Ökobilanz von Danone Activia-Verpackungen aus ... - Foodwatch
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IFEU-Heidelberg <strong>Ökobilanz</strong> <strong>von</strong> <strong>Danone</strong> <strong>Activia</strong>-<strong>Verpackungen</strong> 2011 101<br />
bedarf daher einer entsprechenden Differenzierung bei der Kommunikation der Ergebnisse der<br />
Studie.<br />
Den Akteuren der öffentlichen Diskussion sei bei der Gestaltung <strong>von</strong> Informationen an die<br />
Endverbraucher empfohlen, die durch die <strong>Ökobilanz</strong> aufgezeigten Vorteile der 115 g <strong>Danone</strong><br />
<strong>Activia</strong> <strong>Verpackungen</strong> <strong>aus</strong> PLA hervorzuheben, ohne dabei jedoch Nachteile zu verschweigen.<br />
7.4 Exkurs PLA Herstellung und Landnutzung<br />
In der vorliegenden Studie wurde ein neuer, im Jahr 2010 veröffentlichter Datensatz [Vink et<br />
al. 2010] für die PLA Herstellung herangezogen. Dieser zeigt im Vergleich zum PLA Ökoprofil<br />
<strong>aus</strong> dem Jahr 2005 zum Teil stark reduzierte Umweltlasten (s.a. Anhang V), die hauptsächlich<br />
auf einen verbesserten Fermentationsprozess zurückzuführen sind.<br />
Laut Aussage <strong>von</strong> Natureworks sind für die (nicht näher datierte) Zukunft zwei weitere<br />
Veränderungen bei der Herstellung des Ingeo TM Materials geplant, die sich auch positiv auf die<br />
ökobilanziellen Ergebnisse <strong>von</strong> Produkten <strong>aus</strong> PLA <strong>aus</strong>wirken würden:<br />
1. Der Einsatz <strong>von</strong> landwirtschaftlichen Reststoffen als Rohstoff für die PLA Produktion,<br />
und<br />
2. Der Aufbau einer Produktionslinie in Europa (bei entsprechender Nachfrage), so dass<br />
der Schiffstransport zwischen USA und Europa zukünftig wegfällt.<br />
Bei einer Verwendung <strong>von</strong> landwirtschaftlichen Reststoffen würde sich nicht nur die in Kap.<br />
6.5. diskutierte Problematik um die Nutzungskonkurrenz der Maisanbauflächen erübrigen.<br />
Auch die Umweltwirkungen des Maisanb<strong>aus</strong> würden im Prinzip wegfallen. Dies ist deshalb<br />
wichtig, weil die landwirtschaftlichen Emissionen relevante Beiträge zu den<br />
Wirkungskategorien Versauerung sowie aquatische und terrestrische Eutrophierung liefern.<br />
Derzeit ist jedoch da<strong>von</strong> <strong>aus</strong>zugehen, dass mit der Flächennutzung durch Maisanbau eine<br />
erhebliche potentielle negative Umweltwirkung verbunden sein kann. Andererseits gehen die<br />
Potenzialanalysen zur Projektion der zukünftigen globalen Bereitstellung <strong>von</strong> agrarischen<br />
Biomassen für die menschliche Nahrung, Futtermittel, Bioenergie und stoffliche Nutzung<br />
häufig <strong>von</strong> einer weiteren Ertragssteigerung pro Flächeneinheit <strong>aus</strong>. Dies könnte letztlich<br />
durch<strong>aus</strong> auf eine Intensivnutzung hin<strong>aus</strong>laufen.<br />
Bei einer zunehmenden Nutzungskonkurrenz um die letztlich doch begrenzte Ressource<br />
„Agrarfläche“ wird auch zu diskutieren sein, ob der Einsatz <strong>von</strong> Agrarprodukten für die<br />
stoffliche Verwertung nicht sinnvoller ist, als der für die Produktion <strong>von</strong> Biokraftstoffen. Die<br />
genannten Zielkonflikte und Fragestellungen sind Gegenstand der aktuellen wissenschaftlichen<br />
Debatte. Schlussfolgerungen für die Bewertung der Inanspruchnahme <strong>von</strong> Naturraum durch<br />
den Maisanbau für PLA sind in der vorliegenden Studie nicht abschließend möglich.<br />
Aufgrund der dargestellten Problematik wurde darauf verzichtet, den Aspekt<br />
Naturraumbeanspruchung: Agrarfläche gegenüber den restlichen untersuchten<br />
Endbericht – Bearbeitungsstand 29. März 2011