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Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...

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12<br />

Weitere Strömungen gingen von Carl Gustav Carus (1789-1869), der eine Integration von<br />

Wissenschaft und Kunst, von Empirie und spekulativer Naturphilosophie forderte, sowie von<br />

<strong>Christian</strong> Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) aus, um nur einige zu nennen. Der<br />

Letztere hat durch Selbstversuche den Grundsatz „similia similibus curentur“ aufgestellt und<br />

gilt daher als Mitbegründer der Homöopathie 30 .<br />

Dagegen glaubten Anhänger der von Friedrich Wilhelm Schelling (1775-1854) begründeten<br />

„Naturphilosophie“, die dieser insbesondere während seiner Würzburger Zeit (1803-1806) unter<br />

den Gelehrten bekannt zu machen versuchte, dass Natur und Geist dasselbe und Erscheinungen<br />

der Naturgesetze daher nicht durch Beobachtung, sondern durch die Erkennung allgemeiner<br />

geistiger Prinzipien erklärbar seien 31 .<br />

2.3.1 <strong>Die</strong> Verdienste des Johann Lukas Schönlein<br />

Ein entschiedener Gegner der naturphilosophischen Schule war der in Bamberg geborene<br />

Johann Lucas Schönlein (1793-1864), der von Julius Leopold Pagel im 1934 erschienenen<br />

„Biographischen Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker“ als<br />

„einer der berühmtesten Kliniker der Neuzeit“<br />

bezeichnet wird 32 . Nachdem er 1816 sein Studium in Würzburg beendet hatte, übernahm der<br />

begabte Mediziner schon zwei Jahre später, zunächst provisorisch dann definitiv, die Leitung<br />

der <strong>med</strong>izinischen Klinik der Universität Würzburg. 1824 wurde er zum ordentlichen <strong>Professor</strong><br />

der speziellen Pathologie und Therapie ernannt und begründete in dieser Funktion die<br />

„naturhistorische Schule“, d.h. er führte die physikalische Diagnostik, im Speziellen Perkussion<br />

und Auskultation, sowie eine exakte Forschungsmethode basierend auf mikroskopischen und<br />

chemischen Untersuchungen in den klinischen Unterricht ein 33 .<br />

30<br />

Vgl. Eckart (1995), S.88 und S.168<br />

31<br />

Vgl. Bleker (1981), S. 14ff.; vgl. Gerabek (1994), S. 24 und S.424ff.; vgl. Seidler (1993), S.87<br />

32 Vgl. Hirsch (1934), V. S. 123-125<br />

33 Vgl. Mälzer (1994), S.20; vgl. Bleker (1981), S. 132ff.; vgl. Hirsch (1934), V. S. 123-125

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