Die gute gesunde Schule gestalten - Anschub.de
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Ein Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Salutogenese<br />
Am Arbeitsplatz ist diesbezüglich entschei<strong>de</strong>nd, inwieweit Klarheit über das Arbeitsfeld<br />
und die eigene Stellung darin herrscht und Klarheit erlaubt und geför<strong>de</strong>rt wird (Erfahrung<br />
von Verstehbarkeit).<br />
Belastungsbalance setzt die Verfügbarkeit über Ressourcen für <strong>de</strong>n Einzelnen o<strong>de</strong>r die<br />
Gruppe voraus. Wichtig ist darüber hinaus das Ausmaû, in <strong>de</strong>m die Arbeitssituation Raum<br />
bietet, vorhan<strong>de</strong>ne Potenziale bei komplexen Arbeitsanfor<strong>de</strong>rungen nutzen zu können.<br />
Positive Erfahrungen <strong>de</strong>r Belastungsbalance entstehen, wenn Über- o<strong>de</strong>r Unterfor<strong>de</strong>rung<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und statt<strong>de</strong>ssen ein ausgeglichenes Reaktionsmuster entwickelt wer<strong>de</strong>n<br />
kann (Erfahrung von Handhabbarkeit).<br />
<strong>Die</strong> Partizipation, d.h. die Teilhabe an <strong>de</strong>r Gestaltung und eine damit einhergehen<strong>de</strong><br />
soziale Wertschätzung, bil<strong>de</strong>t das Gefäû für die Entwicklung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utsamkeit. Dazu zählen<br />
auch: gesellschaftlich relevante Entscheidungsprozesse treffen zu können, über Ermessensspielräume<br />
zu verfügen, Spaû und Stolz an <strong>de</strong>r eigenen Arbeit entwickeln zu können,<br />
soziale Achtung bezogen auf die eigene Arbeit zu erfahren, eine faire Bezahlung zu erhalten<br />
sowie Entscheidungsspielraum (Erfahrung von Be<strong>de</strong>utsamkeit).<br />
Der junge Mensch möchte sich in seiner Welt wohl und geborgen, richtig und wichtig<br />
fühlen und sich entfalten können. Beim Erwachsenen sind die Erfahrungen in <strong>de</strong>r Arbeitswelt<br />
und <strong>de</strong>ren Einflüsse auf ihn von erheblicher Be<strong>de</strong>utung. Ob die Gefühle <strong>de</strong>r Verstehbarkeit,<br />
Machbarkeit o<strong>de</strong>r Sinnhaftigkeit bestätigt, verstärkt o<strong>de</strong>r rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />
entschei<strong>de</strong>t sich gemäû seiner jeweiligen Erfahrung.<br />
Das Konzept <strong>de</strong>r Salutogenese fin<strong>de</strong>t eine praktische Einlösung im Rahmen <strong>de</strong>r Methodik<br />
und Didaktik <strong>de</strong>s Unterrichts. Der Kohärenzsinn bil<strong>de</strong>t ein wichtige Voraussetzung für<br />
<strong>gute</strong> Lehr- und Lernerfolge, sofern Schülern unmittelbare Erfahrungen von Verstehbarkeit,<br />
Machbarkeit und Be<strong>de</strong>utsamkeit ermöglicht wer<strong>de</strong>n (vgl. Barkholz/Gabriel/Jahn/Paulus<br />
1999):<br />
Aus gesundheitsför<strong>de</strong>rlicher Sicht wird die Erfahrung von Verstehbarkeit (Konsistenz)<br />
geför<strong>de</strong>rt durch gemeinsame Regeln und Klarheit hinsichtlich <strong>de</strong>r jeweiligen Rollen und<br />
Funktionen; Transparenz bei <strong>de</strong>r Unterrichtsplanung; Einbeziehung aller Lern- und Sinneskanäle<br />
und Bezug <strong>de</strong>r Lerninhalte zur Lebenswelt; altersspezifische, handlungsorientierte<br />
Angebote; För<strong>de</strong>rung von vernetztem Denken u.a. <strong>Die</strong> Erfahrung von Handhabbarkeit<br />
(Belastungsbalance) wird unterstützt durch Rhythmisierung; Wechsel von Anspannung<br />
und Entspannung, von Ruhe und Bewegung; Metho<strong>de</strong>nvielfalt; fehlerfreundliche Lernkultur;<br />
die Ermöglichung <strong>de</strong>r Erfahrung von Selbstwirksamkeit u.a.<br />
<strong>Die</strong> Erfahrung von Be<strong>de</strong>utsamkeit (Partizipation) wird gestärkt durch die För<strong>de</strong>rung von<br />
freiwilliger Verantwortungsübernahme; die Beachtung von gruppendynamischen Prozessen<br />
und <strong>de</strong>ren Aufnahme in das pädagogische Han<strong>de</strong>ln, die Nutzung von Vorerfahrungen <strong>de</strong>r<br />
Schüler u.a.<br />
Das Konzept <strong>de</strong>r Kohärenz kann auch auf Gruppen übertragen wer<strong>de</strong>n. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />
dann um ein Gruppenkohärenzgefühl (Gruppen-SOC).<br />
»Eine Gruppe, <strong>de</strong>ren einzelne Mitglie<strong>de</strong>r dazu tendieren, die Gemeinschaft als eine zu<br />
sehen, die die Welt als verstehbar, handhabbar und be<strong>de</strong>utsam ansieht und zwischen <strong>de</strong>nen<br />
ein hohes Ausmaû an Übereinstimmung bezüglich dieser Wahrnehmungen besteht, ist<br />
eine Gruppe mit einem starken SOC« (a.a.O.: 158).<br />
Das Gruppen-SOC bil<strong>de</strong>t die Grundlage für die Herausbildung einer gemeinsamen aktiven<br />
Bewältigungsstrategie. Antonovsky geht davon aus, dass eine Gruppe mit einem starken<br />
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