Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
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5. BEFUNDE<br />
dieser Umgebung nicht als hindernd („Auch wenn ich eine Woche nichts von denen höre ..., [ist es]<br />
nicht [so], dass man jetzt fremd ist.“)<br />
Marions Einschätzung schliesst teilweise an die eben genannten Äusserungen an. Sie räumt zwar<br />
ein, dass die Kontakte sich verringert haben, die enge Beziehung zu einer früheren Kollegin jedoch<br />
fortbesteht. „Viel [Kontakt habe ich] eben nicht mehr so. Aber von früher ist eine Kollegin, die<br />
auch neben mir wohnt zu Hause. Von früher von der Schule haben wir immer alles zusammen<br />
gemacht. Und das verlierst du halt nicht.“ In der Folge fügt sie an, dass die beschriebene<br />
Freundschaft für sie bedeutsam ist, worum es sich zu bemühen lohnt. „Also das schaue ich auch,<br />
dass ich es [diesen Kontakt] nicht verliere. [...] Das finde ich schon noch wichtig.“ In der<br />
Diskussion des Freundschaftskonzeptes führt Marion auf, dass es für sie eine wesentliche<br />
Komponente einer Freundschaft bildet, „dass du auch mal etwas anderes [ausser Skifahren] machen<br />
kannst. [...] auch so in den Ausgang [...]. Oder andere Dinge unternehmen als nur Skifahren. Und<br />
auch über andere Dinge sprechen.“ Diese Äusserungen akzentuieren in ihrem Fall die Bedeutung<br />
von Freundschaftsbeziehungen ausserhalb der spitzensportlichen Umgebung.<br />
Im Vergleich zu den oben zitierten Aussagen empfinden Jessica und Joelle die Aufrechterhaltung<br />
von freundschaftlichen oder kollegialen Verbindungen ausserhalb der leistungssportlichen<br />
Umgebung als schwierig: „ Es ist schon noch schwer. Weil man kann ja nicht immer gerade etwas<br />
mit ihnen machen. Weil oft ist man einfach gar nicht da. Und wenn man da ist und von einem<br />
Rennen nach Hause kommt, dann hat man vielleicht auch nicht gerade Lust wegzugehen, sondern<br />
halt einmal zu Hause zu bleiben. Es ist schwer noch Kontakt aufzunehmen [...] bei einem Teil ist<br />
der Kontakt sicher weniger geworden.“ Als Grund für die erlebten Schwierigkeiten nennt Jessica<br />
hier zum einen ihre fehlende Präsenz („oft ist man einfach gar nicht da“) und zum anderen<br />
divergierende Interessen („hat man vielleicht auch nicht gerade Lust wegzugehen, sondern halt<br />
einmal zu Hause zu bleiben.“) Letztere stehen natürlich in Verbindung mit ihrem differierenden<br />
Lebensstil.<br />
All dies sind Aspekte, die Joelle ebenfalls, wenn auch in anderen Worten, schildert: „Jetzt war ich<br />
eigentlich schon lange nicht mehr zu Hause. Und dann [wenn man zu Hause ist], will man einfach<br />
auch bei der Familie sein, nicht nur bei den Kollegen. Und die sind auch ein bisschen anders<br />
geworden, wenn man sie nicht mehr sieht. [...] Ist man halt zu Hause und mag auch nicht mehr so<br />
irgendwie in den Ausgang. Dann bin ich froh, wenn ich zu Hause bin.“ Hinzufügend hat Joelle den<br />
Eindruck, eine Veränderung ihrer Freunde festzustellen („die sind auch ein bisschen anders<br />
geworden, wenn man sie nicht mehr sieht“). Möglicherweise hat jedoch auch sie sich aufgrund der<br />
neuen Lebensbedingungen in der Institution gewandelt.<br />
Aspekte und Unterstützungsleistungen der Freundschaftsbeziehungen<br />
Im Bezug auf die freundschaftliche Beziehungsstruktur ist ersichtlich, dass alle Interviewten ausser<br />
Karin, welche „grundsätzlich viele gute, aber nicht so [eine beste]“ hat, eine beste Freundin<br />
besitzen. Diese ist entweder aus dem Internat oder man kennt sie von früher. Eine einheitliche<br />
Tendenz ist folglich nicht auszumachen. Marion hat zudem einen festen Freund, der zwar nicht im<br />
Internat wohnt, aber mit der leistungssportlichen Welt vertraut ist.<br />
Die Angabe der Merkmale auf die Frage, was den Jugendlichen denn in einer Freundschaft wichtig<br />
ist, ist nachstehend aufgeführt:<br />
das Vertrauen<br />
die Unterstützung und Hilfe in allen Lebenslagen<br />
das Einfühlungsvermögen<br />
Gespräche über alles<br />
der Spass<br />
eine harmonische Stimmung<br />
gleiche Ziele<br />
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