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sportFACHHANDEL 08_2018 Leseprobe

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118 | TITELSTORY | Nachfolge 8.<strong>2018</strong><br />

Verwaist: Weil häufig kein Nachfolger gefunden wird, ist die endgültige Geschäftsschließung<br />

für jeden siebten Fachgeschäftsinhaber eine oder die einzige Option<br />

STIRBT DER SPORTFACHHANDEL AUS?<br />

Kein Nachfolger in Sicht<br />

Schätzungsweise bis zu einem Viertel der Sportfachgeschäftsinhaber muss in naher Zukunft die Nachfolge<br />

regeln. Aber der Einzelhandel gilt als unsexy. Und zu den ohnehin schwierigen Übergabemodalitäten gesellen<br />

sich Zurückhaltung bei Gründern und hohe Finanzierungshürden.<br />

Text: Marcel Rotzoll<br />

Das Thema Nachfolge ist für die nächsten<br />

Jahre sicher eines der prägendsten für die<br />

inhabergeführten Unternehmen der<br />

Outdoor-Branche“, konstatiert Tim Wahnel,<br />

Geschäftsleitung der Händlergruppe Outdoor-<br />

Profis. Man könnte auch sagen, Wahnel schlägt<br />

Alarm. Denn die Gründungsgeneration der meisten<br />

Outdoor-Fachgeschäfte ist ungefähr gleichalt, meist<br />

sind die Inhaber zwischen 55 und 60 Jahren alt und<br />

stehen entweder vor der Regelung des Geschäftsübergangs<br />

oder befinden sich bereits mitten in<br />

diesem Prozess. Und die Outdoor-Händler stehen<br />

mit diesem Problem längst nicht alleine dar. Die<br />

gesamte Sportbranche muss sich mit Übergangsregelungen<br />

auseinandersetzen. Sehr viele Laufspezialisten<br />

haben ihre Geschäfte Anfang der 80er<br />

ungefähr zur gleichen Zeit eröffnet und sind nun,<br />

knapp 40 Jahre später in einem Alter, in dem<br />

andere längst den Ruhestand genießen. Das<br />

Problem einen geeigneten Nachfolger zu finden,<br />

stellt sich hier ebenso wie beispielsweise im<br />

Teamsportmarkt, der zwar von der Altersstruktur<br />

etwas heterogener, nichts destotrotz mit den<br />

gleichen Sorgen konfrontiert ist.<br />

Wie akut die Nachfolgeproblematik ist, zeigt ein<br />

Blick über die Grenzen des Sportfachhandels hinaus.<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die<br />

bei Gründungen und Übernahmen insbesondere<br />

bei Fördermitteln und Förderkrediten der Hausbanken<br />

ins Spiel kommt, geht davon aus, dass allein<br />

bis 2019 in den KMU’s 236.000 Nachfolger gesucht<br />

werden, bis 2022 sogar über eine halbe Million.<br />

Das entspricht mehr als jedem siebten mittelständischen<br />

Unternehmen. Im letzten veröffentlichten<br />

Mittelstandspanel der KfW, das auf eine Datenbasis<br />

FOTOS: OUTDOOR-PROFIS, MARCDUF/ISTOCKPHOTO.COM

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