Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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“Vor allem unschätzbar ist der Aether bei Kindern. Wer, wenn er auch noch so ungeschult ist,<br />
wird nicht bewegt bei kleinen Kindern von 3-4 Jahren durch das Geschrei solcher Wesen, die<br />
jedem Trostgrunde unzugänglich sind, und die noch wochenlang nach der Operation immer<br />
wieder dieselbe Scene erneuern, wenn sie den erblicken, der ihnen so großes Leid zugefügt (...).<br />
Kinder sind nun auch am empfänglichsten für die Wirkung des Aethers, und 1-3 Minuten<br />
reichen in der Regel aus, um sie vollkommen unempfindlich zu machen” 113 .<br />
Carl Friedrich von Marcus (1802-1862) aus Bamberg wurde am 30. Oktober 1832 zum<br />
<strong>Professor</strong> der "<strong>med</strong>. Klinik und der speziellen Pathologie und Therapie" ernannt 114 .<br />
Er trat somit die Nachfolge Schönleins an, der nach der Julirevolution heimlicher politischer<br />
Machenschaften beschuldigt und daher von seinem Posten suspendiert worden war 115 . Im März<br />
1833 wurde Marcus auch zum Oberarzt im Juliusspital ernannt und 1835 erhielt er den Titel des<br />
“königlichen Hofrats". Als weitere Ordinariate übernahm er 1836 die Geschichte der Medizin<br />
und 1848 die Psychiatrie, doch zog er sich später aufgrund eines sich verschlimmernden<br />
Augenleidens zunehmend aus der Universität zurück 116 .<br />
Über eine spezielle pädiatrische Tätigkeit des Internisten ist nichts überliefert, allerdings war er<br />
ein klarer Befürworter der Förderung der Lehre über Kinderkrankheiten. <strong>Die</strong>s zeigt sich an<br />
seinen im späteren Textverlauf wiedergegeben Äußerungen.<br />
3.2.3 Umzug in die “Separatanstalt”<br />
Im August 1847 wird die Kinderabteilung auf Initiative von Marcus und Textor aus dem Spital<br />
in ein frei gewordenes Gebäude, das ehemalige “Epileptikerhaus” verlegt 117 .<br />
Das bezeichnete Gebäude, zu dem damaligen Zeitpunkt “Filialkrankenanstalt” genannt,<br />
(s.Abb.11: Pfeil rechts) in der Klinikstrasse 3, beherbergt heute u.a. das Institut für<br />
Psychotherapie und <strong>med</strong>izinische Psychologie der Universität. Es gehörte zu dem damaligen<br />
Zeitpunkt ebenso wie die Anatomie, der botanische Garten und das chemische Laboratorium zu<br />
113 Vgl. Wendehorst (1976), S. 129<br />
114 Vgl. Wolf (1980), S.111<br />
115 Vgl. Wolf (1980), S. 44-46<br />
116 Vgl. Wolf (1980), S.111-112<br />
117 Vgl. Act (3314), Brief vom 12. April 1850