Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
100<br />
3.5 „Epidemiologisches aus der Würzburger Kinderklinik“<br />
3.5.1 <strong>Die</strong> Quellen<br />
Auf die Frage, an welchen Krankheiten die in Würzburg zwischen 1837 und 1872 <strong>med</strong>izinisch<br />
betreuten Kinder überwiegend litten, geben uns zwei epidemiologische Quellen Auskunft.<br />
Leider stammen beide Untersuchungen ausschließlich aus der „ambulanten“ Kinderklinik bzw.<br />
der allgemeinen Poliklinik, so dass keine Aussage zur „stabilen“ Kinderklinik gemacht werden<br />
kann.<br />
<strong>Die</strong> ältere von beiden, die „Medizinische Statistik der poliklinischen Anstalt an der Julius-<br />
Maximilians-Universität zu Würzburg in ihrem vierten Decennium 1837-1847“, stammt von<br />
Rinecker selbst und wurde 1848 veröffentlicht. Sie beschäftigt sich zwar mit allen in der<br />
Poliklinik behandelten Patienten, doch bezieht sich ein Großteil der Angaben auf die<br />
Kinderbehandlung, da diese, wie bereits bemerkt, das „Hauptkontingent“ der Poliklinik<br />
darstellten.<br />
Bei der zweiten Quelle, „Epidemiologisches aus der Würzburger Kinderklinik“, handelt es sich<br />
um eine Dissertationsarbeit von Rineckers Assistenten Friedrich Voit aus dem Jahre 1872. Sie<br />
behandelt jedoch ausschließlich die zur Behandlung vorgestellten Infektionskrankheiten, so dass<br />
viele andere Krankheiten unberücksichtigt bleiben 242 .<br />
Den beiden Quellen zufolge waren Masern die am häufigsten auftretende Infektionskrankheit,<br />
gefolgt von Keuchhusten und dann Scharlach. Außerdem wird von Erkrankungen der<br />
Atemwege (z.B. Diphtherie), Pneumonien, gastrointestinalen Störungen (v.a. Diarrhoe).<br />
Cholera, Tuberkulose, Glomerulonephritis, Lymphadenitis und eitriger Otitis berichtet, doch<br />
fehlen dazu jegliche statistische Angaben.<br />
242 Vgl. Voit (1872)