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CRESCENDO 4/19 Juni-August 2019

CRESCENDO – das Magazin für klassische Musik und Lebensart. Interviews unter anderem mit Gidon Kremer, Augustin Hadelich, Benjamin Schmid und Maurice Steger.

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Interviews unter anderem mit Gidon Kremer, Augustin Hadelich, Benjamin Schmid und Maurice Steger.

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K Ü N S T L E R<br />

EIN GESCHENK<br />

DES LEBENS<br />

Die katalanische Sopranistin Nuria Rial hat barocke Klangschönheit im Gefühl<br />

und lotet mit Sanftmut und Gelassenheit immer wieder ihre Grenzen aus.<br />

VON KATHERINA KNEES<br />

Sie möchte mit dem<br />

Herzen singen: Nuria Rial über<br />

ihr Projekt „Mother“<br />

FOTO: MERCE RIAL<br />

RESCENDO: Wie haben Sie das aktuelle Projekt<br />

„Mother“ erlebt, das Sie gemeinsam mit Danya Segal<br />

und Dima Orsho und dem Ensemble Musica Alta Ripa aufgenommen<br />

haben?<br />

Nuria Rial: Das ist wirklich ein ganz besonderes Projekt. Egal,<br />

aus welcher Kultur man kommt, die Rolle der Mutter ist immer<br />

zentral, und die Mutterliebe ist überall Thema. Das wollten wir<br />

musikalisch mit barocken Arien und arabischen Wiegenliedern<br />

zum Ausdruck bringen. Danya Segal hatte die Idee und Dima<br />

Orsho hat extra die Werke Ishtar und Hidwa für uns komponiert.<br />

Deshalb ist es auch ein sehr persönliches Projekt. Es war für mich<br />

auch eine ganz neue Erfahrung, mit einer syrischen Sängerin und<br />

Komponistin zu arbeiten. Das habe ich vorher noch nie gemacht.<br />

Wie drückt sich die Mutterliebe klanglich in der Musik aus?<br />

Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt zärtliche Wiegenlieder –<br />

ich habe zum Beispiel Komm, oh Schlaf von Telemann gesungen.<br />

Und das arabische Habibi ist auch ein Wiegenlied. Seit ewigen<br />

Zeiten und in allen Kulturen singen Mütter ihre Kinder mit<br />

Wiegenliedern in den Schlaf. In manchen Stücken kommt<br />

allerdings auch Verzweiflung zum Ausdruck. Muttersein ist ja<br />

nicht immer nur schön. Manchmal geht es auch um Verlust, um<br />

Angst und um Sorgen.<br />

Wie nehmen Sie selbst die Mutterrolle wahr?<br />

Da denke ich viel drüber nach, nicht nur im Rahmen des Projekts.<br />

Wenn man Mutter wird, ändert das das Leben komplett. Auch die<br />

Stimme. Meine Stimme hat nach der Schwangerschaft ein<br />

24 w w w . c r e s c e n d o . d e — <strong>Juni</strong> – Juli – <strong>August</strong> 20<strong>19</strong>

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