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Piloten und saugen die Kraft aus den<br />
Muskeln. Nicht so die Fireblade SP. Sie<br />
bietet ihrem Fahrer eine neutrale Sitzposition,<br />
pfeilt leichtfüßig durch die<br />
Kurvenkombinationen und wirkt durch<br />
und durch ausgewogen. Interessanterweise<br />
behielten die Techniker die fahrwerksgeometrischen<br />
Daten des Vorgängermodells<br />
von Lenkkopfwinkel<br />
und Nachlauf eins zu eins bei. Die Steifigkeit<br />
des Hauptrahmens wurde allerdings<br />
durch etwas dünnere Rahmenwände<br />
(minus 500 Gramm) minimiert.<br />
Heraus kommt ein um zehn Prozent<br />
verbessertes Flexverhalten, was dem<br />
Fahrgefühl beim Ballern am Limit zuträglich<br />
sein soll. An der Aluschwinge<br />
konnten im Gegensatz zum Vorgängermodell<br />
ebenfalls 100 Gramm Gewicht<br />
eingespart werden, trotzdem fällt die<br />
Steifigkeit höher aus. Der Heckrahmen<br />
wurde gleich ganz neu konstruiert.<br />
Er wiegt 800 Gramm weniger und trägt<br />
genau wie die neue Auspuffanlage<br />
aus Titan (minus 2,3 Kilogramm) zur<br />
Zentralisierung der Massen bei.<br />
Nach dem ersten Kennenlernen<br />
bleibt lobend festzuhalten, dass das<br />
Gesamtpaket der Fireblade SP aus<br />
Chassis-Konstruktion, semiaktivem<br />
Öhlins-Fahrwerk und Slick-Bereifung<br />
(serienmäßig rollt die Maschine auf<br />
Bridgestone RS 10 oder Pirelli Diablo<br />
Supercorsa SP) sehr zufriedenstellend<br />
funktioniert. Allein das Fahrwerk bietet<br />
Einstellmöglichkeiten ohne Ende. Passend<br />
konfiguriert, kann es noch mehr<br />
als die bisherigen semiaktiven Systeme<br />
anderer Hersteller. Es kennt drei semiaktive<br />
oder automatische Modi (A1, A2<br />
und A3) sowie drei manuelle (M1, M2,<br />
M3), die konventionell mit „Klicks“ funktionieren.<br />
In den semiaktiven Modi gibt<br />
es die Möglichkeit, das Dämpfungsverhalten<br />
situativ (die Untermenüs dafür<br />
heißen General, Brake, Corner und Acceleration)<br />
auf einer Skala von minus<br />
fünf bis plus fünf zu beeinflussen.<br />
Beispielsweise fällt uns nach einigen<br />
schnellen Runden auf, dass die<br />
Maschine zwar satt liegt und trotz des<br />
minimalistischen Radstands auch hohe<br />
Kurvenstabilität an den Tag legt. Doch<br />
manchmal zuckt die SP beim schnellen<br />
Umlegen von einer tiefen Schräglage in<br />
die nächste kurz mit dem Lenker, wenn<br />
ein Schaltvorgang im ungünstigen Moment<br />
dazwischenkommt. Der tadellos<br />
funktionierende elektronische Lenkungsdämpfer<br />
HESD bekommt die<br />
Situation zwar umgehend in den Griff,<br />
aber das Phänomen tritt trotzdem kurz<br />
und störend auf. Wir stellen die Dämpfung<br />
des General-Setups im A1-Modus<br />
deshalb auf eine höhere Stufe – die<br />
Unruhe in der Front beim Umlegen<br />
verschwindet. Ein bisschen weniger<br />
Dämpfung im Acceleration-Modus<br />
erhöht den Grip am Hinterrad beim<br />
Herausbeschleunigen. Etwas weniger<br />
Dämpfung im Brake-Modus bewirkt,<br />
dass die SP auf der Bremse williger<br />
einlenkt und engere Bögen fährt.<br />
Nach einer 45-minütigen, wilden<br />
Session sieht das Laufbild am hinteren<br />
Pneu tipptopp und absolut gleichmäßig<br />
aus. Schon toll, wie das System dem<br />
ersten Eindruck nach funktioniert. Ein<br />
Goldene Räder und dreifarbige<br />
HRC-Lackierung<br />
kennzeichnen die<br />
Fireblade SP<br />
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<strong>PS</strong> 3/<strong>2017</strong> 13