Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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geführt 146 . Außerdem existiert ein Anschreiben des Innenministeriums aus München vom 15.<br />
September 1844, welches besagt, dass dem Brief die Unterlagen bezüglich der Übertragung der<br />
Vorlesungen über Kinderkrankheiten an Rinecker beigefügt wurden 147 . <strong>Die</strong> eigentlichen<br />
Dokumente liegen jedoch nicht mehr vor.<br />
Der erste Antrag auf Rineckers Ernennung erfolgte bereits am 11. Juli 1842. Der akademische<br />
Senat schreibt darin:<br />
„Nach dem Vorschlage der <strong>med</strong>. Fakultät beantragen wir, es möchte dem genannten<br />
Lehrer (Rinecker) dieser Lehrzweig (das „Collegium über Kinderkrankheiten“) neben<br />
seinem Nominalfach ausdrücklich übertragen und desfalls zur Abhaltung von Vorträgen<br />
hierüber verpflichtet werden“ 148 .<br />
Scheinbar erhielt der Senat auf dieses erste Schreiben keine Antwort, da er am 6. April 1843<br />
wiederum einen Brief diesbezüglich verfasste. Darin wird auf den vorherigen Antrag Bezug<br />
genommen und festgehalten, dass sowohl Rinecker als auch der akademische Senat „die<br />
Übertragung der Vorlesungen über Kinderkrankheiten als Nominalfach“ an ihn wünschen 149 .<br />
Ein Jahr später erst, wie oben bereits erläutert, ist diesem Antrag von höchster Instanz, dem<br />
Innenministerium in München, stattgegeben worden.<br />
Rinecker selbst bezeichnet sich jedoch nicht als <strong>Professor</strong> der Kinderkrankheiten, sondern als<br />
<strong>Professor</strong> der Pädiatrik. Sowohl auf der Titelseite seiner Veröffentlichung von 1848 über die<br />
10jährige „Medizinische Statistik der poliklinischen Anstalt an der Julius-Maximilians-<br />
Universität“ als auch in dem 1854 erschienenen „Handbuch der Kinderkrankheiten“ von E.<br />
Bouchut (s.Abb.4), dessen Vorwort er für die deutsche Übersetzung geschrieben hatte, erscheint<br />
sein Name mit diesem Titel 150 .<br />
Untersucht man die Abstammung des Wortes „Pädiatrik“, so ist festzustellen, das es sich von<br />
dem lateinischen Ausdruck „ars paediatrica“ ableitet, was soviel bedeutet wie „Kunst des<br />
Kinderheilens“: Rinecker scheint den Terminus von Johann Feiler übernommen zu haben, der<br />
146 Vgl. Acta WS 1844/45, S.7-8<br />
147 Vgl. (Act 3314), Brief vom 15. September 1844<br />
148 Act (3314), Brief vom 11. Juli 1842<br />
149 Vgl. Act (3314), Brief vom 6. April 1843<br />
150 Vgl. Rinecker (1848); vgl. Bouchut (1854)