KACHEN #25 (Winter 2020) Deutsch Ausgabe

TRADITIONEN
UND WENN MAN KEIN
WEIHNACHTEN FEIERT?
Katholiken, Protestanten und Orthodoxe
erachten Weihnachten als
wichtiges Fest, was auf die anderen
Religionen allerdings nicht zutrifft.
Im Koran, dem heiligen Buch der
Muslime, wird Jesus als Prophet
bezeichnet. Dennoch kommt es für
sie nicht in Frage, seine Geburt zu
feiern.
Auch die Juden feiern kein Weihnachten,
stattdessen aber das Lichterfest Chanukka.
Jeden Abend zünden die Kinder an einem siebenarmigen
Leuchter, der Menora, eine Kerze an. Während des
Chanukka-Festes werden außerdem Geschenke und Geld
(Münzen aus Schokolade) ausgetauscht. Am Tisch ist Überfluss
angesagt. Alle Speisen sind in Öl gebacken, um an das
Wunder des kleinen Ölkrugs zu erinnern: Latkes, in Olivenöl
gebratene Kartoffelpuffer, Sufganiyot, mit Marmelade gefüllte
und (natürlich) in Öl gebackene Beignets, Kugel, eine
perfekte Kombination aus Nudeln mit Eiern, Frischkäse,
SCHON
GEWUSST?
Paternatalophobiker
haben große Angst
vor dem
Weihnachtsmann!
Zimt, Rosinen und Zucker. Und natürlich
auch Challot, das Schabbat-Brot.
In Indien feiert man Divali. Das
Lichterfest, das dieses Jahr am 14.
November stattfindet, dauert fünf
Tage. Zu dieser Gelegenheit werden
Häuser und Straßen prächtig
geschmückt – in den Fenstern
werden kleine Terrakottalampen
angezündet –, während Hindus
für die Teilnahme an den religiösen
Zeremonien neue Kleidung anziehen.
Höhepunkt ist der dritte Tag „Bari
Divali“, der der Göttin Lakshmi gilt, der
Gemahlin von Vishnu. Zu dieser Gelegenheit
isst man Kachori, mit Soja gefüllte vegetarische Beignets
(Vegetarismus ist in der hinduistischen Religion sehr
wichtig) und Gulab Jamun, in Öl frittierte Teigbällchen, zu
denen dicker, mit Rosenwasser aromatisierter Sirup serviert
wird. Der Teig selbst ist mit Kardamom aromatisiert. Gulab
Jamun wird manchmal mit Joghurt serviert.
Vielleicht haben Sie jetzt Lust, dieses Jahr anders zu
feiern?
DIE VERSCHIEDENEN NAMEN DES WEIH-
NACHTSMANNS IN DER WELT UND IN EUROPA
Je nach Land, in dem man lebt, hat er einen anderen Namen!
In England und den Vereinigten Staaten heißt er Father
Christmas oder Santa Claus, in der Mongolei Großvater
Winter (Uvlin Uvgun). Im Libanon bringt Baba Noël die
Geschenke. In Indien ist es Thatha (Herr Weihnachten). In
Brasilien heißt er Bom Velhinho (guter alter Mann), in Russland
Ded Moroz (Großvater Frost)! In Schweden gibt es keinen
Weihnachtsmann: Ein Wichtel, der in den schwedischen
Wäldern leben soll, bringt den braven Kindern die Geschenke.
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KACHEN No.25 | WINTER 20