Professor Dr. med. Christian P. Speer Die medizinische - OPUS ...
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Trotzdem hält Rinecker an der Umsetzung auch einer solch „labilen“ Klinik fest, da er auf<br />
spätere Nachbesserungen des Dekrets hofft, und macht einen konkreten Terminvorschlag:<br />
„Als Zeitpunkt für die Übernahme der Kinderkrankenanstalt durch den <strong>Professor</strong> der<br />
Poliklinik schlägt die Fakultät den 1. Oktober d. J. vor“ 197 .<br />
Allerdings kommt es nicht zur Einhaltung dieses Termins, da das Juliusspital zuvor noch alle<br />
finanziellen Fragen gelöst sehen möchte und wiederum die Übernahme verzögert.<br />
Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Universität, Juliusspital und Regierung, kommt es<br />
also letztendlich doch noch zur Eröffnung der „stabilen“ Kinderklinik. Ein Originaldokument zu<br />
dem genauen Gründungsdatum existiert leider nicht. Lutz nennt zwar 1876 den Oktober 1850<br />
198<br />
als „Übernah<strong>med</strong>atum“, doch lässt die Anmerkung in einem Brief des Oberpflegeamtes an<br />
den Senat vom 10. Januar 1851 auf den 1. November 1850 schließen. Dort heißt es nämlich:<br />
„Wir haben unter den von der kgl. Regierung (aus „Regierungsacten“ korr.) in der<br />
hohen Entschließung vom 27. Juli v. J. enthaltenen Bestimmungen dem Hrn. <strong>Professor</strong><br />
<strong>Dr</strong>. Rinecker die Behandlung der kranken Kinder in der Filial-Kranken-Anstalt unter<br />
Beigebung eines juliusspitälischen Assistenzarztes(...) im Juliusspitale nach<br />
vorausgegangener Erklärung der beiden jlsp. Oberärzte vom 1. November v. J. an zwar<br />
nachzusehen, es ist aber die Aufnahme der in der Filial-Kranken-Anstalt anderen<br />
kranken Kinder während dieser Zeit ganz nach dem über die Aufnahme von armen<br />
Kindern in die Heilanstalt des Juliusspitals bestehenden Normen beschäftigt worden,<br />
nach welcher auch in Zukunft verfahren werden muß, wenn eine ordentliche<br />
Geschäftsführung über die Aufnahme und Verpflegung armer kranker Kinder in die<br />
Filial-Kranken-Anstalt des Juliusspitals erhalten werden soll, da ohnehin dies im obigen<br />
hohen Rescripte königlicher Regierung ausdrücklich angeordnet worden ist“ 199 .<br />
<strong>Dr</strong>. Franz Philipp Horn, der zwischen 1840 und 1856 die Position des Oberpflegeamtsdirektors<br />
bekleidete und während dieser Zeit fast alle maßgeblichen Briefwechsel bezüglich der<br />
197 Act (3314), Brief vom 20. August 1850<br />
198 Vgl. Lutz (1876), S.51<br />
199 Act (3314), Brief vom10. Januar 1851