11.12.2012 Aufrufe

Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...

Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...

Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

66<br />

<strong>Die</strong>ses Dekret bekundet eindeutig das Interesse der königlichen Regierung an der Behandlung<br />

kranker Kinder durch Spezialisten. Kinderkrankheiten sollen in einem eigenen Lehrfach<br />

unterrichtet werden und die Notwendigkeit der Gründung entsprechender klinischer<br />

Institutionen dafür wird erkannt. Dabei überlässt man dem akademischen Senat die Wahl eines<br />

adäquaten Lehrkörpers ebenso wie die Entscheidung, ob eine klinische oder poliklinische<br />

Anstalt für den Unterricht notwendig sei.<br />

In einem erneuten Brief vom 15. April 1842 ermahnt derselbe Verfasser den Senat, der<br />

gestellten Aufgabe endlich nachzukommen, mit folgenden Worten:<br />

„Dem Senat der königlichen Universität Würzburg wird der Auftrag vom 7. Juli letzten<br />

Jahres No 15.753 untenbezeichneten Betreffs hierdurch in Erinnerung gebracht, und<br />

dessen Erfüllung nunmehr in Bälde gewärtiget“ 167 .<br />

3.4.2 König Ludwig I. von Bayern<br />

Zur Beleuchtung des geschichtlichen Hintergrundes sollen noch einige Angaben zu dem<br />

damaligen Herrscher Bayerns, Ludwig I., gemacht werden. Er regierte das Königreich Bayern<br />

von 1825 bis 1848 und hielt sich dabei strikt an das „monarchische Prinzip“, da er sein<br />

Königtum „als von Gott gegeben und ererbt“ ansah. Das heißt, Legislative, Exekutive und<br />

Judikative waren in seiner Person vereinigt 168 . Seine Minister betrachtete Ludwig „als <strong>Die</strong>ner<br />

der Krone“, die seine Befehle auszuführen hatten. So mussten sie vor jeder Beschlussfassung in<br />

einem „allunterthänigsten Antrag“ zunächst um die Entscheidung des Königs bitten 169 .<br />

Ludwig I. war aber nicht nur ein konservativer, sondern auch ein sehr zielstrebiger Monarch,<br />

der in Bayern mit seiner Regierung eine neue und mächtige politische Ära beginnen wollte. Er<br />

äußerte einmal:<br />

„Seit hundert Jahren hat dieses Land keinen Herrn und Meister mehr gehabt. Vor mir<br />

war der Souverän nichts; der Hof, die Intriganten, die Mätressen, jeder verschwendete,<br />

167 Vgl. Act (3314), Brief vom 15. April 1842<br />

168 Vgl. Spindler (1979a), S.106-107<br />

169 Vgl. Stadler (1987), S.130

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!