Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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108<br />
„Mortalität in:<br />
Wien 1864-1867 26% (Monti)<br />
Wien 1850-1869 22% (Fleischmann)<br />
<strong>Dr</strong>esden 1834-1867 6,1% (Förster)<br />
Prag 1842-1866 4,1% (Löschner)<br />
Stuttgart 1852-1865 1,8% (Köstlin)<br />
München 1859-1868 1,6% (Ranke)“ 260 .<br />
Scharlach führte bei 12,5% aller Erkrankten zum Tode und stellte somit die gefährlichste der<br />
drei Infektionskrankheiten dar. Während der Epidemie im Jahre 1867/68 wurden die Ärzte<br />
sogar zur Meldepflicht aufgerufen. Voit nennt einige genauere Todesursachen, so führte etwa<br />
eine gleichzeitige Diphtherieerkrankung sehr oft zum Tode. Einige wenige Patienten starben an<br />
Pneumonie, „Morbus Brightii“ (Glomerulonephritis), „Cynanche Ludwigii“ (stenosierende<br />
Laryngotracheitis), „Adenitis“ (Lymphadenitis), „Hyperaemia cerebri“ und „Otorrhoea“ (eitrige<br />
Otitis) 261 . Im Vergleich zu anderen Städten lag die Sterblichkeitsrate in Würzburg wieder im<br />
Durchschnittsbereich. Wien wies mit über 30% die höchste, München mit 6,8% die niedrigste<br />
Rate auf.<br />
<strong>Die</strong> Letalität von Keuchhusten lag bei 6,7%, wobei wiederum die meisten in den kalten<br />
Jahreszeiten starben.<br />
Ad VII.): Für Masern fand Voit eine Inkubationszeit von 13-14 Tagen, für Scharlach hingegen<br />
keine bestimmte heraus. Keine Aussage machte er diesbezüglich zum Keuchhusten. Allerdings<br />
äußerte er die Vermutung, dass die Krankheit durch ein „Contagium“ übertragen werde 262 .<br />
Ad VIII): Voit bezeichnete „bronchopneumonische Prozesse“ als häufigste Komplikation der<br />
Masern und eine „Nephritis“ als die des Scharlach. Bei der letzteren Erkrankung führte er<br />
außerdem zwei Fälle von Psychosen auf 263 .<br />
Auch beim Keuchhusten stellte eine Pneumonie die gefährlichste Komplikation dar, die in zwei<br />
<strong>Dr</strong>itteln sogar die Todesursache war. Als weitere mögliche Komplikationen nannte Voit<br />
Diphtherie und Tuberkulose 264 .<br />
260<br />
Vgl. Voit (1872), S.10<br />
261<br />
Vgl. Voit (1872), S.20<br />
262<br />
. Vgl. Voit (1872), S.12; S.21; S. 27<br />
263<br />
Vgl. Voit (1872), S.21<br />
264<br />
Vgl. Voit (1872), S.28