Schönes Leben – Ausgabe 73

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Die verschiedenartigsten Webstühle ermöglichen das Weben vom praktischen Geschirrtuch bis zur kuscheligen Wolldecke. Bevor Wolle für das Weben verwendet werden kann, muß sie vorher gesponnen werden, wie hier im Kloster Lüne um 1900. Auch Kunst lässt sich weben. Kreative Wanddekoration in der Weberei. Harmonische Farbigkeit kennzeichnet die Lüner Kunstwerke. Die gewebten Kunstwerke werden in der Weberei, online oder auf Bestellung verkauft. Es handelt sich um warme Wolldecken, feine Tischwäsche, Geschirrtücher, elegante Schals und weiche Kissenhüllen. Ausschließlich Naturmaterialien kommen zum Einsatz, d. h. Wolle aus Österreich, Leinen aus Skandinavien und Seide. Im Herstellungsprozess gibt es historische, klassische und experimentelle Bindungen, die sich entwickeln und verändern lassen. Dabei hat jede Werkstatt ihre eigene „Handschrift“ und somit ein Markenzeichen, was durch die verwendeten Farben und deren Harmonie begründet sein kann. Eine „harmonische Farbigkeit“ ist es, die Monika Sürie wichtig ist und typisch für die in Lüne gewebten Produkte, für die es deutschlandweit langjährige Stammkunden gibt. Im Tuch- und Textilmuseum in Neumünster gibt es einen Webermarkt, der jährlich im Oktober stattfindet und auf dem das Lüner Weberinnen-Team gern einen Verkaufsstand aufschlägt. „Hauptsächlich im Winter sind warme Wolldecken der absolute Verkaufsschlager, denn ca. 60 % der verkauften Produkte entfallen auf sie“, berichtet Monika Sürie. Es fällt auf, dass jede Decke ein absolutes Unikat und für die jeweilige Handweberin auch typisch ist. Bei der Vorbereitung eines Webstuhls für die Herstellung von Wolldecken werden in drei Tagen 960 Fäden als 26 m lange Ketten auf den Webstuhl gezogen. „Wenn das Weben dann losgehen kann, ist das das eigentliche Sahnehäubchen“, verrät Monika Sürie. Es dauert etwa acht Wochen, bis alles verwebt ist. Wichtig ist es Monika Sürie, dass die Menschen die Webkunst wertschätzen und die Handarbeit, die dahintersteckt. Frontalansicht des Kloster Lüne um 1900. Dieselbe Perspektive im Jahr 2021 mit dem Eingang der Weberei (Bildmitte). Die Welt verändert sich und im Kloster ist noch vieles so, wie es schon vor vielen hundert Jahren war. 26 Sommer 2021
Infos, Tipps & Trends <strong>–</strong> für Sie entdeckt zwischen Elbestrand und Heidesand Die Lüner Klosterremise Jacobus <strong>–</strong> eine Maßnahme gegen Hunger und Durst Weben mach durstig und hungrig und eine Kloster- und Museumsbesichtigung, die unter normalen Bedingungen während der Sommermonate möglich ist, ebenso. Abhilfe schafft das Gastwirtehepaar Weiß aus Winsen-Rottorf. Im ehemaligen klösterlichen Kornhaus werden lecker gefüllte Picknick- Körbchen ausgegeben, mit denen sich Gäste, natürlich mit Abstand, bei gutem Wetter zum Picknick auf der malerischen Streuobstwiese auf Decken niederlassen können. Ganz besonders lieben die Gäste die leckeren riesigen gefüllten Windbeutel. Gefällt die Location, kann sie auch gern für Betriebs- und Fahrradausflüge genutzt werden oder für Feiern aller Art. Kontakt: Am Domänenhof, 21337 Lüneburg, Tel.: 0160 5557018, Öffnungszeiten: siehe Website. www.kloster-luene.de/besuch/cafe-und-restaurant-im-kloster/ Sommer 2021 27
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