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Master Dominique Matthieu - Pestalozzianum

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5. BEFUNDE<br />

Gesundheit, nach sportlichem Erfolg und Zielerreichung und nach einer guten Ausbildung<br />

geäussert.<br />

Erleben von selbstbestimmtem Handeln<br />

Dass aus den obenstehend aufgezeigten Erkenntnissen direkt das Vorhandensein von intrinsischer<br />

Motivation im sportlichen Kontext hergeleitet werden kann, ist nicht der Fall. Dazu mangelt es<br />

faktisch an Erfassungsinstrumenten und Kommunikationsmaterial. Wird jedoch angenommen, dass<br />

das sportliche Handeln stärker intrinsisch motiviert ist, muss auch angenommen werden, dass dieses<br />

Handeln in einem hohen Masse als selbstbestimmt erlebt wird (siehe 2.4.2 Die Selbstbestimmung<br />

der Motivation). Aufgrund der Tatsache, dass die sportliche Komponente für die befragten<br />

Athletinnen eine hohe Relevanz besitzt, hat sie auch grossen Einfluss auf das Gesamthandeln.<br />

Daraus wiederum lasse sich schliessen, dass das Gesamthandeln in hohem Mass als selbstbestimmt<br />

erlebt wird. Dass dies zutrifft, wird anhand der nachstehenden Bekundungen sichtbar. Auf einer<br />

Skala, an deren Polen die Kategorien der Selbstbestimmung (Ich habe das Gefühl, dass ich mein<br />

Leben selbst bestimme) sowie der Fremdbestimmung (Ich habe das Gefühl, dass andere über mein<br />

Leben bestimmen) markiert waren, wurden die Befragten aufgefordert sich zu positionieren.<br />

Diesbezüglich waren die Skalenwerte in nummerischer Form auf dem Fragebogen nicht vorhanden<br />

und wurden erst bei der Auswertung hinzugefügt.<br />

In diesem Sinne ordneten sich drei der Befragten exakt an identischer Position ein. Joelle, Marion<br />

und Jessica haben demgemäss das Gefühl, ihr Leben zu zwei Dritteln selbst zu bestimmen. Lea<br />

positioniert sich derart, dass ihr Grad an erlebter Selbstbestimmung 80% beträgt. Karins erlebter<br />

Grad an Selbstbestimmung liegt bei über 90%. Der letzte genannte Wert wird von Karin in einem<br />

Zitat in einem anderen Kontext untermalt. Sie spricht über mögliche Reaktionen der Eltern, wenn<br />

sie die spitzensportliche Betätigung abbrechen würde: „Also schlussendlich würden sie [die Eltern]<br />

sagen, ich muss selber entscheiden [ob ich aufhören oder nicht]. Sie würden mir vielleicht schon<br />

sagen, 'nein, das [eine andere Möglichkeit] ist jetzt besser'. Aber schlussendlich lassen sie mich<br />

entscheiden und sie würden auch wissen, dass ich, wenn ich etwas so will, dann [das so mache]. Sie<br />

geben mir einfach Tipps, wie es besser wäre, aber schlussendlich lassen sie mich entscheiden.“<br />

5.4.2.1. Zusammenfassung<br />

Abschliessend kann die Hypothese in folgender Hinsicht bestätigt werden: Ob das sportliche<br />

Handeln als intrinsisch motiviert bezeichnet werden kann, muss, wie an vorangegangener Stelle<br />

erwähnt, ungeklärt bleiben, wenn man dem Inhalt dieses Terminus' gerecht werden will. Dass der<br />

Sport allerdings eine bedeutend höhere Relevanz besitzt und von autonomischeren<br />

Motivationsstrukturen geprägt ist, bestätigt sich. Die erlebte Autonomie in der Ganzheit des<br />

Handelns ist dann als in einem hohen Masse zutreffend zu betrachten, wenn mehr als zwei Drittel<br />

als hohes Mass definiert wird. Eine hoher Grad an erlebter Selbstbestimmung im Gesamthandeln ist<br />

insofern eine personale Ressource, als dass daraus eine hohe (Gesamt-)lernleistung resultiert. Dass<br />

die befragten Jugendlichen diese über längere Zeit erbringen, ist unbestritten.<br />

5.4.3. Befunde zur explorativen Fragestellung E4<br />

Nebst den von Hypothesen geleiteten untersuchten personalen Ressourcen, die Gegenstand der<br />

vorangegangenen zwei Kapiteln bildeten, sollen nun diejenigen zur Sprache gebracht werden, die in<br />

explorativer Weise ermittelt wurden. Die Fragestellung hierzu lautete:<br />

E4 Welche weiteren personalen Ressourcen sind zu erkennen?<br />

Bei der Exploration wurden zunächst die Auskünfte analysiert, die auf die Frage nach einer<br />

Überzeugung (Gibt es etwas an was du glaubst?) gegeben wurden. Hinzukommend wurden<br />

Handlungsweisen, Gedankenvorgänge sowie emotionale Aspekte identifiziert, die in belastenden<br />

Situationen zum Tragen kommen. Diese wurden ergänzt durch Aussagen aus allen Teilen des<br />

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