Kalksandstein. Die Maurerfibel. - E. Bayer Baustoffwerke GmbH + ...
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234<br />
AUFMAUERN VON WANDSCHEIBEN.<br />
Das Merkblatt für das Aufmauern von<br />
Wandscheiben wurde vom Fachausschuss<br />
„Bau“ bei der Zentralstelle für<br />
Unfallverhütung und Arbeitsmedizin des<br />
Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften,<br />
Alte Heerstraße 111,<br />
53757 Sankt Augustin, erarbeitet.<br />
MERKBLATT FÜR DAS AUFMAUERN VON<br />
WANDSCHEIBEN.<br />
Vorbemerkung.<br />
Für Berechnung und Ausführung von<br />
Mauerwerk gilt DIN 1053-1, die auch<br />
Mindestanforderungen für die Aussteifung<br />
festlegt, dies gilt für das fertige<br />
Bauwerk.<br />
Während der Ausführung stehen jedoch<br />
aus arbeitstechnischen Gründen<br />
endgültige Aussteifungen (z.B. im Verband<br />
gemauerte aussteifende Wände,<br />
Deckenscheiben, Verankerungen) häufig<br />
nicht zur Verfügung. In diesem Falle werden<br />
nach den technischen Baubestimmungen<br />
zusätzliche Maßnahmen gegen<br />
Kippen erforderlich. In erster Linie ist<br />
dabei die Windlast nach DIN 1055-4 zu<br />
berücksichtigen. <strong>Die</strong> dort angegebenen<br />
Werte gelten für fertige Bauwerke und tragen<br />
extremen Witterungslagen Rechnung,<br />
wie sie während der Bauausführung nur<br />
gelegentlich auftreten.<br />
Maßnahmen.<br />
<strong>Die</strong>ses Merkblatt enthält Angaben, wann<br />
Maßnahmen zur Aussteifung erforderlich<br />
und unter welchen Voraussetzungen Abweichungen<br />
möglich sind.<br />
1 Mauerwerk ist auch während seiner<br />
Ausführung nach DIN 1053-1 auszusteifen.<br />
2 Solange die für das fertige Bauwerk<br />
vorgesehenen Aussteifungen noch nicht<br />
zur Verfügung stehen, können zusätzliche<br />
Absteifungen gegen Kippen unter Windlast<br />
erforderlich werden.<br />
3 Abweichend von DIN 1055-4 darf<br />
für die Bemessung dieser zusätzlichen<br />
Absteifungen die Windlast mit einem<br />
Staudruck von 0,1 kN/m 2 angenommen<br />
werden. Voraussetzung ist dabei, dass<br />
die Witterungslage keine Windgeschwindigkeiten<br />
von mehr als 12 m/s *) für<br />
den Zeitraum zwischen Ausführung des<br />
Mauerwerks und Herstellung der endgültigen<br />
Aussteifungen erwarten lässt. Vor<br />
Schichtschluss müssen jedoch in jedem<br />
Falle die endgültigen Aussteifungen oder<br />
aber Hilfsaussteifungen für volle Windlast<br />
nach DIN 1055-4 eingebaut sein.<br />
4 Wird von den Erleichterungen des Abschnittes<br />
3 Gebrauch gemacht, ergeben<br />
sich für frei stehende Mauerwerkswände<br />
z.B. zulässige Höhen nach folgender Tabelle.<br />
5 Bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />
(z.B. Nässe, niedrige Temperaturen)<br />
ist nach DIN 1053-1 mindestens Mörtel-<br />
*) Eine Windgeschwindigkeit von 12 m/s entspricht<br />
Windstärke 6 nach Beaufortskala, die wie folgt<br />
erläutert: Starke Äste in Bewegung, Pfeifen in<br />
elektrischen Freileitungen, Regenschirm schwierig<br />
zu benutzen.