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DATEN<br />
KAWASAKI<br />
NINJA 650<br />
ANTRIEB<br />
Zweizylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />
Zylinder, 50,2 kW (68 <strong>PS</strong>) bei 8000/min,<br />
65,7 Nm bei 6500/min, Bohrung/Hub:<br />
83,0/60,0 mm, 649 cm³, Verdichtungsverhältnis:<br />
10,8:1, Zünd-/Einspritzanlage,<br />
36-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />
betätigte Mehrscheiben-Ölbad-<br />
Anti-Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe,<br />
Kette<br />
FAHRWERK<br />
Stahl-Gitterrohrrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />
66 Grad, Nachlauf: 100 mm, Radstand:<br />
1410 mm, Ø Gabel innenrohr: 41 mm,<br />
Federweg v./h.: 125/130 mm<br />
RÄDER UND BREMSEN<br />
Leichtmetall-Gussräder, 3.50 x 17/4.50 x<br />
17, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten:<br />
160/60 ZR 17, 300-mm-Doppelscheibenbremse<br />
mit Doppelkolben-Schwimmsätteln<br />
vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit<br />
Einkolben-Schwimmsattel hinten, ABS<br />
GEWICHT<br />
(vollgetankt) 193 kg,<br />
Tankinhalt: 15 Liter Super<br />
GRUNDPREIS<br />
7195 Euro (zzgl. NK)<br />
Herstellerangaben<br />
01<br />
02 <strong>03</strong><br />
01 Der hohe, inaktive Lenker<br />
unterstreicht das Alltags-Konzept,<br />
das in dieser Ninja mitschwingt<br />
02 Wesentlich besser als die<br />
Dämpfung der ER-6 funktioniert<br />
die der Ninja 650. Trotzdem agiert<br />
sie eher komfortbetont<br />
<strong>03</strong> Absolut gut verzögert die<br />
Nissin-Bremse, die aus der Versys<br />
650 übernommen wurde<br />
Twin hat nämlich zum Vorgänger tatsächlich<br />
vier <strong>PS</strong> Spitzenleistung eingebüßt,<br />
und die Drosselklappen sind<br />
von 38 auf 36 Millimeter Durchmesser<br />
geschrumpft. Als überzeugter Ninja-<br />
Fan müsste man darüber fassungslos<br />
den Kopf schütteln und gar „Blasphemie“<br />
brüllen. Das hat aber einen ganz praktischen<br />
Grund, und der hat nur am<br />
Rand etwas mit Euro 4 zu tun.<br />
Als alltagstaugliches Landstraßen-<br />
Motorrad konzipiert, gab man bei<br />
Kawa saki etwas Top-End-Power für<br />
mehr Druck in der Mitte auf. Und das<br />
merkt man in der Ninja. Ich selbst bin<br />
jetzt drei Jahre mit einem ER-6-Twin<br />
Rennen gefahren und hatte dabei vor<br />
allem mit dem mauen Druck in der<br />
Drehzahlmitte gegen die Konkurrenten<br />
auf V-Twins zu kämpfen. Das ist mit der<br />
Ninja 650 spürbar besser geworden.<br />
Allerdings merkt man auch bei engagiertem<br />
Landstraßenwirbeln, dass es<br />
heuer obenrum zäher zugeht und mit<br />
dem gut flutschenden Ninja 650-Getriebe<br />
jetzt früher geschaltet werden<br />
muss, wenn es ordentlich zur Sache<br />
gehen soll. Mehr Druck in der Mitte<br />
und bessere Top-End-Leistung wäre<br />
100-Prozent „Ninja“ gewesen.<br />
Loben muss man die 650er für ihr<br />
problemloses Fahrverhalten. Sie macht<br />
in Sachen Handling eine prima Figur.<br />
Auch die Bremse ist endlich sportlich<br />
aufgestellt. Obwohl auch das Fahrwerk<br />
nachgeschärft wurde, werden erfahrene<br />
Ninja-Kämpfer ein eher mageres<br />
Ansprechverhalten und gerade in Verbindung<br />
mit der neuen Bremse die<br />
doch arg schnell eintauchende Gabel<br />
monieren, die bei wirklich wilder Hatz<br />
sogar auf Block geht. Wer aber so zu<br />
Werke geht, der sollte sich an die reiferen<br />
Ninja-Schwestern heranmachen,<br />
die ZX-10R oder H2 so rannehmen.<br />
Die freuen sich über eine derartige<br />
Gangart. Die Ninja 650 dagegen ist ein<br />
schnittig gestylter Feger für schmales<br />
Geld für Einsteiger in das Sportsegment,<br />
lockere Freizeit-Wedler und<br />
all jene, die vielleicht mal vor Jahren<br />
eine Ninja hatten und markentreu<br />
den Weg wieder zurück zum Motorradfahren<br />
finden wollen.<br />
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<strong>PS</strong> 3/<strong>2017</strong> 23