Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5. BEFUNDE<br />
welche subjektiv Probleme bereiten (können). Diese sind jedoch neben eine Vielzahl anderer<br />
Umstände einzuordnen, die als Anstrengung empfunden werden. Dass die schulisch-sportliche<br />
Doppelbelastung vergleichsweise keine hohe Relevanz besitzt, ist auf positiv beeinflussende<br />
strukturelle Merkmale der betreffenden Institution zurückzuführen.<br />
5.3. Befunde zu den sozialen Ressourcen<br />
Die Präsentation der Befunde zu den sozialen Ressourcen ist gegliedert in die<br />
Ergebnispräsentationen zur Unterstützung der Eltern (Hypothese H3a), der Peers aus dem Klassen-,<br />
Trainings-, und Internatsverband (Hypothese H3b) und der gleich- oder gegengeschlechtlichen<br />
FreundInnen ausserhalb des sportlichen Kontextes (Hypothese H3c). Der Beschreibung der<br />
Beziehungsstrukturen zu den genannten Personen folgt die Extraktion von unterstützenden<br />
Aspekten, die aus den Beziehungsverhältnissen erwachsen. Im Anschluss wird die Funktion der<br />
entsprechenden Personen als soziale Ressource besprochen.<br />
5.3.1. Befunde zur Hypothese H3a<br />
Die Hypothese H3a beschäftigt sich mit der Bedeutung sozialer Ressourcen in Form elterlicher<br />
Unterstützungsleistungen. Die hypothesengeleitete Fragestellung ist folgendermassen abgefasst:<br />
H3a Die Eltern sind die wichtigste soziale Ressource<br />
Ob den elterlichen Unterstützungsleistungen, wie in der Fragestellung postuliert, die höchste<br />
Wichtigkeit innerhalb der sozialen Ressourcen zukommt, lässt sich anhand der folgenden Ansätze<br />
eruieren: die Angabe der Eltern als bedeutende Personen im Leben der jugendlichen Athletinnen,<br />
deren Nennung als (Problem-)gesprächspartner, Angaben zu definierten Formen von Unterstützung,<br />
die den Eltern zukommen, eine starke Bindung und fruchtbare Delegationsmechanismen (siehe<br />
2.3.1.1 Das Konzept der Delegation). In Übereinstimmung mit der eben aufgeführten Reihenfolge<br />
werden im Folgenden die Komponenten der elterlichen Beziehung im Bezug auf ihre Rolle als<br />
soziale Ressourcen präsentiert und gegebenenfalls deren prioritäre Position bestätigt.<br />
Eltern als wichtig wahrgenommene Personen und als (Problem-)gesprächspartner<br />
Anfänglich wurde vermerkt, ob und an welcher Stelle die Eltern durch die Befragten als wichtige<br />
Personen im Leben bestimmt wurden. Die Angaben sind diesbezüglich bei allen Interviewpersonen<br />
deckungsgleich und die Eltern wurden gemäss der Kategoriebildung dieser Studie ausnahmslos an<br />
erster Stelle genannt. Allerdings muss hier zwingend eine Präzision angefügt werden. Statt dem<br />
Begriff “Eltern“ wurde nämlich auffällig häufig der Begriff “Familie“ verwendet. Untenstehend<br />
sind die Antworten auf die Frage nach wichtigen Personen im Leben in ihrem Wortlaut aus den<br />
Befragungen wiedergegeben.<br />
“Meine Eltern, meine Schwester und die Grosseltern [...] “ (Joelle)<br />
“Meine Familie, also meine Eltern, meine Geschwister und vielleicht noch meine<br />
Grosseltern [...]“ (Lea)<br />
“Meine Familie sicher [...]“ (Marion)<br />
“Die Familie [...] und halt Verwandte sonst noch [...]“ (Karin)<br />
“Die ganze Familie, Grosseltern und Tanten und so [...]“ (Jessica)<br />
Als wesentlich wahrgenommene Personen im Leben der jugendlichen Leistungssportlerinnen ist<br />
also die Familie als solche zu nennen. Diese beinhaltet je nach persönlicher Wahrnehmung die<br />
Eltern und die Geschwister oder überdies weitere Verwandte wie die Grosseltern oder Tanten. Bei<br />
der Frage nach Gesprächspartnern bei Problemen oder Belastungen wurden indes die Eltern (in<br />
dieser Formulierung) an primärer Position angegeben. Einzig Leas Aussage ist ein wenig<br />
43