Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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Ludwigs I., 1829 das Protektorat der Poliklinik. Man erhoffte sich auf diese Weise, neue<br />
Mitglieder für den Trägerverein zu gewinnen 64 .<br />
Nachdem die Anstalt 1827 an den Viktualienmarkt 9 umgezogen war, wo sie ein eigenes<br />
Gebäude vom Stadtmagistrat erhalten hatte, erstellte Reiner 1829 neue Statuten für seine Klinik.<br />
Darin legte er u.a. die Erweiterung der Anstalt auf Gehörkranke fest 65 .<br />
Nach dem frühen Tode Reiners im Jahre 1837 übernahm sein bisheriger Assistent <strong>Dr</strong>. Wimmer<br />
die Leitung der Poliklinik. 1856 erhielt dieser dann die Unterstützung eines weiteren Arztes, des<br />
Privatdozenten Alfred Vogel, der sich ein Jahr zuvor in dem „Haunerschen Kinderspital“, der<br />
zweiten pädiatrischen Anstalt Münchens, für Kinderheilkunde habilitiert hatte. Derselbe gab<br />
1861 auch ein eigenes „Lehrbuch der Kinderkrankheiten“ heraus 66 .<br />
Der Zustrom an Patienten in die „Reiner’sche Besuchsanstalt für Kinder, Augen- und<br />
Gehörkranke“ hielt an. Auch aus angrenzenden Orten wie Starnberg, Dachau und sogar<br />
Salzburg reisten die Kranken an. 1848 zählte die Einrichtung 1073 Patienten, (davon 800<br />
Kinder) 67 , 1860 sogar 3026 Patienten (2013 Kinder), so dass die Kapazitäten am<br />
Viktualienmarkt zu klein wurden. <strong>Die</strong> Ärzte teilten die Anstalt daher 1861 in zwei Abteilungen<br />
auf. Wimmer übernahm die Augen- und Ohrenkranken, Vogel die Kinder. Beide Sprechstunden<br />
fanden zunächst in den jeweiligen Privatwohnungen der beiden Ärzte statt.<br />
Als im November 1863 dann eine neue allgemeine <strong>med</strong>izinische Poliklinik, das sogenannte<br />
„Reisingerianum“ in der Sonnenstrasse eröffnet wurde, verlegte Vogel seine pädiatrische<br />
Abteilung dorthin und behielt weiterhin deren Leitung. <strong>Die</strong> „Reinersche Privatheilanstalt“<br />
wurde somit zur ersten offiziellen pädiatrischen Institution der Universität München<br />
umgewandelt 68 .<br />
Nachdem Vogel 1866 die Kinderpoliklinik verlassen hatte, um den Lehrstuhl für spezielle<br />
Pathologie und Therapie der <strong>med</strong>izinischen Klinik in Dorpat zu übernehmen, wurde Heinrich<br />
64 Vgl. Vollmer (1974), S.16<br />
65 Vgl. Vollmer (1974), S.12<br />
66 Vgl. Miller (1964), S.10; vgl. Vollmer, S.39<br />
67 Vgl. Vollmer (1974), S.23<br />
68 Vgl. Vollmer (1974), S.31; vgl. Miller (1964), S.11