Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
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4.4. Stichprobenauswahl<br />
4. METHODISCHES VORGEHEN<br />
Nach der Darlegung der einzelnen methodischen Schritte im Interviewablauf stellen die befragten<br />
Personen den Inhalt dieses Kapitels dar. Leitgedanken über zentrale Variablen bei der<br />
Stichprobenauswahl zu Beginn werden gefolgt von einem Paragraphen, der die detaillierte<br />
Beschreibung der Interviewpersonen beinhaltet.<br />
4.4.1. Zentrale Variablen<br />
An dieser Stelle sei rekapituliert, dass der Gegenstand der vorliegenden Erhebung die Ressourcen<br />
jugendlicher LeistungssportlerInnen bei der Bewältigung der Doppelbelastung von Schule und<br />
Spitzensport darstellt. Der Einleitung ist zu entnehmen, dass die Ressourcen in deren Gesamtheit in<br />
strukturelle, soziale und personale Komponenten aufgeteilt werden. Da in dieser Studie nur die<br />
letzten zwei geleitet exploriert werden, bilden die strukturellen Ressourcen die wesentliche<br />
unabhängige Variable. In anderen Worten ausgedrückt: Durch möglichst ähnliche strukturelle<br />
Charakteristiken können aussagekräftigere Ergebnisse erzielt werden, da dieser Faktor zuweilen<br />
vorausgesetzt werden kann. In diesem Sinne wurde bei der Stichprobenauswahl berücksichtigt, dass<br />
die strukturellen Rahmenbedingungen der befragten Jugendlichen in einem hohem Masse identisch<br />
sind. Daher wurden Probanden gleichen Alters und Geschlechts, auf der gleichen Schulstufe und<br />
am gleichen Training-, Schul- und Internatsort ausgewählt. Diese Eigenschaften werden im<br />
nachfolgenden Kapitel ausdifferenziert.<br />
4.4.2. Eigenschaften der Stichprobe<br />
Die obenstehend aufgezeigten Leitgedanken weisen auf eine Stichprobenauswahl hin, die von<br />
gleichartigen strukturellen Eigenschaften geprägt ist. Befragt wurden folglich fünf Mädchen mit<br />
Jahrgang 1993-1995, die allesamt den alpinen Skisport betreiben. Sie besuchen das Sportinternat in<br />
Engelberg, wo sie wohnen, trainieren und an fünf Tagen der Woche zur Schule gehen. Dabei sind<br />
drei Mädchen im 9. Schuljahr und zwei im ersten Gymnasium. Da sich das Ausbildungsangebot für<br />
die obligatorische Schulzeit auf das 9. Schuljahr beschränkt, sind die befragten Mädchen im ersten<br />
oder zweiten Jahr an der Sportmittelschule. Dieser Umstand erlaubt Vergleiche des aktuellen<br />
Belastungserlebens mit demjenigen vor dem Besuch dieser Institution. An den Wochenenden wird<br />
in den Regionalkadern am Wohnort trainiert. Bei einer Sportlerin war beim Befragungszeitpunkt<br />
klar, dass sie ihr leistungssportliches Engagement zwei Monate später beenden würde. Ihre<br />
Aussagen werden jedoch während der Auswertung nicht unter diesem Blickwinkel analysiert,<br />
sondern zum Schluss in einer kommentierenden Diskussion (siehe 6.5 Kommentar zu Lea)<br />
dargestellt.<br />
Die Sportmittelschule Engelberg versteht sich als “Talentschmiede für den Schneesport“, die<br />
“Räume für kommende Weltmeister“ schafft (http://www.sportmittelschule.ch [Zugriff am 5.<br />
Oktober 2010 ]). Die Institution wurde 1994 als erste Sportschule gegründet, die auf die Ausbildung<br />
im alpinen Skisport spezialisiert war. Inzwischen wurde das sportliche Angebot erweitert und es<br />
werden auch Talente in Ski- und Snowboard-Freestyle qualifiziert. Hinsichtlich der schulischen<br />
Ausbildung kann das 9. Schuljahr, das Gymnasium mit eidgenössisch anerkannter Matura oder die<br />
Hotelhandelsschule mit Abschlussdiplom “Kaufmännische/r Mitarbeiter/in in der Hotellerie“<br />
absolviert werden. Der Schulunterricht ist in vier Perioden gegliedert, er orientiert sich bezüglich<br />
der Intensität an der Beanspruchung im Sport. Trainiert wird in gleichgeschlechtlichen<br />
Trainingsgruppen von ungefähr sieben AthletInnen und einem Trainer. Die SportlerInnen wohnen<br />
in Einzel- oder Doppelzimmern und sind ganztags betreut. Für die Aufnahme in die Institution<br />
müssen folgende Kriterien erfüllt sein: der Abschluss des 8. Schuljahres, eine Empfehlung des<br />
Verbandes, der Eignungsnachweis durch die sportmedizinische Beurteilung und das Bestehen der<br />
schulischen und sportlichen Aufnahmeprüfung. Deren Inhalte orientieren sich an den Vorgaben des<br />
Fachverbandes “Swiss Ski“ für die Aufnahme in ein nationales Leistungszentrum. Dies ist eine<br />
Bedingung, da die Sportmittelschule Engelberg eines der drei nationalen Leistungszentren für Ski<br />
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