

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