Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
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5. BEFUNDE<br />
Aus der obenstehenden Auseinandersetzung können demgemäss folgende Aspekte der elterlichen<br />
Beziehungsstruktur bezüglich des schulisch-leistungssportlichen Engagements zusammengefasst<br />
werden, welche je nach subjektiver Wahrnehmung als Unterstützungsfaktoren gedeutet werden:<br />
die (ski-)sportliche Tätigkeit eines Elternteils, beider Elternteile oder anderer<br />
Familienmitglieder<br />
der Sport als Gegenstand und Wert des Familienalltags<br />
die Motivation eines Elternteils zum oder beim Sporteinstieg<br />
der Antrieb zu schulischen oder sportlichen Leistungen<br />
die Milderung und Druckentlastung von Leistungen<br />
die Relation des sportlichen Engagements im Vergleich zu anderen Tätigkeiten oder Werten<br />
(z.B. soziale Aspekte)<br />
die Bekräftigung in der schulischen oder sportlichen Zielverfolgung<br />
die Wertschätzung als Person, unabhängig von der sportlichen Beschäftigung<br />
Weitere Aspekte, die dem schriftlichen Fragebogen aufgrund mehrfacher Bezifferung entnommen<br />
wurden, sind:<br />
der Besuch der Eltern von Wettkämpfen<br />
Gespräche über die leistungssportliche Tätigkeit<br />
Fahrdienste ins Training<br />
die finanzielle Unterstützung<br />
Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass zusammenfassend folgende Aspekte die Elternbeziehung<br />
prägen: der Sport als Wert (die skisportliche Tätigkeit eines Elternteils, beider Elternteile oder<br />
anderer Familienmitglieder, der Sport als Gegenstand des Familienalltags), konkrete<br />
Verhaltensweisen (die Motivation eines Elternteils zum/beim Sporteinstieg, der Antrieb zu<br />
schulischen oder sportlichen Leistungen, die Milderung und Druckentlastung von Leistungen, die<br />
Relation des sportlichen Engagements im Vergleich zu anderen Tätigkeiten oder Werten), die<br />
Bestätigung (die Bekräftigung in der schulischen oder sportlichen Zielverfolgung, die Bestätigung<br />
als Person, unabhängig von der sportlichen Beschäftigung), das Interesse (der Besuch der Eltern<br />
von Wettkämpfen, Gespräche über die leistungssportliche Tätigkeit ) und praktische Hilfen<br />
(Fahrdienste ins Training, die finanzielle Unterstützung).<br />
Die einen Aspekte zeigen einen unterstützenden Charakter klar an, bei anderen ist dieser von<br />
subjektiven Bedeutungszuschreibungen abhängig. Festzuhalten ist in diesem Zusammenhang auch,<br />
dass die Fragestellung nach dem Konzept der Unterstützung nicht geleitet eingeführt wurde,<br />
sondern dies von den Befragten selbst ins Gespräch gebracht wurde. Das lässt auf eine starke<br />
Relevanz im Bezug auf die Eltern und das familiäre Umfeld schliessen. Auf den spezifischen<br />
Beziehungsaspekt der Delegation, der je nach Ausgestaltung als Ressource aus der<br />
Elternunterstützung hervorgehen kann (siehe 2.3.1.1 Das Konzept der Delegation), wird an der<br />
nachfolgenden Stelle eingegangen.<br />
Der Beziehungsaspekt der Delegation<br />
Der Beziehungsaspekt der Delegation, welcher den Kernpunkt dieses Kapitels ist, wurde insofern<br />
erforscht, als dass nur Aussagen, die im Bezug auf diesen Punkt indirekt zur Sprache kamen,<br />
behandelt wurden. Bei den Athletinnen, bei denen dies der Fall war, wurden deren Wünsche mit<br />
denjenigen der Eltern verglichen. Es ist einleuchtend, dass diese Vorgehensweise keine objektiven<br />
Beschreibungen zulässt, da beide Einschätzungen aus der Sicht der Jugendlichen stammen.<br />
Miteinbezogen wurde ferner die Beschreibung der möglichen Reaktion der Eltern, wenn die<br />
Mädchen mit dem Leistungssport aufhören würden.<br />
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