Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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jener Zeit in diesem durch seine gesunde Lage mit seinem geräumigen Garten ganz<br />
besonders hierfür geeigneten Hause 12-15 kranke Kinder durchschnittlich gepflegt.<br />
<strong>Die</strong> Eröffnung dieser separat Anstalt für kranke Kinder erfolgte bereits im August 1847<br />
und der juliusspit. Oberarzt Hofrath von Marcus hielt bei dieser Gelegenheit eine später<br />
veröffentlichte Rede in der die Begründung dieser Anstalt als ein sowohl für die<br />
leidende Menschheit ein für die Bildung der Ärzte höchst erfreuliches Ereignis<br />
bezeichnet und ihre Benützung zum klinischen Unterricht in nächste Aussicht gestellt<br />
wurde“ 193 .<br />
Zunächst schien es also, als komme man dem eigentlichen Ziel näher. Darüber, wie<br />
beschwerlich die Verhandlungen mit dem Juliusspital diesbezüglich jedoch in Wirklichkeit<br />
waren, gibt derselbe Brief Rineckers vom 12.4.1850 Aufschluss:<br />
„Jedenfalls war hiermit die günstigste Gelegenheit zur Realisierung des früher<br />
aufgegeben Projekts gekommen und die beiden spitälischen Oberärzte selbst waren es,<br />
auf deren Veranlassung hin die <strong>med</strong>. Fakultät den Antrag auf Benutzung der nun<br />
creierten Anstalt zu klinischen Zwecken stellten, indem dieselben sich zugleich<br />
bereiterklärten im Falle der Errichtung einer pädiatrischen Klinik im gedachten Hause<br />
die Behandlung der einstweilen ihrer Obhut anvertrauten kranken Kinder zu solchem<br />
Behufe an den Lehrer der Pädiatrik abzutreten.<br />
(...) und seit jener Zeit wurden von dort aus- wie der Fakultät wohl zu Ohren<br />
gekommen- in Betreff dieser Angelegenheit eifrige Verhandlungen mit der kgl.<br />
Regierung wie dem juliusspit. Oberpflegeamt gepflogen, ohne dass es jedoch gelungen<br />
wäre, dieselben zu einem gedeihlichen Abschlusse zu bringen, vielmehr schienen sich,<br />
nachdem man bereits alles bereinigt glaubte, immer wieder neue Hindernisse<br />
aufzuthürmen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>med</strong>. Fakultät hat in solchem Anbetracht schon unter dem 14. August v. J. an den<br />
kgl. akad. Senat das Ersuchen gestellt, fragliche Angelegenheit auch fernerhin mit<br />
möglichster Energie und Beharrlichkeit zu verfolgen, bei allenfallsiger hartnäckiger<br />
Renitenz von Seiten des juliusspitäl. Oberpflegamtes jedoch die Sache der höchsten<br />
Stelle zur Entscheidung vorzulegen.<br />
Hiermit aber wären wir bei dem eigentlichen wunden Flecke in dieser Angelegenheit<br />
angelangt, bei jenem Hemmungspunkte durch welchen, wenn bereits eine Lösung aller<br />
Schwierigkeiten angebahnt schien, immer wieder eine neue Verwicklung, eine<br />
193 Act (3314), Brief vom 12. April 1850