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und einem veränderten Fahrverhalten<br />
im Kurvenscheitel. Wir experimentieren<br />
mit der Federrate, um den fehlenden<br />
Abtrieb wettzumachen. Einige Fortschritte<br />
konnten wir bereits erzielen.“<br />
Iannone als Geheimfavorit<br />
Seit der Rückkehr in den MotoGP<br />
erledigt Suzuki mit der GSX-RR einen<br />
sauberen Job. Während Honda und<br />
Yamaha ununterbrochen seit 1982 beziehungsweise<br />
1975 starten, bereichert<br />
Suzuki erst seit dreieinhalb Jahren wieder<br />
das Paddock. Das Abwandern von<br />
Viñales war ein schwerer Schlag, aber<br />
dann unterzeichnete Andrea Iannone.<br />
Schon jetzt sieht es so aus, als würde<br />
„The Maniac“ die umgängliche Suzuki<br />
besser meistern als die Ducati nach<br />
geschlagenen vier Jahren.<br />
Iannone und die GSX-RR<br />
könnten <strong>2017</strong> mehr als<br />
nur Achtungserfolge erzielen.<br />
Die gutmütige Suzuki<br />
und der Attacke-<br />
Fahrstil des „Maniac“ passen<br />
gut zusammen, wie<br />
die Sepang-Tests belegen<br />
SUZUKI:<br />
ANDREA IANNONE<br />
„Die beiden Maschinen miteinander<br />
zu vergleichen fällt schwer, denn sie<br />
gehen in völlig unterschiedliche Richtungen“,<br />
erklärt Iannone. „Die Suzuki<br />
verfügt über ein sehr gutes Chassis,<br />
einen sehr, sehr smoothen Motor und<br />
ein gutes Gesamtpaket, das die Maschine<br />
super fahrbar macht.“ Ein Kompliment,<br />
das er der höllisch schnellen,<br />
aber auch fordernden Ducati niemals<br />
machen konnte.<br />
Suzuki entschied sich ganz bewusst<br />
für Iannone als Viñales-Ersatz. Sein auf<br />
Attacke gebürsteter Fahrstil sollte mit<br />
dem am meisten verzeihenden Chassis<br />
im ganzen Grid wunderbar zusammenpassen.<br />
„Andreas Fahrstil und die GSX-<br />
RR geben eine gute Paarung ab, denn<br />
unser Motorrad lässt sich viel besser<br />
steuern als die Ducati“, so Ken Kawauchi,<br />
technischer Manager bei Suzuki.<br />
Den Rivalen von Andrea Iannone sollte<br />
das zu denken geben. „Der Verrückte“<br />
wird jetzt mit mehr Grip und Zuversicht<br />
in die Kurven stechen können,<br />
als er es jemals zuvor auf der Ducati zu<br />
tun vermochte.<br />
Als Suzuki mit der GSX-RR frisch<br />
die Bühne betrat, hatte man noch ein<br />
großes Problem mit der Spitzenleistung.<br />
Mittlerweile ist die Suzuki auf der<br />
Geraden schnell. Beim letztjährigen<br />
Rennen in Sepang fuhr die Maschine<br />
als zweitschnellste direkt hinter einer<br />
Ducati durch die Messstation. Beim<br />
ersten Sepang-Testtag jetzt im Januar<br />
gab es keine Schnellere als die GSX-<br />
RR. Mit anderen Worten: Alle Dinge<br />
laufen beim dritten japanischen Hersteller<br />
momentan passend zusammen.<br />
Bleibt eigentlich nur die Frage,<br />
ob Iannone sitzen bleibt. Letztes Jahr<br />
stürzte der 27-Jährige in sechs GPs –<br />
öfter als jeder andere der Topfahrer.<br />
Seine Sturzrate muss er unbedingt in<br />
den Griff bekommen. Vielleicht kann<br />
die Suzuki ihm dabei helfen.<br />
KTM: Start mit leeren Händen<br />
Wenn es jemand nicht gewohnt ist zu<br />
verlieren, dann KTM. Die Mattighofener<br />
haben in praktisch jeder Klasse abgeräumt,<br />
in der sie jemals angetreten<br />
sind – von Motocross über die Dakar<br />
bis zur Moto3. Jetzt stellen sie sich der<br />
größten aller Herausforderungen und<br />
wagen den Schritt in die Höhle des Löwen:<br />
den MotoGP.<br />
Ihren Zeitplan hätten sie bei KTM<br />
nicht besser abstimmen können.<br />
Während alle anderen Hersteller ihre<br />
Maschinen auf neue Regeln und technische<br />
Bestimmungen anpassen mussten,<br />
wurde die KTM RC16 von Beginn<br />
auf Michelin-Reifen und mit der verein-<br />
110 <strong>PS</strong> 3/<strong>2017</strong>